Wien (PK) - Elf Jahre nach der historischen Öffnung des Bundesheeres
für Frauen zieht Verteidigungsminister Norbert Darabos eine positive
Bilanz über den Einsatz von Soldatinnen im Bundesheer: Frauen sind
innerhalb eines Jahrzehnts zu einem unverzichtbaren Teil des
Österreichischen Bundesheeres geworden, haben gleiche
Laufbahnmöglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen, sind in vielen
unterschiedlichen Einheiten und Funktionen tätig und tragen vielfach
Führungsverantwortung. Die Wahl einer Soldatin zum "Soldier of the
Year 2008" zeigt, dass Frauen in ihrer Vorbildwirkung ihren Kameraden
um nichts nachstehen, schreibt Norbert Darabos.
Der kürzlich vorgelegte Ressortbericht über Frauen beim Bundesheer in
den Jahren 2007 und 2008 (III-54 d.B.) dokumentiert, dass die Zahl
der Soldatinnen im Österreichischen Bundesheer bis Ende 2008 um 10 %
auf 331 anstieg. Das Punktesystem, das seit 2005 bei der Überprüfung
der körperlichen Leistungsfähigkeit von Frauen angewendet wird, hat
deren Erfolgsquote beim Zugang zum Ausbildungsdienst um 15 %
verbessert. Die Zahl der weiblichen Offiziere stieg auf 21, jene der
weiblichen Unteroffiziere auf 94. 2009 werden erstmals auch weibliche
Offiziere die Möglichkeit haben, am Auswahlverfahren zur
Generalstabsdienst-Ausbildung teilzunehmen. 87 Freiwilligenmeldungen
für den Einsatz bei internationalen Operationen stammen von Frauen,
22 von ihnen haben bereits einen Arbeitsplatz in einer KIOP-KPE
(Kräfte für internationale Operationen - Kaderpräsenzeinheiten). Im
Monatsdurchschnitt der letzten Jahre waren 15 Bundesheer-Soldatinnen
im Auslandseinsatz, um 50 % mehr als in den Jahren 2005/06. Das
Österreichische Bundesheer bekennt sich zur Umsetzung der UNO-
Resolution 1325, die eine stärkere Beteiligung von Frauen bei
Prävention, Bewältigung und Beilegung von Konflikten sowie die
Beachtung der spezifischen Bedürfnisse von Frauen in Konflikten,
insbesondere von Flüchtlingen, verlangt, teilt Minister Darabos mit.
Frauen beim Bundesheer - ihre Erfolgsgeschichte in Zahlen
Dem statistischen Teil des Berichts über Frauen beim Heer 2007 und
2008 sind folgende Daten zu entnehmen:
2007 haben 77 Soldatinnen, davon 15 Leistungssportlerinnen, 26
Offiziersbewerberinnen, eine Pilotenanwärterin, eine Psychologin,
drei Ärztinnen, eine Militärmusikerin, drei Bewerberinnen für
Kaderpräsenzeinheiten (KPE) und 27 Berufsunteroffiziersanwärterinnen
den Ausbildungsdienst beim Bundesheer angetreten.
31 Soldatinnen, darunter acht Leistungssportlerinnen, eine Ärztin,
eine Militärmusikerin und drei Soldatinnen für Kaderpräsenzeinheiten
wurden entweder in ein Dienstverhältnis als Militärperson auf Zeit
oder als Vertragsbedienstete des Bundes mit Sondervertrag für eine
militärische Verwendung (Militär-VB) aufgenommen. Bei 36 Frauen wurde
der Ausbildungsdienst verlängert.
2008 haben 74 Soldatinnen, davon 12 Leistungssportlerinnen, 21
Offiziersbewerberinnen, vier Ärztinnen, eine Militärmusikerin, fünf
Bewerberinnen für Kaderpräsenzeinheiten (KPE) und 31
Berufsunteroffiziersanwärterinnen den Ausbildungsdienst beim Heer
angetreten.
38 Soldatinnen, darunter sechs Leistungssportlerinnen, zwei Ärztinnen
und sieben Soldatinnen für Kaderpräsenzeinheiten wurden entweder als
Militärperson auf Zeit oder als Vertragsbedienstete aufgenommen. Bei
32 Frauen wurde der Ausbildungsdienst verlängert.
Mit Stichtag 31. Dezember 2008 versahen 331 Soldatinnen Dienst im
Österreichischen Bundesheer: 63 Soldatinnen, darunter 12
Leistungssportlerinnen, zwei Ärztinnen, eine Militärmusikerin und 13
weibliche Einjährigfreiwillige leisteten Ausbildungsdienst.
168 Soldatinnen, darunter 44 Leistungssportlerinnen, drei
Veterinärinnen, zwei Ärztinnen und zwei Militärpiloten-Anwärterinnen
leisteten Dienst als Militärperson auf Zeit. 17 Soldatinnen, darunter
zwei Militärpilotinnen und vier Ärztinnen waren Vertragsbedienstete.
77 Soldatinnen, darunter zehn Ärztinnen, eine Veterinärin, eine
Militärseelsorgerin und elf weibliche Truppenoffiziere leisteten
ihren Dienst als Berufsmilitärpersonen.
259 Frauen zählten Ende 2008 zur Personalreserve. Sie können auf
freiwilliger Basis ihre militärische Karriere im Rahmen von
Miliztätigkeiten und Auslandseinsatzpräsenzdiensten fortsetzen.
21 weibliche Offiziere standen 2008 im militärmedizinischen Dienst
(vier Veterinärinnen, eine Apothekerin). Ein weiblicher Offizier
versah höheren militärtechnischen Dienst, dazu kamen eine
Militärseelsorgerin im Offiziersrang und 15 weibliche
Truppenoffiziere. Zwei weibliche Offiziere wurden an der
Militärakademie zum Leutnant ausgemustert.
Das Bundesheer verfügte Ende 2008 über 94 weibliche Unteroffiziere.
25 Soldatinnen wurden 2007/08 an der Heeresunteroffiziersakademie in
Enns zum Wachtmeister ausgemustert. 13 Soldatinnen absolvierten dort
den Stabsunteroffizierslehrgang. 87 Soldatinnen meldeten sich
freiwillig für den Einsatz bei internationalen Operationen, 22
Soldatinnen haben bereits einen Arbeitsplatz in einer KIOP-KPE
(Kräfte für internationale Operationen - Kaderpräsenzeinheiten). 15
Soldatinnen befanden sich im Monatsdurchschnitt der letzten beiden
Jahre im Auslandseinsatz. (Schluss)
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