• 17.02.2009, 15:09:14
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HANS NEUMANN. Pionier der Werbeagenturen

17.2.2009 Eröffnung im MAK

Wien (OTS) - Hans Neumanns Arbeitsweise ist in vielerlei Hinsicht
mit den Praktiken einer Werbeagentur im heutigen Sinne zu
vergleichen. In seinem Atelier im "Stock im Eisen Platz" in Wien
schuf er ab 1919 Plakate, Inserate, Prospekte, aber auch eine Reihe
von Notentitelblättern. Wiedererkennung seiner Werke im Sinne eines
Corporate Designs erzielte er durch einen Atelierstempel (ab 1920).
Wie kaum ein anderer prägte Neumann (1888-1960) mit seinen Plakaten
das Wiener Stadtbild der 1920er und 1930er Jahre.

Mit fast 100 Plakaten besitzt das MAK eine der umfangreichsten
Sammlungen dieses Ateliers, dessen Geschichte in der Ausstellung und
die Vielfalt der Arbeiten des Studios dokumentiert werden. Zu sehen
sind ab 18.2. - 10.5.2009 35 Plakate und 20 Anzeigen. Für den Film
Kleider machen Leute von Hans Steinhoff (1921) gestaltete Neumann
nicht nur die Zwischentitel, sondern zeichnete für die gesamte
Innenausstattung verantwortlich; im Rahmen der MAK-Ausstellung wird
nach fast 90 Jahren eine 10-minütige Sequenz des Filmes erstmals
wieder gezeigt.

Durch den Aufschwung der österreichischen Filmindustrie in den
1920er Jahren und durch die Entwicklung zur modernen
Konsumgesellschaft wurde das Plakat zum Massenkommunikationsmittel.
Im Zuge dessen schuf das Atelier Hans Neumann Plakate mit hohem
Wiedererkennungswert. Darüber hinaus wurde für Artikel des täglichen
Bedarfs, Feste, Redouten, Messen, Ausstellungen etc. geworben.
Sukzessive erweiterte das Atelier seine Produktion auf die Gestaltung
von Adressen, Buchschmuck, Drucksachen, Geschäftseinrichtungen,
Handelsmappen, Illustrationen, Innendekoration, Inserate, Kalender,
Karikaturen, Kataloge, Kino-, Licht-, Sport- und Streckenreklame,
Kleingraphik, Packungen, Schaufenster, Schilder, Signets sowie
Warenzeichen.

Eines der bekanntesten, in der Ausstellung gezeigten Plakate ist
jenes für Meinl-Kaffee (1929): Es stellt eine Frau mit Schiern im
Schnee dar, die Kaffee aus einer Thermoskanne trinkt. Sie lehnt
lässig, sogar lasziv an ihren Schistöcken. Neumanns Werke zeigen
nicht nur Stereotype der 1920er oder 1930er Jahre: Zu sehen ist, was
wir seit Jahrzehnten kennen. Diese Frau könnte auch 2009 in einer
Hochglanzanzeige zu sehen sein.

Im Jahr 1938 musste Hans Neumann vor den Nationalsozialisten
fliehen, zuvor veranlasste er noch die Löschung seiner Firma im
Handelsregister. Über London wanderte er nach Sydney, Australien,
aus, wo er als Hans Newmann wieder als Grafiker Fuß fasste. 1957
kehrte er nach Wien zurück und starb am 19. November 1960.

Pressefotos stehen unter www.MAK.at/presse zum Download bereit.

Rückfragehinweis:

Presse MAK
   Monika Meryn (Leitung)
   Olivia Harrer
   Tel.: (++43-1) 711 36-229
   Fax:  (++43-1) 711 36-227
   mailto:presse@MAK.at
   http://www.mak.at

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