- 13.07.2009, 11:39:26
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Das große Zittern um den Preis - BILD

Vahrn (TP/OTS) - Die Südtiroler Hotelinfrastruktur strahlt mit
seinen modernen und durchwegs renovierten Gesichtern weit vor anderen
Tourismusregionen Italiens. Die großartigen Investitionen in den
letzten 15 Jahren in das "Produkt", ließen die Nachfrage in den
letzten Jahren konstant ansteigen und die Tourismuswirtschaft in
Südtirol aufblühen.
Eine gute Auslastung im Hotelbereich hat Südtirol gekennzeichnet,
doch wie schauen die Zahlen unterm Strich bei bereits leichtem
Rückgang der gewohnten Nachfrage aus? Arbeiten Südtirols Hotels
weiterhin rentabel oder benötigt es dazu wie bisher eine
überdurchschnittliche Auslastung bei einem "sehr" guten Preis-
Leistungsverhältnis?
Die Rezession ist da, Banken vergeben sehr restriktiv Kredite um
die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Situation ist ungewiss, die
gesamte Entwicklung steht momentan in den Sternen...
Um dieser Ungewissheit entgegenzuwirken denkt der ein und andere
Hotelier in solchen Zeiten an ein Entgegenkommen im Preis.
Doch gerade dies kann riskant werden, denn pro verlorenem Euro
benötige man ein halbes Jahr, um diesen wieder aufzuholen. "Lieber
auf drei oder fünf Prozent Belegung verzichten, als den Preis zu
senken!" so sprechen internationale Stimmen aus der Hotellerie.
Wer jetzt weiter an der Kostenschraube dreht, senkt die Qualität
und ist nach der Krise platt! Die Kosten jedoch zu kontrollieren und
gleichzeitig die Qualität anzuheben, was ja auch wieder Kosten
produziert, ist nicht in den Griff zu bekommen, der Grat ist sehr
schmal.
Gerade in Südtirol, mit einem teils strukturell niedrigen
Preisniveau und einer qualitativ sehr hohen Angebotspalette (in den
größten Teilen des Landes) kann sich bereits ein leichter Rückgang
oder ein versäumter Anstieg des Preises in der Liquiditätslage stark
bemerkbar machen.
Preise müssen gut kalkuliert sein und dürfen die Untergrenze nicht
unterschreiten, auch eine Spanne, welche einen leichten Rückgang
auffängt sollte jedenfalls enthalten sein. Nicht ajournierte Preise
wirken sich über die Jahre ebenfalls nachhaltig auf Betriebsergebnis
aus und können zudem Einbußen für eine gesamte Region hervorrufen.
Um auch in Zeiten wie diesen eine nachhaltige Entwicklung
anzustreben, empfiehlt es sich keines Falls an der Preisspirale nach
unten zu drehen bzw. diese auf Vorjahr-Niveau zu belassen. Bei einer
"Nichterhöhung" des Preises ergeben sich langfristig gesehen
Probleme, wie versäumte Investitionen und Instandhaltungen.
Große Investitionen müssen sich nachhaltig rechnen, kurzfristiges
Denken und unüberlegte Handlungen in der Preispolitik können hier zur
Gefahr werden. Betriebskosten, Mitarbeiterkosten etc. steigen
jährlich an und diese Aufwärtsbewegung, sowie auch die Inflation,
muss in der Preiskalkulation berücksichtigt werden, ansonsten wird es
passieren, dass das Preisniveau real rückläufig ist.
Die in Südtirol (in großen Teilen des Landes) angebotenen
Hotelleistungen, vor allem im 3 und 4 Sterne Bereich stehen in einem
"sehr" guten Verhältnis zum Preis (3/4 Pension für Euro 55+ sind im
Burggrafenamt keine Seltenheit). Aufgrund der guten Auslastung der
Betriebe konnten diese Mehrleistungen in den letzten Jahren immer
aufgefangen werden, doch bereits ein leichter Rückgang in der
Nachfrage kann das Blatt wenden und rasch zu einer verschlechterten
Liquiditätslage führen.
Auch von der Bankenseite wurden bisher die Durchschnittspreise in
Businessplänen vor allem für Hotelerweiterungen weniger als Risiko
gesehen, doch sollten auch diese und die Konsequenzen bei einer
Nichterreichung der Übernachtungen richtig bewertet werden. Denn dann
hilft dem Betrieb nur mehr ein hoher Durchschnittspreis mit welchem
auch bei geringeren Vollbelegstagen ein kostendeckender Erlös
erreicht werden kann.
Gerade jetzt muss es dem Hotelier gelingen wirtschaftlich zu
arbeiten d.h. er muss lernen, auch bei geringerer Nachfrage Geld zu
verdienen. Management Skills und kostenbewusstes Handeln bewähren
sich nun, und lassen einen "guten" Unternehmer auch in schlechten
Zeiten vorankommen.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at .
Rückfragehinweis:
Dipl. Kfm. Klaus Dissertori
Hotel & Tourism Consulting Michaeler & Partner
mailto:klaus.dissertori@michaeler-partner.com
Tel.: +39 0472 978 174
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