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ÖAMTC zur Unfallbilanz: Club regt gezielte Unfallursachenforschung an

Stärkere Kontrollen zur Ausschöpfung bestehender Sanktionen nötig

Wien (OTS) - 691 Menschen mussten 2007 in Österreich ihr Leben bei Verkehrsunfällen lassen. 2008 ist laut vorläufiger Unfallstatistik mit 678 Getöteten die Zahl der Verkehrstoten zwar gesunken, es ist aber nicht gelungen, die Unfallzahlen nachhaltig zu reduzieren. "Die Voraussetzung für eine effektive Verkehrssicherheitsarbeit ist eine gezielte Unfallursachenforschung", sagt der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung, Mario Rohracher. "Nur mit fundierten Daten ist es möglich, treffsicher Unfallursachen, Unfallhäufungspunkte und Einstellungsdefizite bei den Lenkern zu erheben und die richtigen Maßnahmen zu setzen. Sonst könnten die Unfallzahlen auch in den kommenden Jahren auf dem jetzigen Niveau stagnieren."

Für alle Formen von Verkehrsübertretungen sind gezielte Kontrollen und eine konsequente Überwachung durch die Exekutive wichtig. "Das gewährleistet, dass Vergehen mit bestehenden Strafen sanktioniert und Hochrisikolenker aus dem Verkehr gezogen werden", sagt der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Der Club plädiert in diesem Zusammenhang auch dafür, Strafkataloge bundesweit einheitlich zu gestalten. "Klare Sanktionen erleichtern die Präventivarbeit", so Rohracher.

Die Zahl der bei Alkoholunfällen getöteten Menschen ist in diesem Jahr um rund fünf Prozent gestiegen. "Es muss endlich in die Köpfe der Menschen, dass Alkohol am Steuer kein Kavaliersdelikt ist", sagt Rohracher. Deshalb setzt der Club unter anderem auf Bewusstseinsbildung und begrüßt eine Schulungsmaßnahme, die Verkehrsministerin Doris Bures erst vor wenigen Tagen angekündigt hat: Ein "Coaching-Gespräch" für jene Lenker, die mit 0,5 bis 0,8 Promille am Steuer erwischt werden.

Auch bei den Lenkern von Klein- und Leichtmotorrädern verzeichnet die Statistik Steigerungen bei Getöteten und Verletzten. Der ÖAMTC fordert seit langem eine Evaluierung und Verbesserung der Mopedausbildung. Sie soll fundiert, altersunabhängig und mit verpflichtendem Theorie- sowie Praxisteil gestaltet werden. Ein entsprechender Entwurf für die Neugestaltung der Mopedausbildung, ausgearbeitet vom Fachverband der Fahrschulen, ÖAMTC, ARBÖ und Kuratorium für Verkehrssicherheit, liegt beim BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) auf.

Neben motorisierten Verkehrsteilnehmern weist die Unfallbilanz auch Fußgänger und Radfahrer als besonders gefährdete Gruppe aus. Eine optimierte Schutzweggestaltung soll mehr Sicherheit für Fußgänger bringen. Deshalb engagiert sich der ÖAMTC in Forschungsprojekten zu diesem Thema. Aber die Straßengestaltung allein verhindert nicht Konfliktsituationen zwischen den Verkehrsteilnehmern. "Deshalb ist es das Wichtigste, verantwortungsbewusst unterwegs zu sein und 'aufeinander zu schauen'", sagt der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. "Das gelingt umso besser, je sichtbarer gerade schwächere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind." Bewusstseinsbildung und Verkehrserziehungsarbeit bleiben also auch im kommenden Jahr wichtige Bausteine für mehr Sicherheit auf Österreichs Straßen.

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