Es sollte Schluss damit sein, dass Standesvertreter ihre Mitglieder kontrollieren.
Wien (OTS) - Wissen Sie, wer die Mediziner kontrolliert? Deren
Standesvertreter. Sie finden das problematisch? Ist es auch. Der
neue Chef der Krankenkassen, Hans-Jörg Schelling, hat sich erlaubt,
darauf hinzuweisen. Eine Majestätsbeleidigung für die Kammer.
Der rote Gesundheitsminister Stöger möchte es sich - wohl das
Schicksal seiner schwarzen Vorgängerin Kdolsky vor Augen - mit den
Ärzten nicht verscherzen und stellt sich hinter diese: Schelling
wolle sich profilieren. Ein fragwürdiger Befund eines Mannes, dem es
- wie den Medizinern - vorrangig um das Wohl der Patienten gehen
sollte. Das wäre am besten gewährleistet, würden, wie etwa in
Deutschland, unabhängige Stellen die Qualität in den Praxen checken.
Warum sträuben sich die heimischen Ärzte dagegen? Wovor haben sie
Angst? Selbst wenn es nicht stimmt, dass in der Kammer die Interessen
ihrer Mitglieder im Vordergrund stehen, allein dass ihr das
unterstellt werden könnte, ist nicht gut für das Image des ganzen
Standes. Das Argument von Präsident Dorner, nur Ärzte würden
Schwächen ihrer Kollegen erkennen, ist nicht stichhaltig. Es tritt ja
niemand dafür ein, dass Schneiderinnen oder Würstelverkäufer nach dem
Rechten in den Ordinationen sehen.
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