• 08.07.2009, 11:36:24
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Betonstraßen als Schutzschild gegen Hitze

Aktuelle Forschung: Tiefere Temperaturen in Stadtzentren möglich

Wien (OTS) - In den Zentren großer Städte kommt es im Hochsommer
zu deutlich höheren Temperaturen als am Stadtrand und in der näheren
Umgebung. Dieses Phänomen wird als "urbane Wärmeinsel" bezeichnet.
Unter anderem ist dies eine Folge der durch die Sonneneinstrahlung
herbeigeführten Aufheizung der Straßenbeläge. Dies führt nicht nur zu
einer verstärkten Erwärmung der Luft sondern beeinträchtigt auch
aufgrund der Wärmeabstrahlung das Wohlbefinden der Menschen. An
heißen und windstillen Tagen wird dieser Wärmeinseleffekt besonders
spürbar. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen nun den Zusammenhang
unterschiedlicher Baumaterialien auf die sommerlichen Temperaturen in
den Stadtzentren auf. So werden Straßenoberflächen aus hellem Beton
aufgrund des höheren Reflexionsvermögens um bis zu 13GradC weniger
erwärmt als der dunkle Asphaltbelag.

Neben den Verkehrsbeanspruchungen hat das Klima einen wesentlichen
Einfluss auf die Eigenschaften der Straßenbefestigungen wie
Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit. 2001 wurden dazu erste
Forschungsarbeiten durch das Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie beauftragt. 2007 führte das
Forschungsinstitut der Vereinigung der österreichischen
Zementindustrie (VÖZfi) Versuche über das unterschiedliche
Erwärmungsverhalten von Straßenoberflächen durch. Diese Ergebnisse
zeigten deutlich die Auswirkungen unterschiedlicher Straßenbeläge auf
die Lufttemperatur. "Erreicht beispielsweise Wien eine Lufttemperatur
von 25 GradC, so erwärmt sich eine Betondecke um nur 11,5GradC, eine
Asphaltdecke aber bereits um 18,5 GradC mehr als die Luft", so Dr.
Stefan Krispel vom VÖZfi, der die Arbeiten betreute. Mit den dazu
nötigen physikalischen Modellierungen wurde A.o.Univ.Prof. Klaus Krec
und sein Büro für Bauphysik betraut, Experte für Modelle zur
Beschreibung von Wärmeleitung sowie Wärmespeicherung in
Baukomponenten, Räumen und Gebäuden.

Auswirkungen noch in 16 Meter Höhe registrierbar
Der heiße Straßenbelag strahlt Wärme an die Oberflächen der Gebäude,
aber auch direkt an die im Bereich der Straße befindlichen Personen
ab. Der Einfluss der hohen Straßentemperatur ist bis in eine Höhe von
16 Metern noch spürbar. Bei Straßen, die im Schatten liegen, ist die
Auswirkung des Straßenbelags auf die Temperatur der Straßenoberfläche
naturgemäß geringer. Doch auch hier ergab die Studie, dass bei
Verwendung eines hellen Betonbelags gegenüber einem Asphaltbelag die
Tagesspitze der Oberflächentemperatur um 6,8Grad C reduziert werden
kann.

Um 1,5 GradC tiefere Temperaturen möglich

Die aktuellen Forschungsergebnisse des VÖZfi und von Prof. Krec
über den Zusammenhang unterschiedlicher Straßenbeläge auf die
sommerlichen Temperaturen in den Stadtzentren zeigen, dass
Straßenoberflächen aus hellem Beton aufgrund des höheren
Reflexionsvermögens um bis zu 13GradC weniger erwärmt werden als der
dunkle Asphaltbelag. Der Einsatz von hellen Betonoberflächen im
Straßenbau vermag somit die empfundene Umgebungstemperatur in dicht
verbautem Gebiet, selbst bei untertags großteils verschatteten
Straßen um etwa 1,5 GradC zu reduzieren.

Straßenbeläge aus Beton reduzieren Energiebedarf

Diese eindrucksvollen Zahlen beweisen, dass helle
Straßenoberflächen aus Beton als "Hitzeschild" gegen städtische
Sommerhitze fungieren. "Straßen machen etwa zehn Prozent der Fläche
eines Stadtgebietes aus, sind diese aus Beton, tragen diese erheblich
zur Reduzierung der Temperatur im Hochsommer bei", so DI Felix
Friembichler, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen
Zementindustrie (VÖZ). Diese Untersuchung der hochsommerlichen
außenklimatischen Verhältnisse soll einen Beitrag zur immer
intensiver diskutierten Thematik der urbanen Wärmeinseln liefern. So
ist es im Hochsommer in der Innenstadt von Wien deutlich heißer als
in den Randbezirken und der Umgebung rund um die Bundeshauptstadt.
Bestimmend dafür sind Parameter wie Lage und Größe der Stadt,
Sonneneinstrahlung, Bebauungsgeometrie sowie daraus resultierende
Strömungshindernisse.

Nähere Informationen unter www.zement.at

Rückfragehinweis:

Pressestelle der Österreichischen Zementindustrie
   Andrea Baidinger 
   andrea.baidinger bauen | wohnen | immobilien 
   Kommunikationsberatung GmbH 
   A-1060 Wien, Gumpendorfer Straße 83
   Tel +43-1-904 21 55-0 
   mailto:baidinger@bauenwohnenimmobilien.at, www.bauenwohnenimmobilien.at

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