- 04.02.2009, 12:13:49
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Wettbewerbshüter sehen Marktkonzentration bei Telekom-Infrastruktur tatenlos zu
VAT-Präsident Thoma fordert rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm versprochenen Stärkung der Bundeswettbewerbsbehörde
Wien (OTS) - "Die in den Medien berichtete Mehrheitsbeteiligung
der Telekom Austria am Wiener Unternehmen CableRunner Austria wird zu
einer weiteren dramatischen Konzentration bei Telekom-Infrastruktur
führen", erklärt Berthold Thoma, Präsident des Verbandes Alternativer
Telekom-Netzbetreiber. "500 Kilometer Glasfaserleitungen und der
exklusive Zugang zum Wiener Kanalnetz und damit zu praktisch
sämtlichen Wiener Liegenschaften werden zur Folge haben, dass die
Telekom Austria ihre marktbeherrschende Stellung weiter ausbauen wird
- und die Hüter des Wettbewerbs schauen dieser Marktkonzentration
tatenlos zu!"
Die Bundeswettbewerbsbehörde, bei der die Beteiligung bisher nicht
angezeigt wurde, hat allein schon aus diesem formalen Grund keine
Möglichkeit, beim Kartellgericht einen Prüfungsantrag zu stellen,
obwohl die strategische Bedeutung des Deals für die zukünftigen
Kräfteverhältnisse am österreichischen Telekommunikationsmarkt
äußerst groß ist. Auf der anderen Seite agiert die Rundfunk & Telekom
Regulierungs GmbH (RTR), die als Behörde ins Leben gerufen wurde, um
faire Bedingungen für Wettbewerb am österreichischen
Telekommunikationsmarkt zu schaffen, als Schutzmacht der Telekom
Austria, indem sie das Thema Glasfaser aus ihren regulatorischen
Maßnahmen komplett ausblendet. Das ist der Grund, warum der Telekom
Austria in diesem Bereich keine Verpflichtungen auferlegt werden
können, die den ungehinderten entgeltlichen Zugang alternativer
Betreiber zu Glasfasernetzen ermöglichen.
Laut Thoma bestehe darüber hinaus im aktuellen Fall auch die
Gefahr, dass bereits getätigte Investitionen alternativer
Telekom-Netzbetreiber wie z.B. Anbindungen von Mobilfunkstationen an
die Glasfaserleitungen von CableRunner Austria bald frustriert
würden, wenn die Telekom Austria den Zugang zu ihrem Netz verwehrt,
um Mitbewerber aus dem Markt zu drängen. Als Konsequenz fordert Thoma
"die überfällige und im aktuellen Regierungsprogramm versprochene
Stärkung der Bundeswettbewerbsbehörde".
Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT)
Der VAT, ein Netzwerkpartner des Fachverbandes der Elektro- und
Elektronikindustrie (FEEI), wurde 1997 gegründet und ist die
Interessenvertretung der im Zuge der Telekom-Liberalisierung neu in
den Markt eingetretenen Betreiber. Zu seinen Mitgliedern zählen
Unternehmen aus dem Festnetz- und Mobilbereich. Die dem Verband
angehörenden Unternehmen erzielen pro Jahr insgesamt ca. 2,35
Milliarden Euro Umsatz. Von den neuen Betreibern wurden in den
letzten Jahren rund 5,5 Milliarden Euro investiert. Die Mitglieder
des VAT sind Colt, Hutchison, Orange, T-Mobile, Tele2 und Verizon.
Link: www.vat.at
Rückfragehinweis:
Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber Mag. Thomas Faast Geschäftsführer Mariahilfer Straße 37-39, 1060 Wien Tel: +43 1 588 39-44 mailto:faast@vat.at www.vat.at
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