- 03.02.2009, 09:49:02
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Hausärzteverband Wien: Schuster bleib bei Deinem Leisten!
Wien (OTS) - In der Aussendung vom 28.01.2009 äußert sich der
Patientenanwalt Hofrat Dr. Bachinger dahingehend, dass die
Qualitätskontrolle bei den Ärzten versage, was auch eine kürzlich
durchgeführte Studie zum Arzneimittelverschreibungsverhalten
niedergelassener Ärzte beweise. "Solche Ergebnisse würden von der
(ärztekammereigenen) ÖQMed nie kommen, weil sie falsche Sachen
abfrage (Standard)"
Nun, die Qualitätskontrolle versagt ganz offensichtlich in der
Patientenanwaltschaft.
Ich habe diese Studie durchgearbeitet: Der Autor der Studie
schränkt erstens die Gültigkeit seiner Studie ganz massiv selbst ein
und zweitens wurde nach seinen eigenen Aussagen keine Beziehung
zwischen der Zahl der verschriebenen Medikamente und Nebenwirkungen,
Spitalssterblichkeit oder Spitalsverweildauer gefunden. Außerdem
erklärt er selbst, dass es keine Definition von Polypharmazie gibt.
Auch äußert er die Ansicht, dass unabhängig von der
Verschreibungsökonomie, die Polypharmakologie den Patienten nicht zu
schaden scheint. Die Studie ist in der Wiener klinischen
Wochenschrift erschienen und allgemein zugänglich.
In einer Zeit, in der die Menschen dank der Medizin und der
Pharmakologie ein niemals für möglich gehaltenes Durchschnittsalter
erreichen, treten im Alter natürlich viele Krankheiten auf, die sich
bei jung Verstorbenen erst gar nicht entwickeln konnten. Daraus
ergibt sich verständlicherweise auch eine vermehrte Medikation. Das
müsste auch einem Laien klar sein!
Es ist ein unerhörter Qualitätsmangel, eine Studie zu zitieren,
wenn man nur die wenigen Sätze der deutschen Einleitung gelesen hat
und auf die Übersetzung des umfangreicheren englischen Teiles mit den
relevanten Interpretationen vergessen hat. Auf so eine
Qualitätssicherung können wir verzichten, da bleiben wir schon bei
unserem eigenen bewährten und sachkompetenten System. Gerade dieser
Dilettantismus bestärkt uns darin, dass das Gesundheitswesen zu
heikel ist, als dass man es fachfremden Laien ohne tieferen Einblick
in die Materie überlassen könnte! Es ist doch evident, dass diese
Dinge ausschließlich uns Ärzten mit unserer universitären Ausbildung
vorbehalten sein können. Außenstehende können hier nur bedingt
mitreden.
Selbstverständlich wird man die Zusammenarbeit mit der
finanzierenden Sozialversicherung pflegen, entsprechend den
Äußerungen von Präsident Dorner.
Rückfragehinweis:
MR.Dr. WERNER Wolfgang Bezirksärztevertreter Präsident ÖHV-Wien, 1100 Wien Weitmosergasse 3 Tel: 01 617 22 68 Fax: 01 617 22 684
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