- 05.02.2009, 16:46:07
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Gefährdung des Aufwärtstrends von Forschung und Entwicklung in Österreich
Regierung ist dringend gefordert, positive und eindeutige Signale beim Forschungsbudget zu setzten.
Wien (OTS) - WissenschaftlerInnen warnen: Der Aufwärtstrend von
Forschung und Entwicklung in Österreich ist in akuter Gefahr -
Regierung ist dringend gefordert, positive und eindeutige Signale
beim Forschungsbudget zu setzten.
Bei weltweiten Wirtschaftsengpässen darf die österreichische
Forschung und Entwicklung nicht zum Erliegen kommen. Gerade jetzt
liegt Österreichs Zukunft in der Forschung, in Innovationen und in
einer kritischen Problemanalyse. Investition in Forschung ist
Investition in die Zukunft des Landes!
Folgen der Reduktion/Stagnation der Forschungsförderung:
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Reduktion der
Grundlagenfinanzierung werden nun auch die kompetitiv einzuwerbenden
Drittmittel in einem hohen Ausmaß in Frage gestellt (siehe FWF). Der
zu erwartende Effekt: Nachwuchs-WissenschaftlerInnen, die sich zu
einem großen Ausmaß über diese Drittmittel finanzieren müssen, wissen
nicht, wann ihre Anträge begutachtet werden und ob für ihre Forschung
in Zukunft noch Fördergelder zur Verfügung stehen. Lag die
Planungssicherheit für individuelle Karrieren bislang bei 1-3 Jahren
(je nach Projektlänge), so liegt sie jetzt bei Null!
Hochqualifizierte Arbeitsplätze und damit verknüpftes Wissen in
Forschungsinstitutionen gehen verloren. "Brain drain" von etablierten
und Nachwuchs-WissenschaftlerInnen an das Ausland reduziert das
kreative Potential zur Entwicklung und Bearbeitung von
Fragestellungen. Die Forschung und in weiterer Folge die Lehre können
so nicht auf dem aktuellsten Stand bleiben. Auch die Ausbildung des
wissenschaftlichen Nachwuchses ist in Gefahr; die Forschung ist also
nicht nur kurz- sondern auch langfristig gefährdet.
Insbesondere WissenschaftlerInnen mit Familie werden die
Wissenschaft verlassen oder gar nicht erst als mögliches Berufsfeld
in Betracht ziehen. Andere werden in noch größerem Ausmaß auf Kinder
verzichten. Die Kombination von Beruf und Familie ist damit im
Bereich Wissenschaft noch unattraktiver geworden und die angestrebte
Erhöhung der Frauenquote in der Forschung noch weniger realisierbar.
Ein Verringern der Forschungs- und Wissenschaftsdotierung ist also
nicht nur in der Gegenwart fatal katastrophal, sondern bringt
langfristig unabsehbare Folgen für die österreichische Wissenschaft,
die österreichische Gesellschaft und die österreichische Wirtschaft
mit sich.
Als WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Generationen und
Disziplinen fordern wir daher: Kontinuierliche und ausreichende
Investitionen in Forschung und Entwicklung, Schaffung von mittel- und
langfristigen Berufsperspektiven und Existenzsicherung für die
hervorragend qualifizierten ForscherInnen in Österreich!
Unterzeichnet von:
Mag.a Michaela BROJER, Entomologie
Mag.a Nina BRUNNER, Ökologin
Mag.a (FH) Barbara BÜHLER, Soziologin
DDr.in Claudia EDER, Ärztin, Zellbiologin
Univ.-Doz. in Dr.in Dipl. Ing. in Isabella ELLINGER, Zellbiologin
Dipl.-Ing.in Doro ERHARTER, Architektin
Mag.a Dr.in Susanne GRUBER, Biologin, Warenkundlerin
Mag.a Dr.in Marion R. GRUBER, Erziehungswissenschaften und
Kunstgeschichte
Mag.a Dr.in Sabine E. HAMMER, Molekulargenetikerin
DIin Babette HEBENSTREIT, Technische Physikerin
Dipl-Ing.in Dr.in Ulrike HERBIG, Geodäsie
Univ.-Doz.in Dr.in Mag.a Enikö KALLAY, Biochemikerin
Mag.a Dr.in Karen KASTENHOFER, Wissenschaftsforscherin
Mag.a Marion LUGER, Kulturwissenschaftlerin
Dipl-Ing.in Dr.in Mag.a Ildiko MERTA, Bauingenieurin
Mag.a Dr.in Andrea NUSSBAUMER, Meeresbiologin
Mag.a Dr.in Jutta PAUSCHENWEIN, eLearning Expertin
Dr.in Vitore SHALA-MAYRHOFER, Expertin für Pflanzenschutz
Mag.a Dr.in Anna STREISSLER, Kultur- und Sozialanthropologin
Dipl-Ing.in Dr.in tech. Slobodanka TOMIC, Informatikerin
Mag.a Aleksandra VEDERNJAK, Filmemacherin &
Kommunikationswissenschaftlerin
Univ.-Ass.in Dipl-Ing.in Dr.in Eva WEGERER, Geowissenschaftlerin
Dipl-Ing.in Dr.in Shokufeh ZAMINI, Technische Physikerin
Mag.a Katharina ZMELIK, Landschafts- und Vegetationsökologin
Rückfragehinweis:
Mag.a Dr.in Sabine E. HAMMER
Tel.: +43-664-5293812
mailto: sabine.hammer@phylo-dat.net
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