63-jähriger Benediktiner wird Nachfolger von Erzabt Wagenhofer - Amtseinführung am 24. April
Salzburg, 27.3.09 (KAP) P. Bruno Becker ist neuer Erzabt des
Benediktinerstifts St. Peter in Salzburg. Die 21 Mönche der Erzabtei
haben den 63-jährigen Benediktiner am Freitag zum Nachfolger von
Erzabt Edmund Wagenhofer gewählt, der das Kloster in den vergangenen
zwölf Jahren geleitet hat. P. Becker ist damit der 87. Nachfolger des
Heiligen Rupert, der das Kloster am Fuße des Salzburger Mönchsbergs
im Jahr 696 gegründet hatte. Die Wahl fand unter der Leitung von
Abt-Präses Clemens Lashofer aus dem Stift Göttweig statt.
Der neue Erzabt wurde am 12. Juni 1945 in Hallein geboren und wuchs
in Grödig auf. Nach der Matura am Bundesrealgymnasium in Salzburg
trat er 1965 in das Kloster St. Peter ein. Seine feierliche Profess
(das Ordensgelübde) legte P. Becker 1969 ab. 1971 wurde er zum
Priester geweiht. Er war als Pfarr-Kooperator in Abtenau und
Wien-Dornbach tätig, danach Pfarrer in Salzburg-Mülln. Von 1997 bis
2003 war er Prior von St. Peter. Seit 2003 ist P. Becker Pfarrer in
Abtenau.
Amtseinführung am 24. April
Die Weihe des neuen Erzabtes durch den Salzburger Erzbischof Alois
Kothgasser wird voraussichtlich am 16. Mai stattfinden.
Bereits am 24. April erfolgt die offizielle Amtseinführung. An diesem
Tag wird auch der scheidende Erzabt Wagenhofer verabschiedet. Er wird
sich zukünftig zur Gänze der Leitung des Priorates Maribor widmen.
Die Leitung dieser Klosterniederlassung der Benediktiner in Slowenien
hatte ihm Benediktiner-Abtprimas Notker Wolf bereits im Jahr 2005
übertragen.
Erzabt Wagenhofer dankte in einer ersten Reaktion "allen von Herzen,
die uns in den vergangenen Wochen im Gebet und im Mittragen der Sorge
für eine gute Wahl begleitet haben". Sein Nachfolger P. Becker bat um
das Wohlwollen und um das Gebet aller.
Gründung des Heiligen Rupert
Das Kloster St. Peter in Salzburg wurde im Jahr 696 vom Heiligen
Rupert gegründet. Zu Beginn war der jeweilige Salzburger Erzbischof
stets auch Abt. Erst zur Jahrtausendwende wurde erstmals ein eigener
Abt gewählt; St. Peter blieb aber bis ins 12. Jahrhundert Residenz
des Salzburger Erzbischofs. 1623 errichtete Erzbischof Paris Lodron
die Benediktineruniversität in Salzburg. Bis zu deren Aufhebung 1810
blieb St. Peter eng mit der Universität verbunden.
1927 wurde die Abtei am Fuße des Mönchsbergs zur Erzabtei erhoben.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Zwischenkriegszeit führten
zum Verlust bedeutender Kunstschätze. In der NS-Zeit wurde das
Kloster beschlagnahmt, die Mönche wurden vertrieben. Nach dem Krieg
kehrten die Benediktiner zurück.
Heute zählt der Konvent 28 Mitglieder, die auch die zum Stift
gehörenden Salzburger Pfarren Abtenau, Annaberg, Grödig, Rußbach und
Kirchberg sowie die Wallfahrtskirche Maria Plain und die Kirche St.
Michael am Salzburger Residenzplatz betreuen. Eine weitere
Stiftspfarre gibt es im Kärntner Ort Wieting.
1982 war das Stift Schauplatz der Salzburger Landesausstellung. 1998
besuchte Johannes Paul II. die Erzabtei im Rahmen seiner dritten
Österreich-Visite. Im Jahr 2004 war auch der Ökumenische Patriarch
Bartholomaios I. in St. Peter zu Gast. (ende)
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