Wien (OTS) - 2007 hat sich unter dem Namen genderAG eine
organisationsübergreifende Arbeitsgemeinschaft im Haus der Forschung
zusammengetan, um das Thema Chancengleichheit in der Arbeitswelt
Forschung voranzutreiben. Nach einer erfolgreichen
Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr wurde heuer ein Aktionsplan
erarbeitet, der nun gemeinsam umgesetzt werden soll.
Im November 2007 versammelte die genderAG im Haus der Forschung
(HdF) nationale und internationale ExpertInnen zum Thema
Chancengleichheit in der Arbeitswelt Forschung. Unter dem Motto "Wir
setzen Impulse" diskutierten die Geschäftsführungen aller im HdF
vertretenen Organisationen, wie die Situation von Frauen und Männern
im Sinne der Gleichstellung der Geschlechter verbessert werden kann.
Basierend auf diesen Impulsen hat die genderAG im September 2008
in allen fünf Organisationen einen Aktionsplan mit folgenden
Zielsetzungen für die nächsten Jahre implementiert:
- Das Thema "Gender Mainstreaming" im Haus der Forschung weiter entwickeln und in die Weiterbildung der jeweiligen Organisation einbringen - Gender Mainstreaming Aktivitäten in der Öffentlichkeit sichtbar machen - Stärkere Anbindung zum/an den nationalen und europäischen Diskurs
Die genderAG im HdF ist eine organisationsübergreifende
Arbeitsgruppe und setzt sich aus Expertinnen der Austrian Cooperative
Research (ACR), der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG),
der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG), des
FWF - Der Wissenschaftsfonds (FWF) und Joanneum Research (JR)
zusammen. Ziel ist, die Sichtbarkeit der Gender Mainstreaming
Aktivitäten der einzelnen Organisationen zu erhöhen und damit das
Thema "Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Arbeitswelt
Forschung" zu stärken.
Die ersten Milestones des Aktionsplans werden bereits umgesetzt:
Im Februar 2009 startet ein erstes Gender Awareness Training im FWF
als Pilot. Dieses Training zielt darauf ab, Basiswissen an die
MitarbeiterInnen zu vermitteln sowie die Reflexion des eigenen
Rollenbildes zu initiieren.
Der FWF fördert Grundlagenforschung in Österreich und kennt die
Genderproblematik seit Jahren. Christoph Kratky (Präsident) sieht die
Verbesserung der Situation von Frauen im Forschungsbereich als ein
wichtiges Aufgabengebiet des FWF. Vielfältige Maßnahmen werden dazu
im Bereich der einzelnen Programme des FWF umgesetzt. Die Integration
eines Gender Awareness Seminars im internen Weiterbildungsangebot des
FWF ist eine natürlich gewachsene Fortsetzung der Ambitionen des FWF
im Bereich Gender Mainstreaming innerhalb und außerhalb der
Organisation.
Die FFG als größte Forschungsförderungseinrichtung in Österreich
für angewandte und kooperative Forschung integriert im Rahmen der
Einschulung von MitarbeiterInnen die Grundzüge von Gender
Mainstreaming. Unterlagen zur sprachlichen Gleichstellung von Frauen
und Männern in FTI-Programmen, zur gendersensiblen Durchführung von
Veranstaltungen und ein Argumentarium gegen gängige Vorurteile sind
Bestandteil des Begrüßungspaketes für neue MitarbeiterInnen.
Gendertrainings werden ab Frühjahr 2009 für alle MitarbeiterInnen
angeboten. Frau Egerth-Stadlhuber hält einen Wissenszuwachs zum Thema
Gender Mainstreaming sowohl für die Erweiterung der persönlichen
Kompetenzen der MitarbeiterInnen in der FFG als auch für die
Abwicklung von Forschungsförderungsprogrammen für wesentlich und
notwendig. Mit dem erweiterten Weiterbildungsangebot wird das
Empowerment der FFG-ExpertInnen kontinuierlich im Interesse von
Kundinnen und Kunden gesteigert.
JOANNEUM RESEARCH sieht Chancengleichheit und Frauenförderung als
unternehmenspolitisches Ziel zur Erhöhung seiner betrieblichen
Qualität und Stärkung seiner wirtschaftlichen Position. Um dieses
Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen sowohl auf Maßnahmen zur
Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (bspw.
kids@JR und parents@JR) wie auch auf mehr Bewusstsein und Verständnis
für die Verankerung von Gender Mainstreaming auf allen Ebenen.
Geschäftsführer Edmund Müller begrüßt die Zusammenarbeit mit der
genderAG: "Wir haben mit einem internen Führungskräftetraining sowie
der Ausbildung von zwei Mitarbeiterinnen zu 'Gender Agents' begonnen,
Gender-Kompetenzen auf- und auszubauen. Diese sollen zukünftig - auch
in Zusammenarbeit mit der genderAG - weiter vertieft werden."
Die ACR verzeichnet in der außeruniversitären Forschungslandschaft
mit knapp 30% den höchsten Frauenanteil. Einer der Gründe dafür ist
die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die in den 17
Mitgliedsinstituten u. a. durch flexible Arbeitszeitmodelle und
Teleworking zunehmend forciert wird. Johann Jäger (Geschäftsführer
der ACR) begrüßt diese Entwicklung, da es aufgrund des akuten
Fachkräftemangels zunehmend wichtig sein wird, gut ausgebildete
MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten.
Die CDG fördert anwendungsnahe Grundlagenforschung in über 50
CD-Labors. Das CDG Leitbild nennt Gender Mainstreaming als eine
wesentliche Herausforderung. "Den Anteil von Laborleiterinnen zu
erhöhen ist ein Ziel, das wir mit dem Modell der Stiftungsdozentur
erreichen wollen.", erläutert CDG Generalsekretärin Judith Brunner:
"Wissenschafterinnen ohne längerfristige Anstellung an Universitäten
soll der Zugang zu Fördermitteln erleichtert werden, und das
Wirtschaftsministerium hat sich bereit erklärt, Teile der
Personalkosten zu übernehmen. Eine zweite wesentliche Säule ist die
Bewusstseinsbildung zum Thema Gender Mainstreaming in der CDG". Hier
erschließt der Aktionsplan der genderAG ein wichtiges Feld zur
Weiterbildung für CDG-MitarbeiterInnen gemeinsam mit den anderen
Organisationen der genderAG.
Rückfragehinweis:
genderAG Haus der Forschung Sensengasse 1, 1090 Wien Manuela Jeretic Tel.: +43/1/219 85 73-12 mailto:jeretic@acr.at www.acr.at www.cdg.ac.at www.ffg.at www.fwf.ac.at www.joanneum.at
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