• 25.03.2009, 16:43:46
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  • OTS0320 OTW0320

Verbesserung der Corporate Governance erfolgskritisch für Wirtschaftsstandort Österreich

Wien (OTS) - Zum sechsten Mal veröffentlicht Heidrick & Struggles
den Corporate Governance Report, die europaweit umfangreichste Studie
zur Qualität der Arbeit der Unternehmensaufsicht

Auf einer Skala von 0 bis 100 erreicht Österreich lediglich einen
Wert von 36 beim aktuellen Corporate Governance Ranking von Heidrick
& Struggles und reiht sich damit unter den 13 untersuchten
europäischen Ländern in der schwächsten Gruppe ein. Die international
tätige Personalberatung gibt diese Studie nunmehr zum sechsten Mal
seit 1999 heraus. Die Leistungen der österreichischen
Aufsichtsratsarbeit wurden erstmals im Ranking berücksichtigt,
nachdem Österreich 2007 als Gastland aufgeführt wurde. "Die
Ergebnisse geben Anlass zum Nachdenken", sagt Stefan Steger, Managing
Partner im Wiener Büro von Heidrick & Struggles, der die Studie
begleitet hat. Die Studie würde auf deutliche Schwächen hinweisen,
die international zum Standortnachteil für Österreich gereichen
könnten, so Steger weiter. Laut Heidrick & Struggles verfügen
Großbritannien (77), die Niederlande (71) und Schweden (66) über die
beste Corporate Governance, Deutschland (39) steht im europäischen
Vergleich an drittletzter Stelle. Das europäische Mittel liegt bei
einem Wert von 56.

Für den Corporate Governance Report wurden Daten von 371 führenden
Unternehmen aus 13 Ländern ausgewertet, in Österreich fanden die 20
Unternehmen des ATX-Index Berücksichtigung. 41 Kriterien in den drei
Dimensionen Arbeitsweise, Zusammensetzung und Transparenz der
Aufsichtsgremien flossen in die breit angelegte Analyse ein. Im
Vergleich der Länder wurden die teils unterschiedlichen
Aufsichtssysteme berücksichtigt.

Was besagt die Analyse von Heidrick & Struggles zur Arbeit der
Aufsichtsräte und der Unternehmenskontrolle in Österreich?

- In keinem anderen Land variiert die Qualität der Corporate
Governance so stark wie zwischen den österreichischen Unternehmen.
Während einige führende Unternehmen hervorragende Bewertungen für
ihre Aufsichtsratsarbeit erzielen, gibt es etliche, vor allem
kleinere Unternehmen, die internationale Standards nahezu ignorieren.

- Österreichs Verbesserungsbedürfnisse liegen vor allem in den
Bereichen "Arbeitsweise" und "Zusammensetzung", weniger im Bereich
"Transparenz".

- Österreichische Aufsichtsräte weisen große Kontinuität auf. Sie
haben die drittlängste Verweildauer in Europa.

- In keinem anderen Land ist mit durchschnittlich 5,6 Sitzungen pro
Jahr die Frequenz der Sitzungen der Aufsichtsgremien so niedrig wie
in Österreich.

- Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist es in Österreich nicht
üblich, dass die Qualität der Aufsichtsratsarbeit regelmäßig von
externen Experten evaluiert wird.

- In Österreichs wichtigsten Aufsichtsgremien sitzen nur 6 Prozent
Frauen und 12 Prozent Nicht-Österreicher. Beide Quoten erscheinen
deutlich zu niedrig, um bei den Aufsichtsratsdiskussionen die
erforderliche internationale und industrielle Diskussionsqualität zu
erreichen.

- Mit 2,7 spezialisierten Ausschüssen liegt Österreich unter dem
europäischen Durchschnitt von drei Aufsichtsratskomitees pro
Unternehmen.

- Österreichs Unternehmensaufseher sind im Schnitt 55,9 Jahre alt
und damit europaweit die jüngsten. Durchschnittlich kommen sie mit
49,2 Jahren in dieses Amt.

- Österreichs Aufsichtsräte kommen den Unternehmen bislang nicht
teuer zu stehen. Im Schnitt wird pro Mandat 25.000 Euro im Jahr
verdient. Europäischer Durchschnitt sind 89.000 Euro. Vor allem für
hoch qualifizierte internationale Kandidaten ist somit eine
Aufsichtsratstätigkeit für österreichische Unternehmen finanziell
nicht attraktiv.

Das Bild, das der Corporate Governance Report von Heidrick &
Struggles für Österreich zeichnet, ist laut Steger an vielen Stellen
verbesserungsfähig. Bislang würde das tiefe Bewusstsein fehlen, dass
mit einer guten Corporate Governance das Vertrauen der Märkte und
damit auch ein Vorteil im Kampf um knappe Ressourcen gewonnen werden
könne. Für Steger wäre es deshalb wünschenswert, "wenn uns auf der
Basis dieser Analyse eine neue Diskussion über Corporate Governance
in Österreich gelingen würde."

Über Heidrick & Struggles

Gegründet 1953, ist Heidrick & Struggles (NASDAQ:HSII) heute eines
der weltweit führenden Personalberatungsunternehmen. An 60 Standorten
in 30 Ländern unterstützt Heidrick & Struggles seine Klienten bei
strategischen Herausforderungen durch nachhaltige Lösungen im Bereich
Humankapital. Im Mittelpunkt stehen dabei Unternehmenssituationen,
die geprägt sind von Wachstum, Restrukturierung, Übernahmen und
Zusammenschlüssen, der Expansion in neue Märkte oder rapidem Wandel
der ökonomischen Rahmenbedingungen.

Durch die Expertise bei der Suche wie der Beratung von
Top-Führungskräften kann Heidrick & Struggles für seine Klienten
maßgeschneiderte Programme realisieren, um unterschiedliche
Aufgabenstellungen im Bereich Führung schnell zu bewältigen. Die
Berater verfügen weltweit über direkten Kontakt und Zugang zu
herausragenden Führungskräften und umfassendem Wissen zum Thema
"Leadership".

www.heidrick.com

Rückfragehinweis:

Dr. Stefan Steger
   Heidrick & Struggles 
   Trattnerhof 1, A-1010 Vienna, Austria 
   tel.: +43 1 533 10 07-30
   fax: +43 1 533 10 07-88
   mailto:ssteger@heidrick.com

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