• 20.05.2009, 09:30:00
  • /
  • OTS0035 OTW0035

Katholische Aktion Wien: Christliches Europa sieht anders aus als das "Abendland"

Politikern wird als Lektüre das "Sozialwort des ökumenischen Rates der Kirchen" empfohlen

Wien (OTS) - Gegen Versuche, ein christliches Abendland zu
definieren, dass es so nicht gibt, wendet sich die Präsidentin der
Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, Christa Buzzi: "Wer aus
wahltaktischen Gründen das Christentum und das Kreuz missbraucht, ist
scharf zu verurteilen. Hier wird versucht, den christlichen Kirchen
zu schaden, indem ein vollkommen falsches Bild eines kämpferischen
statt eines dialogorientierten und friedensliebenden Christentums
propagiert wird." Besonders schlimm findet es Christa Buzzi, dass
zusätzlich noch der Konflikt zwischen den Religionen geschürt wird.

Die KA-Präsidentin verweist darauf, dass es seit einigen Jahren
einen umfassenden Katalog gibt, der darstellt, was die 14
christlichen Kirchen gemeinsam als ihre aktuellen Themen und
Forderungen verstehen: Das "Sozialwort des ökumenischen Rates der
Kirchen". Es wurde nicht nur in einem breiten Basisprozess erstellt,
sondern 2003 auch von Repräsentanten der 14 Kirchen des Ökumenischen
Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterzeichnet. "Hier kann man
sehen, wie sich die wirklichen christlichen Anliegen von billiger
politischer Polemik unterscheiden", sagt Buzzi.

Im Sozialwort definieren die 14 christlichen Kirchen unter anderem:

- Unsere kulturellen Traditionen werden durch Menschen aus anderen
   Ländern nicht bedroht, sondern bereichert. Um Chancengleichheit 
   zwischen allen Menschen, die in unseren Ländern leben, zu 
   schaffen, braucht es eine Integrationspolitik, die die 
   Bedürfnisse und Anliegen der aus dem Ausland stammenden Menschen
   und ihrer Familien mit einbezieht und ihre sozialen Rechte 
   garantiert. Integration verlangt auch Teilhabe an demokratischen 
   Rechten. Auf dieser Basis sollte es möglich sein, eine Kultur der 
   Gastfreundschaft und ein offenes Europa zu entwickeln, das für 
   alle Beteiligten zur Bereicherung werden kann. (145) 

 - "Es ist wichtiges Anliegen der Kirchen, Schritte zur Überwindung 
   von Hass, zu Verständigung und Versöhnung zwischen einzelnen 
   Menschen und Gruppen, aber auch über Ländergrenzen hinweg zu 
   setzen. (148)

 - Die Kirchen nehmen auf vielfältige Weise eine Brückenfunktion 
   zwischen unterschiedlichen Gruppen und Kulturen wahr. Dies 
   betrifft alle Menschen, die dieses Europa bevölkern, dazu gehören 
   auch alle Einwanderer. (151)

 - Die Kirchen sind überzeugt von der gleichen Würde aller Menschen
   und treten in ihrer Verkündigung und in ihren Werken gegen 
   Rassismus und gegen jede Diskriminierung von Minderheiten ein. 
   (153)

 - Die Kirchen erkennen den Reichtum unterschiedlicher Kulturen und
   Religionen. Sie wollen sich den zunehmenden Herausforderungen 
   stellen und ihren Beitrag zur Integration und einem friedlichen 
   Zusammenleben in der Gesellschaft leisten. (84)

Der Text des Sozialworts kann hier abgerufen werden:
http://www.ka-wien.at/sozialwort/sozialwort_inhalt.php

Rückfragehinweis:
Marcel Kneuer
Katholische Aktion Erzdiözese Wien
mailto:katholische.aktion@edw.or.at
Tel.: 0660 3762716

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KAW

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel