• 28.05.2009, 08:53:00
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"Konsument"-Ethiktest Laufschuhhersteller: Adidas liegt voran

Verbesserungen feststellbar, aber nach wie vor Handlungsbedarf.

Wien (OTS) - Corporate Social Responsibility (CSR) ist für viele
Unternehmen in der Sportartikelindustrie zu einem zentralen
Bestandteil der Unternehmenspolitik geworden. Doch wie sieht es mit
der Umsetzung in der Praxis aus? Für den "Konsument"-Ethiktest wurden
unter anderem die Verhältnisse in den Produktionsstätten untersucht.
Neun Markenhersteller und vier Handelskonzerne, die Laufschuhe
anbieten, befanden sich im Test. Trotz Verbesserungen gibt es nach
wie vor Handlungsbedarf, kritisiert werden vor allem erzwungene
Überstunden, ungerechtfertigte Abzüge bei den Löhnen, Missachtung von
Jugendschutz-Bestimmungen, etc. Branchenbeste in Sachen Ethik sind
Adidas und dessen Tochter Reebok, gefolgt von Puma.

Für den Test wurden nicht nur die Beantwortung eines Fragebogens
und die zur Verfügung gestellten Unterlagen der Unternehmen bewertet,
sondern auch die Ergebnisse einer Vor-Ort-Untersuchung, bei der
Interviews mit Arbeitnehmern mitberücksichtigt wurden. Unternehmen
wie etwa Saucony, die das Thema CSR ignorieren, sind zwar seltener
geworden, dennoch gibt es noch immer enormen Verbesserungsbedarf.
Vier Markenkonzerne verweigerten die Beantwortung des Fragebogens,
während sich die Anbieter von Handelsmarken zumindest in Ansätzen
kooperationsbereit zeigten. Zudem war es nicht in allen Fällen
möglich, Produktionswerke zu besichtigen. Bei zwei Handelsmarken und
zwei Markenherstellern war überhaupt kein Werkbesuch möglich.

Bei den Vorort-Überprüfungen in China und Vietnam wurde vor allem
das hohe Maß an Überstunden beanstandet. Es gibt eine Menge Abzüge
von den Löhnen, die Arbeiter müssen nicht nur für Mahlzeiten und für
Strom in den Schlafräumen bezahlen, sondern etwa auch für den
Wasserverbrauch während der Arbeit. In vielen Fällen werden die
gesetzlichen Mindestlöhne nur erreicht, wenn entsprechend viele
Überstunden geleistet werden. Kinderarbeit gibt es zwar keine, wohl
aber werden Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren beschäftigt - bei
Nichteinhaltung der Jugendschutzbestimmungen.

Im Test liegen Adidas und Reebok voran, das Schlusslicht bei den
Markenfirmen bilden Brooks und Saucony. Schwach ist auch Marktführer
Nike: Er hat zwar eine gute CSR-Unternehmenspolitik, es gibt aber nur
unzureichende Hinweise dafür, dass diese in der Praxis auch wirklich
umgesetzt wird. Gewisse Ansätze zu einer verantwortungsvollen
Unternehmenspolitik zeigen auch die Anbieter von Handelsmarken - hier
wurden Deichmann, Hofer, Lidl und Reno getestet. Doch auch die
Besseren unter ihnen kommen über ein bescheidenes Niveau nicht
hinaus.

Wie die einzelnen Unternehmen im Detail abschneiden ist im
Juni-"Konsument" und auf www.konsument.at nachzulesen.

Rückfragehinweis:

Verein für Konsumenteninformation/
   Testmagazin "Konsument"
   Mag. Andrea Morawetz
   Öffentlichkeitsarbeit
   Tel.: 01/588 77 - 256 
   Email: amorawetz@vki.at
   www.konsument.at

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