- 15.07.2009, 16:17:56
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Vielversprechende Fortschritte im Kampf gegen Feuerbrand
Fachleute hoffen auf erfolgreiche Alternative zum Streptomyzin
Höchst (VLK) - Das seit zwei Jahren laufende Interreg IV Projekt
"Gemeinsam gegen Feuerbrand" trägt erste Früchte. Die jüngsten
Ergebnisse geben Anlass zu der Hoffnung, dass eine erfolgreiche
Alternative zum antibiotischen Spritzmittel Streptomyzin gefunden
werden kann, berichteten Agrarlandesrat Erich Schwärzler und die am
Projekt beteiligten Fachleute heute, Mittwoch, in Höchst über den
aktuellen Stand.
Ziel des Interreg IV Projektes ist es, im Kampf gegen den
Feuerbrand Methoden für den Obstbau zu entwickeln, die ökologisch und
gesundheitlich unbedenklich und für den Konsumenten nachvollziehbar
sind. Bei Feldversuchen an Standorten im Landkreis Konstanz und nahe
Ravensburg wurden gute Ergebnisse mit dem Desinfektionsmittel
"Antinfek" erzielt, die mit der Wirksamkeit von Streptomyzin
vergleichbar sind.
Auch in Vorarlberg war "Antinfek" unter jenen neuen Wirkstoffen,
denen Land, Landwirtschaftskammer und Erwerbsobstbauern im Rahmen
ihrer Frühjahrsplanung besondere Beachtung schenkten. Zudem wurde in
Vorarlberg heuer während der Birnen- und Apfelblütenzeit erstmals ein
fünfstufiger Gefahrenstufenplan angewendet, dessen Funktion Landesrat
Schwärzler mit jener der Lawinenwarnskala im Winter verglich. Der
Gefahrenstufenplan empfiehlt je nach Einschätzung der
Gefahrensituation bestimmte Maßnahmen zur Behandlung der Obstanlagen.
Der Einsatz von Streptomyzin ist laut Schwärzler nur die "allerletzte
Notbremse, wenn es um die Erhaltung einer Obstkultur geht".
Letztlich hat das Zusammenwirken zwischen den Alternativen des
Interreg IV Projektes und günstiger Witterung dazu geführt, dass
heuer in Vorarlberg kein Streptomyzin eingesetzt werden musste. Die
bisherigen Erfahrungen mit "Antinfek" sind für die Fachleute daher
Anlass zur gedämpften Hoffnung. Nun gelte es, die im Freiland
getesteten Wirkstoffe weiterzuentwickeln, auf ihre
Umweltverträglichkeit zu prüfen und gegebenenfalls ein geregeltes
Zulassungsverfahren einzubringen.
Rückfragehinweis:
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