• 22.01.2009, 12:36:01
  • /
  • OTS0173 OTW0173

Österreichischer Hausärzteverband: Das Geschäft mit der Verunsicherung der Patienten

Wien (OTS) - In der "Presse" vom 15.01.2009 wird den Ärzten unter
Zitierung des Patientenanwalts, Hofrat Dr. Bachinger,
Geschäftemacherei mit der Angst vor der Influenza vorgeworfen.

Nachdem ich mit den Folgen dieses Artikels unmittelbar in Form von
Verunsicherung von Risikopatienten in meiner Ordination konfrontiert
wurde, darf der Schaden durch diese Werke nicht
unkommentiert bleiben.

Damit alle wissen wovon geredet wird: Grippe ist eine harmlose
fieberhafte Erkrankung mit Schnupfen und von wenigen Tagen Dauer.
Eine krankheitsspezifische Therapie gibt es nicht, nur symptomatische
Behandlung mit Nasentropfen, Aspirin, Tee etc. Auslöser sind zumeist
Rhinoviren, die den oberen Respirationstrakt befallen. Von dieser
Erkrankung ist die Rede, wenn zigtausend Neuerkrankungen gemeldet
werden.

Im Gegensatz dazu steht die Influenza: eine mit schwersten
körperlichen Symptomen und hohem Fieber verlaufende Erkrankung. Die
Patienten müssen teilweise sogar hospitalisiert werden. Mit der hohen
körperlichen Belastung ist auch eine deutlich erhöhte Sterblichkeit,
insbesondere alter Menschen, verbunden. Die Spanische Grippe war eine
solche Influenzaerkrankung, die zwischen 1918 und 1920 25 Millionen
Tote gefordert hat.

Auslöser sind Influenzaviren, also ganz andere Erreger, als bei
der Grippe. Grippe und Influenza sind somit zwei völlig
unterschiedliche Erkrankungen, die nur fälschlicherweise im Volksmund
mit Grippe bezeichnet werden. Die einzig mögliche Therapie für die
Influenza ist die Vorbeugung durch die Influenzaimpfung und die
Therapie mit Tamiflu oder Relenza im Falle einer bereits
eingetretenen Erkrankung.

Der Wert der Impfungen in der Vorbeugung, sowie der oralen
beziehungsweise inhalativen Therapie im Erkrankungsfall, kann gar
nicht hoch genug eingeschätzt werden, da durch diese Therapieformen
einer Epidemie, wie es die Spanische Grippe war, bisher Einhalt
geboten werden konnte.

Ich frage mich nur, wer die Verantwortung tragen wird, wenn es
aufgrund einer Epidemie die ersten Toten gibt, weil die Bevölkerung
in ihrem Impfverhalten verunsichert wurde? Mit Generika und
Essigpatscherl durch "Infozepte", wie in der gleichen Zeitung am
20.01.2009 geschrieben, wird das Auslangen nicht zu finden sein. Auch
wird man froh sein, im Krisenfall Zuflucht in den wegen angeblicher
Kunstfehler (19.01.2009) geschmähten Spitälern suchen zu können.

Die kompetenzfernen Wortspenden des Patientenanwaltes zeugen von
höchst unverantwortlichem Populismus und Spiel mit der Sicherheit des
Gesundheitswesens. Sie sind unverantwortlich und für das Gemeinwohl
schädlich.

Auf Kosten der Volksgesundheit sollte hier den Ärzten am Zeug
geflickt werden. - Cui bono? Was steckt hinter dieser dirty
campain? Vielleicht soll hinter dem "großen Horizont", für uns alle
daher unsichtbar, der Boden für die AVZs (ambulante
Versorgungszentren) im Besitz von Kapitalinvestoren aufbereitet
werden?

Rückfragehinweis:

RHIZOM PR Otto Havelka
   Schlossparksiedlung 37
   2433 Margarethen am Moos
   T: 02230/2791
   F: 02230/2791-27
   M: 0664/103 54 21
   E: havelka@rhizom.at
    
   MR.Dr. WERNER Wolfgang
   Arzt für Allgemeinmedizin
   Präsident ÖHV-Wien
   1100 Wien 
   Weitmosergasse 3 
   Tel: 01 617 22 68
   Fax: 01 617 22 684

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | RIZ

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel