Präsentation des Kochbuches "Kochen mit Gemüse - Saisonal-Regional-Frisch"

Wien (OTS) - Knapp ein Viertel der österreichischen Bevölkerung,
fast zwei Millionen Menschen essen außerhalb zu Mittag - in fast 900
Kantinen, Werksküchen und Mensabetrieben oder einem von 17.000
Restaurants und Gaststätten. Das Thema ausgewogene Ernährung mit
frischem Obst und Gemüse kommt dabei oft zu kurz, obwohl Gemüse
wichtige Inhaltsstoffe, vor allem Vitamine und Ballaststoffe liefert
und sehr energiearm ist.
Mindestens 400 Gramm Gemüse empfiehlt die
Weltgesundheitsorganisation pro Tag. Die Realität sieht leider anders
aus: Laut dem aktuellen Ernährungsbericht 2008 des
Gesundheitsministeriums erreichen lediglich Frauen zwischen 18 und 65
Jahren im Durchschnitt die von der WHO empfohlene Menge - besonders
gering ist die Aufnahme bei Kindern und Jugendlichen.
Der Fonds Gesundes Österreich hat sich dieser Problematik
angenommen und ein neues Kochbuch speziell für
Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie entwickelt - "Kochen mit
Gemüse - Saisonal-Regional-Frisch". Auf 160 Seiten werden Speisen
vorgestellt, die nicht nur gesund sind, sondern auch gut schmecken.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf heimischem, saisonalem Gemüse,
das bei vielen Konsumenten völlig zu Unrecht mit vielen Vorurteilen
behaftet ist.
"Bei den Österreicherinnen und Österreichern steigt das
Bewusstsein und Wissen über gesunde Ernährung kontinuierlich an, doch
trotzdem ist die Zahl der Übergewichtigen sehr hoch. Hier müssen wir
ansetzen und Impulse geben, um auch in der Gastronomie gesündere
Angebote zu schaffen. Um derartige Maßnahmen zu forcieren, soll noch
vor dem Sommer ein Nationaler Aktionsplan Ernährung (NAPE) erarbeitet
werden", bekräftigt Gesundheitsminister und Präsident des Fonds
Gesundes Österreich Alois Stöger anlässlich der Präsentation des
Kochbuches. Ziel von Gesundheitspolitik müsse es sein, so der
Minister weiter, dass die gesunde Wahl die leichtere Wahl ist. Nicht
nur das Lebensmittel- und Speisenangebot müsse systematisch
verbessert werden, sondern auch Ernährungsbildung breit und auf
mehreren Ebenen erfolgen. "Zu diesem Zweck ist das Kochbuch für
Betriebsküchen ein sinnvolles und nützliches Nachschlagewerk", ist
Stöger überzeugt.
Der Ernährungsbericht 2008 zeigt eindeutig, dass die
Österreicherinnen und Österreicher immer dicker werden. Bereits elf
Prozent der Bevölkerung sind übergewichtig - die Österreicherinnen
und Österreicher essen zu fett und zu salzig sowie zu viel Süßes und
zu wenig Kohlenhydrate. Trotz der hohen Zahl an übergewichtigen
Menschen liegt die Zufuhr an Nahrungsenergie bei allen
Bevölkerungsgruppen unterhalb der Referenzwerte. Vor allem Gemüse und
Obst wird in zu geringen Mengen aufgenommen.
"Wir haben uns bei einer Umfrage angesehen, wie die Menschen in
Österreich mit der Verpflegung außer Haus zufrieden sind und einige
interessante Ergebnisse erhalten", erklärte Mag. Christoph Hörhan,
Leiter des Fonds Gesundes Österreich. "Fast ein Drittel der Befragten
(27 Prozent) sind mit dem Angebot an gesunden Mahlzeiten nicht
zufrieden, 43 Prozent wollen, dass in Betriebskantinen und
Gaststätten mehr frische Produkte wie Obst und Gemüse angeboten
werden." Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) fühlt sich nach
dem Mittagessen "angefüllt und träge" oder "nicht besonders
glücklich". "Hier setzt das neue Kochbuch an, das speziell für die
Gemeinschaftsverpflegung entwickelt wurde. Wir hoffen, damit neue,
gesunde Angebote zu initiieren, schließlich ist ausgewogene Ernährung
der Schlüssel zu Gesundheit und Vitalität."
Besondere Herausforderung - gesunde Ernährung für unsere Kinder
120.000 Kinder werden Tag für Tag außer Haus in Schulkantinen oder
Tagesheimen verköstigt. Laut Ernährungsbericht 2008 weisen bereits 19
Prozent der Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 15 Jahren ein zu
hohes Körpergewicht auf, acht Prozent davon sind sogar adipös.
Schulerhalter und Gemeinschaftsverpflegung tragen hier eine
besondere Verantwortung, geht es doch neben dem Genusswert der
angebotenen Speisen vor allem um den Gesundheitswert. Die
ernährungsphysiologische Optimierung des Essensangebotes wird
gefordert, um Übergewicht schon in jungen Jahren zu bekämpfen.
In den vergangenen Jahren konnten auch deutliche Verbesserungen
erreicht werden. So zeigt beispielsweise der Lebensmittelverbrauch im
Projekt "anders essen", ein vom Fonds Gesundes Österreich gefördertes
Projekt einen deutlichen Schwenk von Fertig- und Tiefkühlprodukten
hin zu frischen Zutaten. Innerhalb nur eines Jahres sank in einer
steirischen Internatsküche die Menge an Tiefkühlprodukten von 63
Kartons in 3 Monaten auf 13 Kartons. Gleichzeitig stieg der Verbrauch
von Frischobst von 270 kg auf 360 kg, jener von Vollkornbrot von 93
Stk. auf 160 Stk. und der Verbrauch von Frischgemüse stieg von 320 kg
auf 480 kg. Dennoch gibt es noch deutliches Verbesserungspotenzial.
Gemüse ist nicht allein für Vegetarierinnen und Vegetarier, sondern
sollte selbstverständlicher Ernährungsbestandteil für alle Menschen
sein.
Frisches Gemüse aus Österreich - saisonal schmeckts am besten
Gemüse schmeckt am besten wenn es in heimischen
Gemüseanbauregionen wächst und damit schnellstmöglich und frisch auf
den Tisch kommt. Bereits binnen weniger Stunden kann Gemüse mehr als
50 Prozent seines Vitamingehalts verlieren. Der Nahversorgung kommt
hier eine besonders große Bedeutung zu - saisonale Gemüse- und
Obstsorten schmecken nicht nur am besten sondern sind auch günstiger
als ausländische Produkte. Das neue Kochbuch widmet sich ausführlich
den unterschiedlichen Gemüsearten, sowie den Einkaufsmöglichkeiten,
der Lagerung und Zubereitung. Die mehr als 70 Rezepte und zahlreichen
Tipps sollen dazu beitragen, viel mehr Gemüse und gleichzeitig
weniger tierische Lebensmittel in die Speisepläne der
Gemeinschaftsverpflegung einzubauen.
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Rückfragehinweis:
Mag. Markus Mikl, Leiter Kommunikation Gesundheit Österreich GmbH Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich Tel.: 01 895 04 00-16 mailto:markus.mikl@fgoe.org www.fgoe.org
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