- 06.07.2009, 12:27:43
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AMS-TrainerInnen wehren sich vor GPA-Zentrale gegen unangemessenen und niedrigen Kollektivvertrag.
Wien (OTS) - Gegen Anstellungen zu schlechten
Kollektivvertragsbedingungen, für adäquate Bezahlung nach den
dramatischen Einkommenseinbußen der letzten Jahre - Verstärkte
Abwanderung von qualifizierten KollegInnen ist zu befürchten!
TrainerInnen und AusbildnerInnen in vom AMS geförderten
Bildungseinrichtungen haben heute, Montag, eine Protestkundgebung vor
der Zentrale der Gewerkschaft der Privatangestellten in Wien
abgehalten.
Die TrainerInnen, die Erwachsene und Jugendliche in privaten
Bildungseinrichtungen im Auftrag des AMS ausbilden und beraten,
fordern die Wahlfreiheit der Beschäftigungsformen (Anstellung,
Werkvertrag, Freier Dienstvertrag).
Durch den Wettbewerbsdruck sind Honorare bzw. Gehälter angesichts
der zu erbringenden Leistung und Ausbildungen in den letzten Jahren
auf ein Existenz bedrohendes Niveau gefallen. Dieser negativen
Entwicklung wollen AMS und Gewerkschaft mit dem BABE-Kollektivvertrag
entgegenwirken. Angesichts der rechtlichen und finanziellen
Prekarisierung dieser Berufsgruppe sprach AMS-Vorstand Dr. Herbert
Buchinger vor kurzem von notwendigen Anti-Dumping-Maßnahmen.
Momentan kommt verstärkt der von der GPA mit einigen Instituten
verhandelte Kollektivvertrag ("BABE-KV") zur Anwendung. Dieser
bedeutet jedoch für TrainerInnen einen enormen Einkommensnachteil im
Vergleich zum seit langem existierenden Mindestlohntarif (für in
privaten Bildungseinrichtungen beschäftigte ArbeitnehmerInnen) des
Bundeseinigungsamts.
Die angestrebte offizielle Satzung des Kollektivvertrags würde das
Einkommen der TrainerInnen derzeit auf einem extrem niedrigen Niveau
einzementieren.
Ein Vergleich zwischen BABE-KV und Mindestlohntarif zeigt deutlich
den Einkommensnachteil
Dr. Christian Christiansen vom Trainerverband VÖBAT: "Wir haben
heute gegen Zwangsanstellungen und für angemessene Bezahlung
demonstriert. Die Gewerkschaft hat das Kunststück zuwege gebracht,
einen Kollektivvertrag abzuschließen, der gegenüber dem bisher
gültigen Mindestlohntarif Einkommenseinbußen von bis zu 47 Prozent
vorsieht. Das lassen wir uns nicht gefallen!"
Die TrainerInnen in AMS-finanzierten Programmen sind zu rund zwei
Dritteln AkademikerInnen. Viele haben umfangreiche Ausbildungen im
Bereich Pädagogik, Psychologie oder Fachausbildungen absolviert. "Die
Fluktuation in der Branche ist wegen der oft sehr schlechten
Bezahlung jetzt schon sehr hoch. Der Kollektivvertrag würde diese
Situation verschärfen und die Qualität der Bildungsarbeit gefährden",
befürchtet Christiansen.
Rückfragehinweis:
Dr. Christian Christiansen, VÖBAT, 0664/764 62 66
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