- 26.05.2009, 09:50:27
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ÖAMTC-Kindersitztest 2009: Unter 18 Testkandidaten ein Billigsitz mit klarem "nicht genügend" (+Foto, +Grafik, +TV-Material)
Im Vorjahr verunglückten 106 ungesicherte Kinder im Auto
Wien (OTS) - Beim jüngsten ÖAMTC-Kindersitztest standen 18 im
österreichischen Handel erhältliche Kindersitze aus allen Gewichts-
und Preisklassen auf dem Prüfstand. Ergebnis: Zwölf der Kindersitze
erhielten im ÖAMTC-Test ein "gut" als Bewertung, als besonders sicher
erwiesen sich der CYBEX Aton, der RÖMER Babysafe Plus, der RÖMER
Safety Plus TT und der HTS iZi Kid X1 Isofix. Fünf der getesteten
Sitze schnitten mit der Clubempfehlung "befriedigend" ab. "Das
Ergebnis zeigt, dass in Österreich das Sicherheitsniveau der
Kindersitze generell sehr hoch ist. Dazu hat der
ÖAMTC-Kindersitztest, der bereits seit 2001 durchgeführt wird,
erheblich beigetragen", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Auch
beim heurigen Test gab es nicht nur Licht, sondern auch Schatten."
Der CHICCO Proxima konnte noch ein "genügend" erringen. Der ALPIN
Daisy fiel aufgrund seiner mangelnden Sicherheit beim Seitenaufprall
mit "nicht genügend" total durch.
Beim Kauf eines Kindersitzes sollte man also nicht nur auf die
Werbung der Hersteller vertrauen. Wenn die gesetzlich geforderten
Sicherheitskriterien laut ECE-R44-Prüfzeichen erfüllt werden, heißt
das noch lange nicht, dass ein Kind in jeder Situation im Sitz gut
geschützt ist. Der ÖAMTC unterzieht in seinem Test alle Kindersitze
auch einer Seitenaufprall-Prüfung. "Diese ist für das ECE-Prüfzeichen
nicht erforderlich, aber nur damit kann man eine glaubwürdige Aussage
über die Sicherheit eines Kindersitzes abgeben", erklärt der
ÖAMTC-Techniker.
"Für einen Kindersitz, der allen Sicherheitsanforderungen
entspricht und darüber hinaus auch noch dazu benutzerfreundlich ist,
muss man in der Regel ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Das
sollte allen Erwachsenen die Sicherheit der Kinder aber wert sein",
betont der ÖAMTC-Experte. "Der billigste Sitz im heurigen Test war
gleichzeitig auch der, der bei der Sicherheit mit Abstand am
schlechtesten abgeschnitten hat."
Die Ergebnisse und Kindersitzpreise im Detail
Erstmals seit Bestehen des ÖAMTC-Kindersitztests kommen für die
Beurteilung Schulnoten nach dem österreichischen Benotungssystem zum
Einsatz.
* Mit "gut" bewertet wurden: Klasse 0-13 Kilogramm: RÖMER Babysafe
Plus (ab 139 Euro), CYBEX Aton (ab 140 Euro), CONCORD Transformer XT
(ab 289 Euro), BÉBÉ CONFORT Streety.fix + Base (ab 206 Euro), BÉBÉ
CONFORT Streety.fix (ab 149 Euro), RÖMER Babysafe Plus mit Basis (ab
205 Euro) / Klasse 0-18 kg: HTS iZi Kid X1 Isofix (ab 385 Euro) /
Klasse 9-18 kg: RÖMER Safefix plus TT (ab 380 Euro), MAXI COSI Tobi
(ab 257 Euro) / Klasse 15-36 kg: HTS iZi UP X2 (ab 159 Euro), CYBEX
Solution X-Fix (mit und ohne Isofix, ab 170 Euro).
* "Befriedigend": Klasse 9-18 kg: NANIA Cosmo SP Isofix (ab 169
Euro) / Klasse 9-36 kg: NANIA Racer SP (ab 60 Euro) / Klasse 15-36
kg: CONCORD Transformer (ab 289 Euro), CHICCO Key2-3 (ab 109 Euro).
* "Genügend": Chicco Proxima, 0-18 kg (ab 99 Euro).
* "Nicht genügend": ALPIN Daisy (15-36kg, ab 60 Euro). Der Grund
für die schlechte Beurteilung ist die mangelhafte Sicherheit. "Für
größere Kinder muss die Rückenstütze abgenommen werden, damit bietet
der Sitz bei einem Seitenaufprall keinerlei Schutz", erklärt
ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Auch ein Seitenairbag kann dieses
Sicherheitsmanko nicht wettmachen."
Kindersicherung im Auto noch immer nicht selbstverständlich
Auch der beste Kindersitz ist nutzlos, wenn er unsachgemäß oder
gar nicht genutzt wird. Beim Kindersitz zu sparen ist fatal. Im Jahr
2008 wurden 3.433 Kinder im Straßenverkehr verletzt, von denen sich
1.414 in einem Pkw befanden. "Und 106 dieser verletzten Kinder waren
ungesichert. 24 Prozent von ihnen wurden schwer bis unbestimmten
Grades verletzt", schlägt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion
Seidenberger Alarm. Von diesen österreichweit 106 verletzten Kindern
entfielen auf die Bundesländer: Burgendland (5), Kärnten (11)
Niederösterreich (25), Oberösterreich (15) Salzburg (10), Steiermark
(13), Tirol (6), Vorarlberg (5), Wien (16). (Quelle: Statistik
Austria)
Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass ältere Kinder zwischen
acht und vierzehn Jahren eher ungesichert mitgenommen werden (57
Prozent). Kinder bis sieben Jahre, die in Kindersitzen gesichert
waren, wurden in 84,5 Prozent der Unfälle nur "leicht verletzt".
"Viele schwere Verletzungen können verhindert werden, wenn Kinder im
Auto richtig gesichert sind. Bei der Kindersicherheit darf man daher
nicht schlampig sein", betont die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Auch
wenn man noch so in Eile ist, sollte man erst losfahren, wenn das
Kind vorschriftsmäßig gesichert im Auto sitzt. Schwere Gegenstände
wie Schultaschen müssen sicher im Fußraum verstaut werden. Nach wie
vor verzichten zu viele Erwachsene auf die vorgeschriebene Sicherung
von mitfahrenden Kindern: "Mangelnde Kindersicherung ist allerdings
nach Alkohol am Steuer das zweithäufigste Vormerkdelikt", sagt
Seidenberger abschließend.
Eine kostenlose Kindersitzberatung gibt es auf allen
ÖAMTC-Stützpunkten in ganz Österreich. Wissenswertes rund um das
Thema Kindersicherung im Auto findet sich auch im Internet unter
www.oeamtc.at/kindersitze.
Aviso an die Redaktionen: Bildmaterial zum Test und eine Grafik zu
den in Österreich erhältlichen Kindersitzen gibt es im
ÖAMTC-Foto-Service unter www.oeamtc.at/presse. TV-Material kann
telefonisch angefordert werden.
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Eva Käßmayer
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at
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