• 14.04.2009, 10:00:00
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Um ein Drittel weniger Fahrradunfälle von Schulkindern und Studierenden seit 2000 - AUVA Landesstelle Wien unterstützt neues Sicherheitstraining der Wiener Polizei

Wien (OTS) - Seit dem Jahr 2000 sind die Fahrradunfälle von
Schulkindern und Studierenden in Österreich um rund ein Drittel
zurückgegangen. Am häufigsten betroffen sind die 10- bis 14-Jährigen
gefolgt von den 15- bis 19-Jährigen. Burschen werden öfter verletzt
als Mädchen. Die Großstadt Wien, der altersbedingte Bewegungsdrang
und die zunehmend mangelhafte Körperbeherrschung sind Faktoren, die
unfallauslösend sein können. Die AUVA Landesstelle Wien fördert daher
diverse Projekte für sicheres Radfahren in den verschiedenen
Altersklassen. Für das neue Fahrradsicherheitstraining "Geschickt am
Rad" der Wiener Polizei wurde der Ankauf von 12 Mountainbikes
finanziert.

Dipl.-Ing. Wolfgang Glaser, Leiter des Unfallverhütungsdienstes
der AUVA Landesstelle Wien, betonte die Wichtigkeit, das Fahrrad zu
beherrschen. Erst dann können sich die Kinder auf den Verkehr und die
Verkehrszeichen konzentrieren: "Die Analyse der Radunfälle von
Schulkindern zeigt, wie wichtig praktisches Radfahrtraining,
Schulverkehrsgärten und eine korrekte sicherheitstechnische
Ausstattung der Räder sind. Viele Unfälle werden durch mangelndes
Fahrkönnen und technische Mängel ausgelöst. Die Kinder wagen mit dem
Fahrrad den ersten Schritt in die Mobilität. In der Verkehrserziehung
haben wir die große Chance, eine Basis für ein umsichtiges und
partnerschaftliches Verkehrsverhalten während der späteren Zweirad-
und Autofahrerkarriere zu legen. Die AUVA als gesetzliche
Schülerunfallversicherung bietet daher seit Jahrzehnten für alle
Schulstufen Programme, Workshops, Unterrichtsmaterialien und
Medienpakete an. Mit der Wiener Verkehrspolizei und den
Schulverkehrsgärten verbindet uns eine langjährige, gute
Zusammenarbeit. Weiters werden auch andere Organisationen
unterstützt. Über das neue Programm "Geschickt am Rad", erreichen wir
pro Jahr rund 1.500 Wiener Schülerinnen und Schüler der besonders
gefährdeten vierten und fünften Schulstufe."

Rund 40 Prozent der Fahrradstürze endet mit Quetschungen und
Prellungen, ein Fünftel mit Knochenbruch. Die häufigsten Verletzungs-
oder Unfallauslöser mit dem Fahrrad bei Schulkindern sind
fehlender Schutzhelm, nicht auf die Größe des Kindes eingestellter
Lenker und Sattel, Umkippen im Stehen zum Beispiel vor einer Ampel,
keine Beleuchtung, falscher Luftdruck, kein Seitenschutz beim
Antriebszahnrad und andere technische Mängel, falsche Einschätzung
der Verkehrssituation zum Beispiel beim Abbiegen oder des Bremsweges
zum Beispiel auf Schotter und bei Regen, unkonzentriertes Fahren
(Geigeln), Stürze beim Überfahren von Rillen und Geleisen,
zu wenig Balance, um das Abbiegezeichen zu geben und einhändig um die
Kurve zu fahren.

Für vermeidbare Ablenkungen und Gefahren am Schulweg sorgen
Wettfahrten, alles was beim Lenken behindert, sich ziehen lassen und
laute Musik aus Kopfhörern.

Fahrradunfälle in der Statistik

2008 sind laut AUVA Unfallstatistik in Österreich 355 Schulkinder
und 33 Studierende mit dem Fahrrad auf dem Schulweg oder bei einer
Schulveranstaltung verunglückt. Insgesamt erlitten 14.169 Schulkinder
und Studierende in Wien einen Unfall am Weg zur oder in der Schule.
Für Fahrradunfälle in der Freizeit ist die AUVA nicht zuständig.

In Österreich ist die Anzahl der Schul-Fahrradunfälle von 512 im
Jahr 2000 auf 355 im Jahr 2008 zurückgegangen. In Wien waren es 2008
28 und vor acht Jahren noch 47. Zu zwei Drittel (2008: 19) waren
Burschen betroffen. Den letzten tödlichen Schul-Radunfall in Wien
verzeichnet die Statistik im Jahr 2000.

Zum Unterschied von anderen Bundesländern stürzten in Wien in den
Jahren 2000 bis 2007 mehr 15- bis 19-Jährige. 2008 waren es parallel
zum Bundestrend mehr 10- bis 14-Jährige.

Mehr als 80 Prozent aller Fahrradunfälle in Wien passen am Weg von
und zur Schule oder zu einer schulbezogenen Veranstaltung.

Das AUVA Angebot für die Sicherheit von Kindern auf Fahrrädern

"Geschickt am Rad" passt in das sicherheitspädagogische Programm
der AUVA, welches die Vermeidung von Radunfällen sowie die
Verbesserung der Motorik, des Gleichgewichts und der Aufmerksamkeit
bei Schulkindern zum Inhalt hat und wird deshalb von der AUVA
Landesstelle Wien unterstützt.

Neben den international ausgezeichneten AUVA Radworkshops
(Zielgruppe: 6- bis 10-Jährige), der Vorbereitung und Durchführung
der freiwilligen Radfahrprüfung (Zielgruppe: 10 bis 12-Jährige), die
die AUVA schon seit mehr als zwei Jahrzehnten unterstützt, richtet
sich "Geschickt am Rad" an Wiener Schulkinder nach bestandener
Radfahrprüfung (10- bis 14-Jährige).

In der Sicherheitspädagogik geht man davon aus, dass
altersgerechtes und kontinuierliches Radfahrtraining essentiell ist,
um den Schulweg sicher mit dem Rad meistern zu können. Dies bedarf
der intensiven Vorbereitung im Schonraum - besonders deshalb, weil
Radfahren eine komplexe Koordination von Motorik, Wahrnehmung und
Reaktion erfordert. Großzügig bemessene Übungsmodelle, wie es das
Trainingsprogramm "Geschickt am Rad" bietet, tragen diesem Umstand
Rechnung.

Die AUVA Landesstelle Wien hat die für dieses Programm benötigten
Fahrräder (12 Mountainbikes mit einem Wert von rund Euro 7.000,--)
finanziert.

Die AUVA unterstützt seit mehr als 20 Jahren das Programm für die
freiwillige Radfahrprüfung des Österreichischen Jugendrotkreuzes. Sie
übernimmt einen Großteil der Finanzierung der Vorbereitungsunterlagen
österreichweit, an deren Gestaltung AUVA Mitarbeiter aktiv
mitarbeiten.

Die AUVA hat international ausgezeichnete AUVA Radworkshops
entwickelt. Jährlich durchlaufen mehr als 12.000 Schüler einen
vielfältigen Geschicklichkeits- und Hindernisparcours zum Beispiel
mit Zielbremsübungen, Schneckenrennen sowie Rad- und
Helmsicherheits-Checks. Von diesem Training profitieren die Kinder
nicht nur durch die Verbesserung der Motorik und die
Vervollständigung ihrer Ausrüstung, sie können sich darüber hinaus in
einem nächsten Schritt auf die freiwillige Radfahrprüfung
vorbereiten. Nähere Infos: www.radworkshop.info

Ähnlich wie beim Auto sollte auch beim Fahrrad mindestens einmal
im Jahr eine Überprüfung auf etwaige Mängel erfolgen. Die AUVA hat
daher in Zusammenarbeit mit dem VSSÖ (Verband der
Sportartikelerzeuger und Sportartikelausrüster Österreichs) eine
Prüfplakette eigens für Jugendräder geschaffen. Diese ist im guten
Fahrradfachhandel erhältlich. Die Überprüfung durch einen geschulten
Radmonteur ist gratis. Nur wenn bei der Überprüfung schwere Mängel
gefunden werden, muss das Fahrrad fachmännisch repariert werden.
Nähere Infos: www.radworkshop.info

Zum Thema Radfahren hat der Unfallverhütungsdienst der AUVA für
die Schulen umfangreiche Unterrichtsmaterialien und Medienpakete für
Schüler und Lehrer aller Schulstufen entwickelt. Nähere Infos:
www.auva.at, Untermenüpunkt "Lehrer-Info".

Im Internet unter: www.auva.at/wien, Untermenü Aktuelles,
www.auva.at/sicherlernen Untermenüpunkt "Lehrer-Info",
www.radworkshop.info

Rückfragehinweis:
Gabriela Würth, GWK
Tel.: 02242-38300, 0676-33 24 879
E-Mail: gabriela.wuerth.gwk@utanet.at

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