- 19.03.2009, 16:40:51
- /
- OTS0240 OTW0240
Österreichischer Hausärzteverband: Solidaritätsopfer
Wien (OTS) - Das Staatsthema der zweiten Hälfte des vorigen Jahres
war die Gesundheitspolitik, wobei die erzeugte Stimmung von kritisch
über negativ bis aggressiv gegen die Ärzteschaft zu beschreiben war.
Der Anfang des heurigen Jahres wird von der Vorführung der Lehrer
bestimmt und am Horizont ist schon erkennbar, dass die Juristen in
die Mangel genommen werden sollen. Demnächst werden vielleicht auch
die Apotheker und andere selbstbestimmungsfähige Berufsgruppen
drankommen.
Augenfällig und sicher nicht zufällig ist, dass es sich hier um
Professionen handelt, die nur selbstverantwortlich ausgeübt werden
und gesellschaftspolitisch relevant die Grundfesten des Staates
bilden. Zur Ausübung dieser Berufe bedarf es daher einer bestimmten
Kunstfertigkeit, die mit einer engen Reglementierung unvereinbar ist.
Gerade diese über viele Strecken vorhandene Unbeeinflussbarkeit,
macht diese Berufe der Staatsführung suspekt. Die Organe der Politik
bevorzugen an den tragenden Punkten des Gemeinwesens eher ein
planbares Geschehen, das weniger der Sachkompetenz, als vielmehr nach
politischem Gutdünken entworfenen Regeln und Vorgaben verpflichtet
ist. Daher werden diese eigenständigen, humanistischen Professionen
drangsaliert, um sie gefügig zu machen. Das beginnt mit einer
zunehmenden Verschulung der universitären Ausbildung, welche die
Entwicklung zur Selbständigkeit in den Hintergrund rückt und endet
mit der Entwicklung von Regelwerken zur Abwürgung einer sinnvollen
Tätigkeit.
Es wird dauernd von Solidaritätsopfern gesprochen, die gebracht
werden müssen: Nur: wo war die Opferbereitschaft bei der Steigerung
der Klubförderung der Parlamentsclubs um 15 Prozent? Interview Frau
Präsidentin Prammer in der ZiB 2 vom 28.10.2008 zur Clubförderung :
"Wer glaubt, an der Demokratie sparen zu müssen, glaube ich ist am
Irrweg". - Auch damals war die Finanzkrise schon bestimmendes Thema.
Wir sollen also Solidaritätsopfer bringen für die
Verwirtschaftung staatsnaher Betriebe, wie Post, Telekom,
Sozialversicherung und AUA und womöglich auch noch den Karren der zur
forensischen und medizinischen Ursachenfindung unerlässliche
Gerichtsmedizin aus dem Morast ziehen, indem wir unter sachfremden
Bedingungen in Spitälern diese Arbeit verrichten? Aus hausärztlicher
Sicht jedenfalls wird die Widerstandsbereitschaft der Lehrer gegen
ihre Demontage mit Sympathie gesehen.
In Abwandlung des Ausspruches von Frau Präsident Prammer meine
ich: Wer am Gesundheitswesen, an den Schulen und an der
Rechtsprechung spart, ist am Irrweg!
Rückfragehinweis:
MR.Dr.WERNER Wolfgang Bezirksärztevertreter 10.Bez Präsident ÖHV-Wien Weitmosergasse 3 1100 Wien Tel: 01 617 22 68 FAX: 01 617 22 684 RHIZOM PR Otto Havelka Schlossparksiedlung 37 2433 Margarethen am Moos T: 02230/2791 F: 02230/2791-27 M: 0664/103 54 21 E: havelka@rhizom.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | RIZ