• 25.06.2009, 13:30:16
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Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) präsentiert neueste Studien zu glykämischer Kontrolle

Neue Studienergebnisse entkräften Panikmache in der Diabetesbehandlung

Ao. Univ. Prof. Dr. Bernhard Ludvik (Präsident der ÖDG) und  Prim. Univ. Prof. Dr. Monika Lechleitner (Past-Präsidentin der ÖDG)

Wien (OTS) - Die ÖDG präsentierte heute, Donnerstag, den 25. Juni,
bei einer Pressekonferenz im Haus der Musik neueste internationale
Studien, die die Wichtigkeit der glykämischen Kontrolle bei Typ 2
Diabetes dokumentieren. Die ACCORD, VADT und ADVANCE Studie
untersuchten prospektiv den Effekt einer strikten glykämischen
Kontrolle auf die Entwicklung von makrovaskulären Komplikationen wie
Herzinfarkt, Schlaganfall und daraus eventuell resultieren-dem Tod.
Dazu informierten Ao. Univ. Prof. Dr. Bernhard Ludvik (Präsident der
ÖDG) , Prim. Univ-Prof. Dr. Monika Lechleitner (Past-Präsidentin der
ÖDG) und Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser (Vizepräsident der ÖDG).

"In der jüngsten Vergangenheit wurden Patienten durch
widersprüchliche Medienberichte über den Einsatz blutzuckersenkender
Medikamente zur Erreichung glykämischer Ziel-werte bei Diabetes
mellitus stark verunsichert", beklagt Prof. Lechleitner einleitend.
Neue epidemiologische Untersuchungen bei Patienten mit Typ 2 Diabetes
dokumentieren je-doch ganz klar den Zusammenhang zwischen der
Blutzuckereinstellung und dem Auf-treten von Spätschäden.

Bestätigung der ÖDG-Leitlinien

Prof. Ludvik, Präsident der ÖDG: "Somit sind die Empfehlungen der
Leitlinien der ÖDG, welche diesen Herbst in neu-überarbeiteter Form
vorliegen werden, weiter gültig und entsprechen auch jenen anderer
internationaler Fachgesellschaften."

Glykämische Kontrolle zur Vermeidung von Herzinfarkten und
Schlaganfällen

Die Senkung des Blutzuckers erbrachte in der UKPDS, der größten
diesbezüglichen Studie, eine klare Verminderung mikrovaskulärer
Spätschäden. Die Reduktion der koronaren Herzkrankheit und auch der
Mortalität konnte erst in der Nachbeobachtungs-phase dokumentiert
werden. Die ACCORD, VADT und ADVANCE Studie untersuchten prospektiv
den Effekt einer strikten glykämischen Kontrolle auf die Entwicklung
von makrovaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und
daraus eventuell resultierendem Tod.

Während die Daten tendenziell einen positiven Einfluss auf diesen
Endpunkt zeigten, fand sich in der strikt kontrollierten Gruppe der
Diabetiker in der ACCORD Studie eine Er-höhung der Mortalität. Dies
wird auf die häufigen Hypoglykämien und die Gewichts-zunahme
zurückgeführt.

Nachhaltige Diabeteseinstellung

Im Gegensatz dazu zeigt die Nachbeobachtung von Patienten aus der
UKPKDS, dass es über einen längeren Zeitraum durch Verbesserung der
Diabeteseinstellung auch zu einer Verminderung der Mortalität, des
härtesten Endpunkts, kommt. Diese Studie wird durch eine Metaanalyse
unterstützt, welche eine Verminderung dieser Komplikationen ohne
Erhöhung der Sterblichkeit zeigt. Das Ausmaß dieser Risikoreduktion
deckt sich genau mit den aus der Epidemiologie errechneten Daten.

Somit ist die Notwendigkeit einer guten Blutzuckereinstellung bei
gleichzeitiger Optimierung von Blutdruck (unter 130/80 mmHg) und
Lipiden (LDL Cholesterin unter 100 mg/dl, bei atherosklerotischen
Komplikationen unter 70 gm/dl) ausreichend belegt. Wichtig ist jedoch
die individuelle Zielvereinbarung bez. des HbA1c-Werts, welche sich
an der Diabetesdauer, dem Alter der Patienten und dem Vorliegen von
atherosklerotischen Komplikationen orientiert. Im Prinzip wird er
zwischen 6,5 und 7,5% liegen. Besonders wichtig ist die Vermeidung
von Hypoglykämien, welche über verschiedene Mechanismen zum
plötzlichen Herztod führen können.

Therapie-Aktiv

Die Behandlung der Patienten mit Diabetes mellitus ist eine
komplexe Aufgabe, welche hohes Engagement, Fachwissen und Erfahrung
erfordert. Dieser Tatsache wird die österreichweite Implementierung
des Disease Management Programms "Therapie-aktiv" gerecht, welche
gemeinsam mit den einhergehenden Strukturreformen eine Ver-besserung
der Betreuungssituation der Diabetiker in Österreich ermöglichen
soll.

Rückfragehinweis:
Kurzinfo zu Studien, Rückfragehinweis und Fotoanfragen
Martschin & Partner Public Relations, Mag. Jasmin Haider
Mail: haider@martschin.com
Tel.: 01 409 77 20 DW 30

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