• 26.03.2009, 10:30:00
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Kfz-Haftpflichtversicherungen im Vergleich: Erhebliches Sparpotenzial

"Konsument": Große Unterschiede bei Prämien. Sparen durch jährliche Zahlung.

Wien (OTS) - Das Konto bereits überzogen und die nächste
Prämienzahlung für die Kfz-Haftpflichtversicherung steht ins Haus?
Für viele - gerade in wirtschaftlich raueren Zeiten - eine
unangenehme Vorstellung. Gerade aber bei der
Kfz-Haftpflichtversicherung lässt sich einiges sparen. Das zeigt auch
ein Vergleich, den "Konsument" bei 19 Versicherern - darunter zwei
Onlinevertriebe - gemacht hat.

"Der aktuelle Test zeigt, dass die Prämien für einen Neuabschluss
- im Vergleich zu den Werten unseres Vorjahrestests - im Durchschnitt
zwar günstiger wurden. Die Schere zwischen niedrigster und höchster
Prämie im Test ging jedoch auf. Im ungünstigsten Fall zahlt man bis
zu 140 Prozent mehr", zieht Franz Floss, Geschäftsführer des Vereins
für Konsumenteninformation (VKI), Bilanz. "Vergleichen macht sich
daher bezahlt. Rund 85 Millionen Euro im Jahr könnten etwa an
Kfz-Versicherungskosten eingespart werden, wenn sich nur ein Fünftel
der Versicherungsnehmer durch einen günstigeren Vertrag 100 Euro
jährlich erspart."

Sparpotenzial bietet aber nicht nur ein Prämienvergleich. "Auch
mit anderen Maßnahmen kann man einiges sparen, etwa mittels einer
jährlichen Zahlungsweise. Im Test wären es dadurch bis zu rund 67
Euro pro Jahr weniger. Zudem lohnt es sich, beim Versicherer
nachzufragen. Rabatte zu verhandeln ist nach wie vor möglich",
informiert "Konsument"-Versicherungsexpertin Silvia Doppler.

19 Versicherungen - 9 Fallbeispiele

Für den aktuellen "Konsument"-Vergleich holten die Tester bei 19
Versicherern Prämienanfragen für neun verschiedene Fallbeispiele ein.
Dabei griffen sie auf ein bereits bewährtes System zurück: Zum einen
wurden in einer offiziellen Anfrage Prämie und Leistung direkt
abgefragt. Zum anderen wurde für ein Fahrzeugmodell eine anonyme
Anfrage per E-Mail, durch den Prämienrechner auf der Homepage oder
durch direkte Vorsprache in einer Geschäftsstelle durchgeführt.

Die Fallbeispiele im Detail:

- VW Golf TDI, 66 kW, Frau
- VW Golf TDI, 77 kW, Mann
- Renault Grand Espace, 125 kW, Mann

- jeweils Stufe 09, Stufe 00 seit 1 Jahr, Stufe 00 seit 10 Jahren.

Im Test wurden neben der Prämienhöhe auch Leistungen und
Tarifbesonderheiten sowie die Informationsqualität (anonymes Offert
und Homepage) bewertet.

Im Durchschnitt günstiger

Seit 2005 führt "Konsument" Tests zu Kfz-Haftpflichtversicherungen
durch. Ein Vergleich der Prämien der - sowohl im Vorjahr als auch in
diesem Jahr erhobenen - Versicherer zeigt, dass die Tarife für
Neuabschlüsse im Durchschnitt nicht gestiegen sind. Im Gegenteil: Die
durchschnittliche Prämie liegt je nach Testmodell und Prämienstufe
zwischen 1 und 3,5 Prozent niedriger als bei unserem Test 2008. "Aber
Vorsicht: Die Werte der einzelnen Versicherer bewegen sich dabei
zwischen minus 26 und plus 43 Prozent. Umso mehr aber lohnt sich ein
Vergleich", betont Doppler.

Auch wenn diese Aussagen nur für die Testmodelle zutreffen und
nicht als Trend auf den gesamten Kfz-Versicherungsmarkt umgelegt
werden können: Angaben der Branche zufolge ist das aktuelle
Prämienniveau im langjährigen Vergleich in jedem Fall günstig für
Neuabschlüsse.

Schere wurde breiter

Riesenunterschiede gibt es nicht in der Qualität, sondern vielmehr
bei den Prämien. Im Vergleich zum vergangenen Jahr wurde die Schere
breiter, womit man im Test im schlimmsten Fall mehr als das Doppelte
zahlt: 140 Prozent bzw. 294 Euro macht etwa der größte Unterschied in
der 00er-Stufe (Renault Grand Espace) zwischen der günstigsten (VAV,
208,03) und der teuersten (Victoria Volksbanken, 501,94) Prämie bei
jährlicher Zahlungsweise aus. Die besten Ergebnisse erzielten in
dieser Stufe die VAV, Zurich Connect, Zürich und Helvetia. Auch beim
VW Golf zahlt sich für langjährige Autofahrer ein Preisvergleich aus:
Hier wurden Ersparnisse von bis zu 196 Euro ermittelt.

Erhebliches Sparpotenzial gibt es aber besonders für
Neueinsteiger: Die größte Differenz in der Stufe 09 findet sich
erneut beim Renault-Fahrer. Während die Jahresprämie bei der VAV auf
rund 585,07 Euro kommt, zahlt man bei Victoria Volksbanken mit
1.114,81 Euro fast das Doppelte. Auch beim VW Golf TDI lässt sich
einiges herausholen: 424 Euro liegen zwischen den Angeboten der VAV
und denen von Uniqa und Salzburger.

Sowohl langjährige Autofahrer als auch Einsteiger sind im
"Konsument"-Test mit der VAV gut unterwegs. Diese ist sowohl in der
00er- als auch in der 09er-Stufe Testsieger. "Das bedeutet aber
nicht, dass deren Angebote für jeden Autofahrer zu den besten zählen.
Entscheidend bei der Prämiengestaltung sind in erster Linie die
persönlichen Voraussetzungen", stellt Doppler klar.

Auf Nummer sicher

In Österreich ist seit dem 1. Juni 2007 eine
Mindestversicherungssumme in Höhe von sechs Millionen Euro vom
Gesetzgeber vorgeschrieben. Diese Summen mögen auf den ersten Blick
zwar hoch erscheinen. Besonders bei Massenkarambolagen oder schweren
Unfällen mit Personenschaden ist die Obergrenze aber bald erreicht.
Ab da haftet der Fahrer mit seinem privaten Vermögen.

"Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dem empfehlen wir den
Abschluss eines Vertrages mit einer höheren Versicherungssumme von
beispielsweise zehn oder 15 Millionen Euro", rät die
Versicherungsexpertin. Alle Versicherer bieten mittlerweile höhere
Deckungssummen an, meist mit vergleichsweise geringen Auswirkungen
auf die Prämien. Der Zuschlag liegt - je nach getesteter Versicherung
- im Schnitt bei rund drei Prozent für zehn Millionen und rund sechs
Prozent für 15 Millionen.

Tipps für Prämienersparnis

- Prämie regelmäßig prüfen. Alle ein bis zwei Jahre, am besten rund
zwei Monate vor Ablauf des Versicherungsvertrages, die eigene Prämie
auf den Prüfstand stellen. Vor der Kündigung aber darauf achten, ob
man vom neuen Versicherer angenommen wird.

- Jährlich zahlen. Dadurch entfallen die sogenannten
Unterjährigkeitszuschläge bei der motorbezogenen Versicherungssteuer
und bei den Prämien. Ein täglich fälliges Sparbuch hilft, das Geld
für eine Einmalzahlung zusammenzuhalten.

- Wegen Vergünstigungen nachfragen. Rabatte verhandeln ist nach wie
vor möglich. Diese werden oftmals aber erst im direkten Gespräch mit
dem potentiellen Kunden offeriert. Auch die Anfrage bei
Landesversicherern kann sich lohnen. Diese bieten spezielle Tarife
für das jeweilige Bundesland.

- Zusätzlich versichert. Vereinzelt wurden im Test andere
Versicherungen mit angeboten. Wer nicht ohnehin etwa eine
Kaskoversicherung abschließen möchte, sollte sich aber nicht zum
Abschluss von Versicherungen verleiten lassen, die er nicht braucht.

Gelungener Wechsel

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist jährlich kündbar. Bei einem
Wechsel der Versicherung muss das Kündigungsschreiben spätestens
einen Monat vor Ablauf des Vertrages beim Versicherer eintreffen.
Doch Doppler mahnt zur Vorsicht: "Wer eine günstigere Prämie gefunden
hat, sollte vor der Kündigung sicherstellen, dass der neue Anbieter
einen auch wirklich versichern wird. Begehrt sind Bonus-Fahrer, bei
jüngeren oder Malusfahrern wird nicht selten auch einmal dankend
abgewunken." Aber auch bei der Erhöhung der vereinbarten Prämie, beim
Verkauf des Fahrzeuges oder im Schadensfall ist ein Wechsel möglich.

"Konsument"-Versicherungscheck

Der Vergleich macht sicher: Gibt es Sparpotenzial, oder ist man
mit der bestehenden Versicherung auf dem richtigen Weg? Der
"Konsument"-Versicherungscheck hilft beim Prämienvergleich. Im
Internet können unter http://go.konsument.at/versicherungsvergleich
die persönlichen Daten und Fahrzeugdaten eingegeben werden und
innerhalb weniger Minuten erhält man eine Liste mit den besten
Angeboten. Die Kosten liegen für "Konsument"-Abonnenten bei fünf
Euro, für Nicht-Abonnenten bei zehn Euro. In diesem Preis ist eine
zweite Berechnung mit anderen Daten inbegriffen.

Rückfragehinweis:

Verein für Konsumenteninformation/
   Testmagazin "Konsument"
   Mag. Andrea Morawetz
   Öffentlichkeitsarbeit
   Tel.: 01/588 77 - 256 
   Email: amorawetz@vki.at
   www.konsument.at

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