• 21.04.2009, 09:41:58
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ÖAMTC: Noch zehn Jahre bis zur totalen Tunnelsicherheit in Österreich (+ Grafik, + Fotos)

Ab 30. April gibt es vier "Top-Tunnel" in Österreich - Generalsanierung des Katschbergtunnel abgeschlossen

Wien (OTS) - Am 30. April wird der generalsanierte
Katschbergtunnel auf der Tauern Autobahn (A10) eröffnet. "Damit
verfügt Österreich über vier 'Top-Tunnel', die nach der Europäischen
Tunnelrichtlinie gestaltet sind", sagt ÖAMTC-Verkehrsexperte Willy
Matzke. Er zählt auch den Lainbergtunnel auf der Pyhrn Autobahn (A9)
sowie den Ganzsteintunnel und den Tanzenbergtunnel auf der Semmering
Schnellstraße (S6) zu europäischen Vorzeigetunnels. Die Tunnelröhren
werden seit einigen Jahren in ganz Europa regelmäßig auf Herz und
Nieren geprüft. Immer mit dabei: die Tester des ÖAMTC. Während es in
Ländern wie Italien nach wie vor vieles zu beanstanden gibt, stimmt
der Weg in Österreich und Ländern wie der Schweiz, Deutschland,
Spanien und Kroatien. "Österreich hat die EU-Tunnelrichtlinie
mustergültig umgesetzt. Ein top-sicheres Tunnelnetz wird es
hierzulande aber erst in rund zehn Jahren geben", so das Fazit des
ÖAMTC-Experten. "Noch sind zu viele Baustellen offen."

Die größten Sorgenkinder des ÖAMTC:

* Tauern Autobahn (A10): Tauerntunnel (Salzburg) - der Vollausbau
wird erst in zwei Jahren erledigt sein.
* Pyhrn Autobahn (A9): Bosrucktunnel (Oberösterreich/Steiermark) -
Baubeginn heuer bis 2014.
* Pyhrn Autobahn (A9): Gleinalmtunnel (Steiermark) - Bau (bis 2017)
* Semmering Schnellstraße (S6) und Murtal Schnellstraße (S36): Mit
Ausnahme von Ganzstein- und Tanzenbergtunnel (S6) zählen die
restlichen Röhren auf der Murtalstrecke südlich von Bruck zu den
schlechtesten Österreichs. "Der Sicherheitsausbau wird mindestens
vier Jahre dauern und heuer beim Massenbergtunnel bei Leoben
begonnen", so Matzke.
* Karawanken Autobahn (A11): Karawankentunnel (Kärnten/Slowenien) -
ein großes Problem für den Clubexperten ist das ungeklärte
Sicherheitskonzept.
* Inntal Autobahn (A12): Roppenertunnel (Tirol) - in Vollausbau (bis
2010)
* Rheintal Autobahn (A14): Pfändertunnel (Vorarlberg) - in Vollausbau
(bis 2013)

Der Wunsch des Club-Experten für die Zukunft: "Maximale Sicherheit
würden durchgehende Pannenstreifen bieten. Das gilt für Autobahnen in
Tunnels wie im Freiland." Dieses Sicherheitsplus hat der Club auf der
Wiener Südumfahrung (S1) bereits durchgesetzt. Auch bei den Tunnels
der Wiener Nordwestumfahrung (S1), die noch heuer eröffnet werden,
ist das Konzept berücksichtigt.

Zwt.: EU-Tunnelrichtlinie schreibt zweite Röhren ohne Gegenverkehr
sowie Katastrophenübungen vor

Die treibende Kraft für mehr Tunnelsicherheit sind die laufenden
Tunneltests des ÖAMTC und die daraus entstandene EU-Tunnelrichtlinie.
Sie wird vom Club gemeinsam mit dem Tunnelinspektor des BMVIT im
Auftrag der EU überwacht. Die Richtlinie schreibt zweite Röhren ohne
Gegenverkehr vor. "Außerdem sind regelmäßige Katastrophenübungen der
Einsatzkräfte vorgesehen", erklärt der ÖAMTC-Experte. Vor
Inbetriebnahme der neuen Tunnels müssen hunderte Einsatzkräfte
beweisen, dass sie im Ernstfall gerüstet sind. "Trotzdem ist
Selbstrettung oberstes Gebot für jeden Einzelnen", bekräftigt Matzke.
"Es kann nämlich bis zu 30 Minuten dauern, bis die Helfer am
Einsatzort sind."

Besondere Gefahr Tunnelbrand

Unfälle in Tunnels können besonders verhängnisvoll enden, wenn ein
Brand ausbricht. "Löschanlagen sind wirkungsvoll zur ersten
Brandbekämpfung", weiß der ÖAMTC-Experte aus unzähligen Brandübungen
vor Ort. Daher sind auf Betreiben des Clubs in vielen neuen Tunnels
Löschanlagen in den Pannenbuchten installiert. "Sie können einfach
wie ein Gartenschlauch eingesetzt werden. Glastür öffnen, der
Schlauch rollt automatisch ab, dann auf die Löschpistole drücken",
erklärt Matzke die Handhabung. Damit lassen sich auch Brände bei
Bussen und Lkw zumindest solange in Schach halten, bis die
Einsatzkräfte vor Ort sind. Diese vom ÖAMTC durchgesetzten
Löschanlagen sind einmalig in ganz Europa. Die Einsatzzentralen sind
über Kameras automatisch beim Geschehen dabei.

Alle Informationen zu den ÖAMTC-Tunneltests sowie einen Folder mit
Tipps für eine sichere Fahrt durch den Tunnel gibt es unter
www.oeamtc.at/tunneltest

Aviso an die Redaktionen: Fotos sowie eine Grafik zu diesem Text
sind im Fotoservice des Clubs unter www.oeamtc.at/presse verfügbar.

(Schluss)

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Kesche
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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