- 04.03.2009, 11:16:45
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Sporschill: "Idealismus in den Herzen der Jugendlichen wecken"
Unter dem Titel "Concordia 72" startet der Jesuit am 14. März im Wiener Erzbischöflichen Palais einen sozialen Aktionstag für Jugendliche - Festmesse mit Kardinal Schönborn im Stephansdom - P. Sporschill hofft auf 1.000 Jugendliche: "Egal ob fromm oder nicht, alle guten Willens sind eingeladen"
Wien, 4.3.09 (KAP) Den "Idealismus in den Herzen der österreichischen
Jugendlichen wecken" und sie dazu ermutigen, soziale Initiativen zu
setzen. Das will P. Georg Sporschill mit seiner großen
Jugend-Sozialaktion "Concordia 72" erreichen, die am Samstag, 14.
März im Erzbischöflichen Palais und im Wiener Stephansdom stattfinden
wird. Der Jesuitenpater rechnet mit rund 1.000 Jugendlichen, die
seiner Einladung folgen werden. "Egal ob fromm oder nicht, alle guten
Willens sind eingeladen, die sich mit Ideen und Taten einbringen
wollen", so Sporschill im Gespräch mit "Kathpress".
Der Startschuss zu der Sozialaktion fällt um 16 Uhr mit einem
umfangreichen Musik- und Bühnenprogramm im Arkadenhof des Wiener
Erzbischöflichen Palais (Wollzeile 2, 1010 Wien). Dabei werden u.a.
gemischte rumänisch-österreichische Musikgruppen auftreten. Junge
Österreicher, die in Rumänien in Sozialprojekten mitgearbeitet haben,
werden über ihre Erfahrungen erzählen. Weiters werden auch 100
ehemalige rumänische Straßenkinder erwartet, die in den Projekten von
P. Sporschill Aufnahme und neue Zukunftsperspektiven gefunden haben.
Diese Kinder und Jugendlichen seien ein "mächtiges Zeichen der
Hoffnung", so P. Sporschill.
P. Sporschill erinnerte im "Kathpress"-Gespräch auch daran, dass die
Jugendaktion mit dem fünften Todestag von Kardinal Franz König
zusammenfällt. Der Kardinal sei immer ein großer Unterstützer seiner
Sozialinitiativen in Rumänien gewesen, so P. Sporschill, "jetzt
wollen wir sein Gedächtnis dadurch ehren, dass wir uns für eine
friedlichere und gerechtere Welt einsetzen".
Geplant ist, dass sich jeweils zwei Jugendliche zusammenfinden und
eine eigene Idee für eine kleine soziale Initiative in ihrem
Lebensbereich entwickeln. Die Palette der möglichen Aufgabenfelder
ist breit gestreut und reicht von der Arbeit mit Migranten über Hilfe
für Obdachlose bis zu Einsätzen zur "Bewahrung der Schöpfung". P.
Sporschill und sein Team wollen aber nur wenig Inhaltliches vorgeben
um dem "Erfindergeist" und "Ideenreichtum" der Jugendlichen freien
Lauf zu lassen. Concordia, das Hilfswerk von P. Sporschill, wird die
Jugendlichen dann bei der Umsetzung der Idee unterstützen. Zusätzlich
wird es auch für 100 Jugendliche die Möglichkeit geben, in den
Sozialprojekten Sporschills mitzuarbeiten.
Es sei tragisch, so der Jesuit, wenn Jugendliche in der
Wohlstandsgesellschaft das Gefühl hätten, nicht gebraucht zu werden.
Vandalismus oder Komatrinken seien deutliche Folgen dieser
gesellschaftlichen Entwicklung. Er wolle mit seiner Jugendaktion ein
Zeichen dagegen setzen, betont P. Sporschill.
Um 18 Uhr feiern Kardinal Christoph Schönborn und P. Sporschill im
Stephansdom mit den Jugendlichen eine Festmesse. Für 19.30 Uhr ist
eine "Konfrontation mit dem Kardinal" geplant, bei der sich der
Wiener Erzbischof den Fragen der Jugendlichen stellen wird.
Sporschill sprach von einer "offenen und ehrlichen
Auseinandersetzung", denn es gelte für die Kirche, die Jugend wieder
zu gewinnen.
Die Zahl 72 im Titel "Concordia 72" bezieht sich auf eine Stelle im
Lukas-Evangelium, in der es heißt, dass Jesus 72 Jünger aussuchte und
sie aussandte "in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen
wollte" (Lukas-Evangelium 10,1). P. Sporschill: "Wenn 72 Jugendliche
jeweils einen weiteren Jugendlichen finden und die dann gemeinsam
kleine soziale Aktionen ins Leben rufen, dann muss das in Wien
einfach spürbar werden."
Eingebunden in den "Klemens-Tag"
Die Sozialaktion "Concordia 72" ist auch eingebunden in den
"Klemens-Tag", der in Wien heuer am Vorabend des liturgischen
Gedenktages (15. März) besonders begangen wird. Der Grund dafür ist
das 100 Jahr-Jubiläum der Heiligsprechung von Clemens Maria Hofbauer,
dem Patron der Erzdiözese Wien. In einer Reihe von Veranstaltungen
werden die vielfältigen Akzente des Wirkens des Heiligen (Bäcker,
Ordenspriester, Helfer der Armen, gesuchter Beichtvater, Freund der
Jugend, Schriftenapostolat etc.) hervorgehoben.
Zu Mittag findet im Curhaus am Stephansplatz ein "Festmahl für die
Armen von Wien" statt, das für mehrere hundert Bedürftige
ausgerichtet wird. Am Tisch bedient werden die Armen dabei durch
Dompfarrer Toni Faber und Wiener Stadtpolitiker sowie durch die
Jugendlichen des P. Sporschill-Projektes "Concordia". Auch bei der
Festmesse am Abend im Stephansdom wird auf den heiligen Clemens Maria
Hofbauer Bezug genommen werden.
Erfolgsgeschichte "Concordia"
Im Oktober 1991 war P. Sporschill im Auftrag der Caritas mit drei
ehrenamtlichen Mitarbeitern und einem vollgepackten Kleinbus nach
Rumänien gekommen, wo er in sechs Monaten ein kleines Heim für
Straßenkinder aufbauen sollte. Das erste Kinderhaus wurde erworben
und renoviert. Gleichzeitig begann die Arbeit am Bukarester
Nordbahnhof und auf den Straßen. Im Jänner 1992 wurde die
Organisation "Concordia" gegründet. Im Laufe der Jahre wurden in
Bukarest und anderen rumänischen Städten weitere Kinderhäuser
gegründet.
So wurde in Pitesti, 80 Kilometer nördlich von Bukarest, eine
aufgelassene Kolchose erworben und zu einer Farm für Kinder und
Jugendliche mit Wohnhäusern, Landwirtschaft, Bäckerei, Schlosserei,
Tischlerei ausgebaut. Seit 2004 ist P. Sporschill mit seiner
Hilfsorganisation auch in Moldawien tätig, 2006 folgte die Ukraine
und 2008 wagte Sporschill den Sprung nach Bulgarien, wo demnächst ein
Sozialzentrum in der Hauptstadt Sofia eröffnet wird.
Große Aufgaben sieht Sporschill aber vor allem in Moldawien, dem
Armenhaus Europas. Für 2009 sei die Errichtung von 40 Suppenküchen
geplant, so der Jesuitenpater. Weiters sollen auch zehn Sozialzentren
errichtet werden. Schon jetzt würden täglich 2.000 alte Leute mit
Essen versorgt und 350 Kinder würden in den von "Concordia" geführten
Waisenhäusern betreut. Die Not in Moldawien sei unvorstellbar groß,
so Sporschill. Umso mehr sei das reiche Österreich gefordert, Hilfe
zu leisten.
O-Töne des Interviews mit P. Sporschill können unter
www.katholisch.at/o-toene abgerufen werden.(ende)
K200902156
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