• 26.02.2009, 10:06:38
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Landesrat Dr. Stockinger: Keine Zustimmung zu Genmais

"Wir brauchen dieses Frankenstein-Monster nicht"

Linz (OTS) - Am kommenden Samstag wird in Wien gegen die
Genmais-Zulassung demonstriert. Oberösterreichs Agrarlandesrat Dr.
Josef Stockinger unterstützt dieses Anliegen und betont als
Vizepräsident der "Allianz gentechnikfreier Regionen in Europa" das
Recht auf Selbstbestimmung der Regionen: "Der Zwang der EU arbeitet
gegen die Mehrheitsmeinung in den Ländern."

Das Bundesland Oberösterreich hat gemeinsam mit der Toskana
(Italien) im Jahr 2004 ein gesamteuropäisches Netzwerk der Regionen
gegen die Grüne Gentechnik in der Landwirtschaft gegründet.
Mittlerweile besteht diese "Allianz der gentechnikfreien Regionen"
aus 47 Mitgliedsregionen der Europäischen Union von Griechenland bis
Spanien.

In der Allianz geht es um Selbstbestimmung der Regionen beim
Einsatz von genmanipulierten Pflanzen oder genmanipulierten Saatgut
auf den Feldern. "Wir brauchen diese Frankenstein-Monster im
Pflanzenbau nicht", sagt Oberösterreichs Agrarlandesrat Stockinger.
Hinter dieser Meinung stehen mehr als 90 Prozent der Bauern und auch
der Bevölkerung, wie regelmäßige Befragungen in Oberösterreich immer
wieder zeigen.

"Als Politiker haben wir uns in Oberösterreich vor diesem heiklen
Thema nie versteckt und uns auch immer getraut, international aktiv
und unterwegs zu sein. Denn: Ist der Naturhaushalt einmal
verunreinigt, ist dieser Vorgang unumkehrbar. Die Grüne Gentechnik in
der Landwirtschaft hat immer noch mehr Risken als Chancen. Solange
hier die Wissenschaft keine eindeutigen und zufriedenstellenden
Antworten auf die Sorgen der Menschen gibt, wollen wir keine
Genpflanzen im Land", stellt Landesrat Stockinger klar.

Oberösterreich hat auch rechtlich entschlossene Schritte gesetzt
und im Einvernehmen mit allen Landtagsparteien ein Oö.
Gentechnikverbotsgesetz ausgearbeitet, mit dem jede Aussaat von
gentechnisch veränderten Pflanzen und Saatgut generell verboten
wurde. "Wir haben um dieses Verbotsgesetz eine lange rechtliche
Schlacht mit der EU geführt und Ende 2007 in Zweiter Instanz vom
Europäischen Gerichtshof zur Kenntnis nehmen müssen, dass das
bestehende EU-Recht ein solches generelles Verbot von zugelassenen
EU-Sorten nicht erlaubt. Das ist bedauerlich", sagt Landesrat
Stockinger. Oberösterreich kämpft weiter für die Selbstbestimmung der
Regionen und versucht derzeit mit einem Gentechnikvorsorgegesetz
inklusiver strikter Haftungsregelung und einem öffentlichen Register
diese GVO-Freiheit auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen de facto
abzusichern.

Erfreulich für Oberösterreichs Agrarlandesrat Stockinger ist, dass
die Gegner des GVO-Anbaus in Europa immer mehr werden, wie zuletzt
der Schenk unseres Nachbarlandes Bayern zeigt. Stockinger: "Gerade
die Bayern haben uns kleine Österreicher über Jahre hinweg ausgelacht
und sind jetzt selber darauf gekommen, dass die Gentechnik für eine
klein strukturierte Landwirtschaft eine Abhängigkeitsfalle und
letztlich eine Todesfalle ist."

Die Gentechnik-Freiheit ist bei Lebensmitteln aus Oberösterreich
inzwischen auch ein Wettbewerbs-Vorteil am Markt. Hochwertige
Frischmilch oder Raps-Speiseöl wird in den Regalen als
"gentechnikfrei" ausgewiesen, Futtermittelfirmen investieren in
gentechnikfreie Produktionen. "Unser engagierter Einsatz gegen die
verpflichtende Zulassung von Gen-Mais lohnt sich inzwischen auch
wirtschaftlich. Für die Abstimmung im EU-Umweltministerrat am 2. März
bin ich optimistisch, dass es auch das dritte Mal für Österreich gut
geht. Mittlerweile ist ja auch der Agrar-Riese Frankreich ein
Verbündeter in der Allianz gentechnikfreier Regionen. Die
EU-Kommission darf hier nicht über die Demokratie der Länder und die
Mehrheitsmeinung der Bevölkerung so einfach drüber gehen", verlangt
Oberösterreichs Agrarlandesrat Josef Stockinger.

Rückfragehinweis:
Ing. Walter Silber
Pressesprecher von Landesrat Dr. Josef Stockinger
Tel.: 0732 / 77 20 - 111 17
walter.silber@ooe.gv.at
www.josef-stockinger.at

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