• 11.12.2008, 11:34:26
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Österreich muss der erneuerbaren EU Richtlinie zustimmen

Die Österreichische Bundesregierung darf bei Gipfel der EU Staats- und Regierungschefs die neue Richtlinie für Erneuerbare Energie nicht weiter blockieren.

Wien (OTS) - Beim heute in Brüssel beginnenden Gipfel der EU-
Staats und Regierungschefs droht Österreich die neue EU Richtlinie
für die Nutzung erneuerbarer Energien zu blockieren. Seit rund einem
Jahr wird in der EU über eine wegweisende Richtlinie für die Nutzung
erneuerbarer Energien verhandelt. Mittlerweile gibt es eine Einigung
zwischen EU Kommission, EU Parlament und allen Regierungen, mit
Ausnahme Österreichs. Die IG Windkraft appelliert an die
Bundesregierung, ihre kontraproduktive Blockade-Haltung aufzugeben.

Die neue EU Richtlinie für erneuerbare Energie wurde als Entwurf
im Jänner 2008 im Rahmen des Klima- und Energiepaketes von der EU
Kommission präsentiert. Die Richtlinie wird einen Anstieg der Nutzung
der erneuerbaren Energien in der EU von derzeit 8,5 % auf 20 % im
Jahr 2020 gewährleisten. Für die einzelnen Mitgliedstaaten sind nach
einer standardisierten Methode unterschiedliche nationale
Zielsetzungen für die einzelnen Mitgliedstaaten festgelegt worden.
Die nationalen Ziele reichen von 10 % für Malta bis 49 % für
Schweden im Jahr 2020. Für Österreich ist eine Erhöhung des Anteils
von 23,3 % im Jahr 2005 auf 34 % im Jahr 2020 vorgesehen.

"Im monatelangen Verhandlungsprozess war die offizielle Position
Österreichs oft keine große Unterstützung für mehr Erneuerbare
Energien in Europa", so Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG
Windkraft, und meint weiter: "Doch nun als einziges Land in Europa
die Zustimmung zur neuen Richtlinie zu verweigern ist inakzeptabel".
"Gerade in Österreich werden tausende Arbeitsplätze durch Firmen, die
Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien erzeugen, gesichert.
Österreich kann massiv wirtschaftlich davon profitieren, wenn in ganz
Europa verstärkt auf erneuerbare Energie gesetzt wird", so Hantsch.
Die IG Windkraft appelliert daher an Bundeskanzler Faymann und
Außenminister Spindelegger, beim Gipfel der Staats- und
Regierungschefs die Erneuerbare Energien Richtlinie nicht zu
blockieren.

34 % Ziel für Österreich leicht erreichbar

Die Verbände für Erneuerbare Energien (Biomasseverband, IG Windkraft,
Arge Kompost&Biogas, Photovoltaik Austria) sind sich sicher, das das
Ziel von 34 % erreichbar ist. Selbst das Ziel der Regierungserklärung
von 2007 von 45 % ist erreichbar. Das Potenzial an erneuerbarer
Energie in Österreich bis 2020 wird mit rund 500 PJ abgeschätzt
(ca.216 PJ im Strombereich, 246 PJ im Wärmebereich und 35 PJ im
Treibstoffbereich). Derzeit werden etwas mehr als 300 PJ in
Österreich genutzt.

Auch das Lebensministerium hat in einer Studie im Mai 2008 das
Potential der erneuerbaren Energien in Österreich detailliert
erhoben und klar festgestellt: "Die Vorgaben durch die EU-
Energierichtlinie 34 % des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren
Quellen zu produzieren sollten auch bei einem leichten Zuwachs des
Energieverbrauchs umsetzbar sein." Selbst das Ziel der alten
Regierungserklärung von 45 % wird in Verbindung mit einer
verstärkten Energie Effizienz Politik als erreichbar bezeichnet.

Rückfragehinweis:
Mag. Stefan Moidl, IG Windkraft
Tel. +43 676 3707820

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