• 23.04.2009, 12:39:32
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Familienunternehmen spielen eine wesentliche Rolle in der österreichischen und europäischen Wirtschaft - BILD

Charakteristika von Familienunternehmen

Wien (OTS) -

- 80 % aller Unternehmen in Österreich und rd. 70 % in Europa sind
in Familienbesitz
- Dominanz von Kleinst- und Kleinbetrieben
- Nachhaltige strategische Ausrichtung der Familienunternehmen

In Österreich spielen Familienunternehmen eine zentrale Rolle.
Nach Einschätzung von Experten sind 80 % aller Unternehmen in
Österreich in Familienbesitz. Familienunter-nehmen beschäftigen mehr
als 70 % aller Beschäftigten und können somit als das Rückgrat der
österreichischen Wirtschaft bezeichnet werden.

Mehr als 70 % der Unternehmen in der Europäischen Union sind
Familienunternehmen. Sie sind Arbeitgeber für rd. die Hälfte aller
Beschäftigten und leisten somit einen wesentlichen Beitrag für die
europäische Wirtschaft. Familienunternehmen sind schätzungsweise für
rd. 40 % des Umsatzes im privaten Sektor verantwortlich. Dies geht
aus einer aktuellen Studie der KMU FORSCHUNG AUSTRIA (im Auftrag der
Europäischen Kommission) hervor, die zum Ziel hatte, die Situation
der Familienunternehmen in 33 europäischen Ländern zu analysieren.

In Europa gibt es keine einheitliche Definition von
Familienunternehmen. Generell weisen Familienunternehmen jedoch
folgende Merkmale auf:

- Das Unternehmen ist mehrheitlich im Familieneigentum.
- Die Familie hat einen maßgeblichen Einfluß bei strategischen
Entscheidungen und im Management.
- Im Unternehmen werden Familienmitglieder in geschäftsführender
oder nicht leitender Funktion beschäftigt.

Familienunternehmen unterscheiden sich von anderen Unternehmen im
Bereich der Eigentumsstruktur und der internen
Unternehmensorganisation. Sie zeichnen sich durch eine große
Heterogenität aus: Das Spektrum der Familienunternehmen reicht von
Klein- und Mittelunternehmen (KMU) bis zu Großkonzernen, wobei eine
Dominanz von Mikrounternehmen (mit weniger als 10 Beschäftigten) zu
beobachten ist. In einigen europäischen Ländern sind
Familienunternehmen insbesondere in traditionellen und
arbeitsintensiven Sektoren tätig.

Charakteristisch für Familienunternehmen ist einerseits der
Zusammenhang von Familie und Unternehmen und deren wechselseitigen
Beeinflussung. Die Familie steht sowohl formell wie auch informell im
Mittelpunkt des Betriebes. Dies birgt natürlich Konfliktpotenziale,
welche sich auf beide Sphären auswirken können.

Anstelle einer kurzfristigen Profitmaximierung liegt im
Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung der Familienunternehmen die
Nachhaltigkeit des Unternehmens mit der Absicht einer
familieninternen Fortführung des Unternehmens über Generationen
hinaus. Familienunternehmen sind häufig älter als
Nicht-Familienunternehmen. Bei familieninternen Nachfolgen wird nicht
nur finanzielles Vermögen der nächsten Generation übergeben, sondern
auch Sozialkapital und ein Wertekodex. Das persönliche Engagement und
die starke Eingebundenheit der einzelnen Mitglieder im Unternehmen
zeichnen Familienunternehmen aus. Die Wichtigkeit von persönlichen
Werten führt zu einem hohen Engagement der Familienunternehmen im
Bereich der sozialen Verantwortung.

Eine weitere Eigenschaft von Familienunternehmen ist die Dominanz
von Familienmitgliedern im Management. Die
Entscheidungs(findungs)prozesse sind vielfach informeller und können
emotionaler behaftet sein. Auf Grund der Langzeitorientierung der
Familienunternehmen sind die Eigentümer eher risikoavers. Gewinne
werden häufiger in das Unternehmen reinvestiert. Im Bereich der
Finanzierung wird eher auf eigene Mittel und Bankkredite als auf
externe Kapitalgeber zurückgegriffen. Familienunternehmen weisen
stabile und kontinuierliche Wachstumsverläufe auf.

Auf Grund des soziodemografischen und gesellschaftlichen Wandels
wird es in Österreich zu einem Rückgang von familieninternen
Nachfolgen kommen. Dies wird aus Sicht von Experten langfristig
ebenfalls zu einem Rückgang der Anzahl an Familienunternehmen führen.
Vor diesem Hintergrund erscheint es umso wichtiger, ein Bewusstsein
über die Bedeutung der Familienunternehmen zu schaffen und die
Bedürfnisse dieser UnternehmerInnen zu erkennen.

"Familienunternehmen verfolgen eine langfristige Strategie und
übernehmen nur geschäftliches Risiko, das insgesamt überblickbar ist.
Gerade in Zeiten wie diesen, zeigt sich, dass Nachhaltigkeit und
langfristige Wachstumsverläufe - wie eben bei Familienunternehmen -
vor kurzfristiger Gewinnmaximierung stehen sollte", so Mag. Peter
Voithofer, stellvertretender Direktor der KMU FORSCHUNG AUSTRIA.

Die Studie (sowohl der Gesamtbericht als auch die einzelnen
Länderberichte) ist unter folgender Internet-Adresse downloadbar:

http://www.ots.at/redirect.php?familie1

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at .

Rückfragehinweis:
Mag. Peter Voithofer
KMU FORSCHUNG AUSTRIA
Gußhausstr. 8, 1040 Wien
mailto:p.voithofer@kmuforschung.ac.at
Tel.: +43 1 5059761

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KMU

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