- 02.07.2009, 12:58:51
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Bischof Küng bezeichnet Anzeige gegen ihn als völlig "haltlos"
Außenstehender brachte bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten Anzeige wegen angeblicher Drohungen gegen Ex-Regens Küchl ein
St. Pölten, 02.07.2009 (KAP) Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng
wertet die gegen ihn eingebrachte Anzeige bei der Staatsanwaltschaft
St. Pölten als "haltlos". Die darin erhobenen Anschuldigungen wegen
angeblicher Nötigung und gefährlicher Drohung gegen den früheren
Regens des St. Pöltner Priesterseminars, Prälat Ulrich Küchl, "sind
unzutreffend" und völlig unbegründet, so der Bischof am Donnerstag
in einer Stellungnahme zu entsprechenden Medienberichten. Es handle
sich bei den Vorwürfen um den "leicht durchschaubaren Versuch
seitens einer außenstehenden Person, eine innerkirchlich weitgehend
geklärte Angelegenheit in Zweifel zu ziehen". Er sehe daher dem
weiteren Verlauf der Causa "mit großer Gelassenheit" entgegen.
Er habe - im Unterschied zur Darstellung in der Anzeige - "im
Zusammenhang mit den Vorfällen im Priesterseminar St. Pölten
niemandem eine psychiatrische Zwangsbehandlung auferlegt". Auch habe
er "keinem meiner Priester die Vernichtung seiner Existenz und
gesellschaftlichen Stellung angedroht". Nach den skandalösen
Vorfällen im St. Pöltner Priesterseminar seien vielmehr eine "Reihe
von Maßnahmen zum Schutz der Kirche und der beteiligten Personen"
gesetzt worden.
Unter anderem sei dem damaligen Regens Küchl ein Aufenthalt in einem
geistlichen Haus in Deutschland mit dem Zweck der Besinnung
angeboten worden. Richtig ist laut Küng, dass einige der dort
tätigen Ordensfrauen auch therapeutische Hilfe anbieten - allerdings
nur solchen Personen, die es selbst wünschen. Der Aufenthalt in
diesem Haus sei damals von Küchl abgelehnt worden - laut Küng "ein
klares Zeichen dafür, dass er sich frei entscheiden konnte und von
dieser Freiheit auch Gebrauch gemacht hat".
"Ordnungsgemäßes Verfahren"
Auch die anderen erhobenen Anschuldigungen seien "haltlos", so der
Bischof weiter: "Ein ordnungsgemäß durchgeführtes kirchliches
Verfahren führte nach Zurückweisung aller Beeinspruchungen mit
spezieller Bestätigung durch den Papst dazu, dass der Beschuldigte
von seinem Priesteramt vorübergehend suspendiert wurde." Prälat
Küchl sei damit zugleich endgültig seines Amtes als Pfarrer von
Eisgarn und Eggern enthoben worden. Ihm sei die Möglichkeit einer
Rückkehr in den aktiven priesterlichen Dienst eingeräumt worden,
allerdings nach einer Zeit der Besinnung und nicht in Eisgarn.
Da eine "Befriedung der Situation in der bisherigen Gemeinde nicht
zu erwarten" gewesen sei, solange Prälat Küchl das Amt des Propstes
innehatte, schien die Aufhebung des Eisgarner Kapitels "die einzige
Lösung zu sein", betont der Bischof weiter. Vor der neuerlichen
Inkraftsetzung der Statuten des Kollegiatsstifts Eisgarn und der
Neuwahl eines Propstes habe Küchl die ihm von Bischof Küng
auferlegten Verpflichtungen "freiwillig angenommen und ebenso
freiwillig auf das Amt des Propstes verzichtet". Jetzt sei Küchl
pensioniert und empfange das Gehalt eines Priesters. "Von einer
Bedrohung seiner Existenz kann keine Rede sein", rückte Küng
anderslautende Behauptungen zurecht.
Die Diözese St. Pölten war 2004 nach Veröffentlichung zweifelhafter
Fotos aus dem Priesterseminar in Turbulenzen geraten. Küng, damals
Bischof von Feldkirch, hatte die Vorgänge als Apostolischer
Visitator geprüft. In der Folge wurden der damalige Regens Küchl und
Sub-Regens Wolfgang Rothe ihrer Funktionen enthoben. Das
Priesterseminar wurde vorübergehend geschlossen und im Oktober 2005
wieder geöffnet, unter der Leitung des damaligen neuen Regens und
jetzigen Weihbischofs Anton Leichtfried. Küng folgte im Oktober 2004
Kurt Krenn als Diözesanbischof von St. Pölten. Der Bischof
verordnete Küchl und Rothe eine mehrmonatige "Sabbatzeit". Im Sommer
2005 leitete er gegen Küchl ein Amtsenthebungsverfahren als Pfarrer
von Eisgarn und Eggern ein, da dieser nicht die von ihm geforderten
Auflagen und Klärungen annahm.
(forts. mgl.)
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