• 16.03.2009, 10:30:00
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Hundstorfer: Sozialleistungen senken Armutsgefährdungsrisiko - Arbeitslosigkeit wesentliche Ursache für Armutsgefährdung

EU-SILC-Daten aus 2007 zu Einkommen und Lebensbedingungen liegen vor

Wien (BMASK) - Deutlich über 70 Milliarden Euro werden heuer an
Sozialleistungen in Österreich ausbezahlt. Ohne diese Leistungen
würde die Armutsgefährdung mehr als dreimal so hoch sein, als sie es
jetzt tatsächlich ist", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer
Montag nach Veröffentlichung der EU-SILC-Daten für das Jahr 2007.
Dass rund eine Million Menschen in Österreich von Armut gefährdet
sind, sei für die Politik die Aufforderung noch mehr zu unternehmen,
um das Risiko, arm zu werden, zu verringern. "Erwerbstätigkeit
reduziert bei Personen im erwerbsfähigen Alter das
Armutsgefährdungsrisiko von 19 auf 6 Prozent. Die wichtigste Maßnahme
um Armut zu verhindern, ist daher ein Arbeitsplatz mit einer
adäquaten Entlohnung", unterstrich Hundstorfer. ****

Das Ausmaß der Arbeitslosigkeit ist neben der Höhe und Verteilung
von Einkommen und Sozialleistungen, dem Bildungs- und
Ausbildungsstand sowie den Personen- und Haushaltsmerkmalen wie
Behinderung und Migrationshintergrund ein wesentlicher Faktor für die
Armutsgefährdung. "Ein Arbeitsplatz mit adäquater Entlohnung, sowie
Aus- und Weiterbildung sind als die wichtigsten Schlüssel im Kampf
gegen die Armut anzusehen. Mit der Möglichkeit zur Kurzarbeit, die
zukünftig auch mit Qualifizierungsmaßnahmen verbunden werden wird,
können in Zeiten dieser weltweiten Wirtschaftskrise viele
Arbeitsplätze erhalten werden", sagte der Sozialminister. Im April
wird die Zahl der KurzarbeiterInnen in Österreich auf bis zu 60.000
ansteigen.

"Die Arbeitsmarktmilliarde wird in zielgerichtete
Weiterbildungsprogramme fließen und auch das
Jugendbeschäftigungspaket mit der für Herbst 2009 beschlossenen
Ausbildungsgarantie wird weitergeführt, um jedem Jugendlichen in
unserem Land eine faire Chance auf Ausbildung und soziale Sicherheit
zu geben", erläuterte Hundstorfer. Es sind 123 Millionen Euro für die
überbetriebliche Ausbildung von 12.000 Jugendlichen vorgesehen.
Insgesamt werden mehr als 500 Millionen Euro für die
Jugendbeschäftigung ausgegeben, so der Minister.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Umsetzung der
bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMS). "Das Einführungsdatum der
BMS wird sich jetzt zwar etwas verzögern, da man die praktischen
Umsetzungsprobleme unterschätzt hat. Sie wird aber sicher kommen und
wir arbeiten mit Hochdruck daran, um diese Mindeststandards
bundesweit einzuführen. Mit der BMS wird ein wesentlicher Punkt
gesetzt werden, um die Gefahr des Abrutschens in die Armut erheblich
zu verringern", betonte der Sozialminister. Auch das Familienpaket
und die Entlastungen durch die Steuerreform werden zukünftig dazu
beitragen, das Armutsgefährdungsrisiko zu senken und die
Teilhabechancen aller Menschen am gesellschaftlichen Leben zu
sichern", bekräftigte Sozialminister Hundstorfer

Ztl: "Umverteilungsdiskussion" muss geführt werden

Hundstorfer weist in diesem Zusammenhang auf eine in absehbarer Zeit
zu führende "Umverteilungsdiskussion" in Österreich hin. "Über
Vermögensbesteuerung und über alternative Formen der Finanzierung der
sozialen Sicherheit muss in Hinblick auf die wirtschaftliche Lage
nach der Krise bald diskutiert werden", so der Sozialminister
abschließend. (Schluss)

Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK)
Mag. Norbert Schnurrer
Pressesprecher des Sozialministers
Tel.: (01) 71100-2246
www.bmask.gv.at

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