"Preisindex" in Arztpraxen unterscheidet sich deutlich vom Verbraucherpreisindex
Experten der MEDTAX-Steuerberatergruppe haben die Kostensteigerung in heimischen Arztpraxen im Jahr 2008 unter die Lupe genommen
Wien (OTS) - 2008 war das Jahr der Wirtschaftskrise und der Inflation. Der Verbraucherpreisindex hat sich schließlich doch noch auf "versöhnliche" 3,2 Prozent im Jahresdurchschnitt eingependelt. In den Tarifrunden der führenden Gewerkschaften wurde dieser Preissteigerung Rechnung getragen, und die zum Ausgleich notwendigen Lohnanpassungen wurden zumeist erfolgreich umgesetzt - mit Abschlüssen im Bereich von 3,5 Prozent oder sogar darüber, wie der jüngste Abschluss der Beamten mit 3,55 Prozent.
"Für uns war genau das der Anlass zur Prüfung der Situation im Bereich der niedergelassenen Ärzte", so Mag. Manfred Kenda, Geschäftsführer der Kanzlei "Die Steuerberater" aus Klagenfurt und Sprecher der MEDTAX-Steuerberatergruppe. "Niedergelassene Ärzte müssen allerdings nicht nur die Teuerung im privaten Bereich abfedern. Sie unterliegen auch einer Inflation im Bereich der Betriebsausgaben. Für diese Größenordnung gab es bis dato allerdings wenig Anhaltspunkte."
MEDTAX Ärztepreisindex als Indikator für Arztpraxen entwickelt
Die Kostenstruktur niedergelassener Ärzte hat eine ganz andere Ausprägung als die eines Privathaushalts. Um diesen Vergleich ziehen zu können, wurde die anonymisierte Datenbank der MEDTAX-Steuerberater analysiert: "So wurden zunächst alle vorhandenen repräsentativen Einzelpraxen in Bezug auf Größe, Fachrichtung und Verrechnungsverhältnis in zwei Kategorien mit jeweils vier Unterkategorien aufgeteilt und verglichen", erklärt Kenda. "Als Endergebnis haben wir nun für drei Ärztegruppen einen MEDTAX Ärztepreisindex 2008 errechnet, der in dieser Form für Kassenpraxen gilt."
Der Analyse der Kostenstruktur wurden überwiegend offizielle statistische Werte hinterlegt. Als Endergebnis steht nun der MEDTAX Ärztepreisindex 2008 für niedergelassene Allgemeinmediziner mit 4,08 Prozent, für niedergelassene Fachärzte mit 4,19 Prozent und für Zahnärzte mit 4,53 Prozent fest. "Im Rahmen der Analyse hatten wir zunächst investitionsintensive von investitionsextensiven Fächern getrennt, haben aber festgestellt, dass zwischen diesen Gruppen keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf unsere Analyse festzustellen sind", erläutert Kenda. Wahlärzte sind übrigens aufgrund einer anderen Organisationsstruktur generell mit einem leicht höheren Wert zu beurteilen. "Bei Allgemeinmedizinern und Fachärzten ist der Wert um etwa 0,2 Prozentpunkte und bei Zahnärzten um etwa 0,1 Prozentpunkte höher."
Honorarerhöhungen von vier Prozent sind zum Ausgleich notwendig
Die Auswirkungen der MEDTAX-Analyse liegen für den Sprecher der MEDTAX-Gruppe auf der Hand: "Der einzelne Arzt muss nun bestrebt sein, diese Werte auszugleichen. Beim Wahlarzt kann das über das Honorar gehen, welches er genauso wie viele andere Dienstleister den Gegebenheiten anpassen und daher erhöhen müsste. Der Kassenarzt kann nur darauf vertrauen, dass bei den Honorarverhandlungen für 2008 diese Entwicklungen auch die notwendige Berücksichtigung finden."
Der niedergelassene Arzt muss also nicht nur den Realverlust an Nettoeinkommen ausgleichen, sondern auch die Kostensteigerungen im Betrieb abfedern. "Diese erreichen in Bezug auf das Volumen in aller Regel mehr als das doppelte der Privatausgaben, weshalb der MEDTAX Ärztepreisindex in der Argumentation mehr Gewichtung verdient als der Verbraucherpreisindex." Durchgerechnet und unter Berücksichtigung der kalten Progression sind so Honorarerhöhungen von knapp vier Prozent über alle Fächer notwendig, um die betriebliche und private Teuerung 2008 auszugleichen. "Eine Nullrunde für 2008 hätte etwa beim Allgemeinmediziner einen Kaufkraftverlust von 7,1 Prozent zur Folge, eine Honorarerhöhung von 2,0 Prozent würde immer noch ein Minus von 3,2 Prozent nach sich ziehen", so Kenda abschließend.
MEDTAX ist das Netzwerk der führenden Ärztesteuerberater in ganz Österreich. Man versteht sich als Kompetenzzentrum für alle Berufsgruppen der Ärzte. Zu den Klienten gehören angestellte Spitalsärzte, Wahlärzte, Kassenärzte, Fachärzte, Zahnärzte und Turnusärzte, aber auch Praxisgemeinschaften, private Krankenanstalten sowie andere Berufe im Gesundheitswesen. Insgesamt werden von der Gruppe zirka 5.000 Ärzte in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten vertreten.
Die MEDTAX-Kanzleien:
Ärztetreuhand Dr. Braunschmid, Linz - Graz
Ärzteservice Horst Jünger, Innsbruck
"Die Steuerberater", Kenda & Lebersorger, Klagenfurt
Leonhart und Leonhart, Wien
Dr. Scholler & Partner Wirtschaftstreuhand, Wien - NÖ
Homepage: www.medtax.at
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Viktoria Hausegger
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