• 05.12.2008, 11:55:22
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Kardinal-Innitzer-Preis 2008 geht an Dermatologen Wolff

Kardinal Schönborn überreicht dem langjährigen Ordinarius an der Universität Wien die Auszeichnung am 6. Dezember - Auch Würdigungspreise in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaft sowie für Wissenschaftspublizistik werden vergeben

Wien, 5.12.08 (KAP) Der langjährige Ordinarius für Dermatologie an
der Universität Wien, em. Univ.-Prof. Klaus Wolff, wird mit dem
Kardinal-Innitzer-Preis 2008 ausgezeichnet. Unter seiner Leitung
erreichte die Dermatologische Universitätsklinik Wien ein Ranking
unter den fünf weltweit besten Kliniken. Seine viel beachteten
Forschungen legte Wolff in rund 430 wissenschaftlichen Publikationen
dar.

Klaus Wolff wurde am 4. Dezember 1935 in Hermannstadt/Sibiu im
rumänischen Siebenbürgen geboren. Er studierte Medizin in Wien,
spezialisierte sich auf Dermatologie, seine Forschungstätigkeit
führten ihn bald in die USA - an die Mayo Clinic in Rochester,
Minnesota, sowie als Gastprofessor an die Bostoner Harvard
Universität. 1976 wurde Wolff als Vorstand der Dermatologischen
Klinik an die Universität Innsbruck berufen, 1981 folgte er dem Ruf
an die Universität Wien, wo Klaus Wolff als ordentlicher Professor
und Vorstand der Dermatologischen Universitätsklinik bis zu seiner
Emeritierung 2004 wirkte. Wolff prägte Generationen von
Medizinstudenten und Fachärzten für Dermatologie und zeichnete für
international anerkannte Forschungen verantwortlich, die zur Klärung
von Pathomechanismen bei Hautkrankheiten und zur Entwicklung neuer
Therapiemethoden führten.

Für seine Verdienste wurde Wolff vielfach ausgezeichnet, so mit dem
Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
Österreich und dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und
Kunst. Auch der Kardinal-Innitzer-Studienfonds würdigte seine
Leistungen bereits zweimal: 1967 wurde Wolff mit einem
Förderungspreis, 1995 mit einem Würdigungspreis ausgezeichnet.

Der Kardinal-Innitzer-Preis ist ein von der Erzdiözese Wien seit 1962
verliehener Wissenschaftspreis und eine der angesehensten
Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Benannt ist der Preis nach
Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955). Der Hauptpreis wird in den
Kategorien "Lebenswerk", weitere in den Bereichen
"Geisteswissenschaft", "Naturwissenschaft" und "Publizistik"
vergeben. Zusätzlich werden junge Wissenschaftler mit Förderpreisen
gewürdigt.

Kardinal Christoph Schönborn wird als Protektor des
Kardinal-Innitzer-Studienfonds am 6. Dezember im Wiener
Erzbischöflichen Palais em. Prof. Klaus Wolff den Innitzer-Preis für
sein herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk überreichen.
Laudator ist der Geschäftsführer des Studienfonds, Prof. Herbert
Matis.

Auch Physiker Blatt und Archäologe Bietak geehrt

Der Würdigungspreis im Bereich Naturwissenschaft geht an den in
Innsbruck lehrenden Experimentalphysiker Prof. Rainer Blatt. Der 1952
in Idar-Oberstein (Deutschland) geborene Wissenschaftler forscht auf
dem Gebiet der Quantenoptik und Quanteninformation und hat mit seinem
Team als erster eine Teleportation mit Atomen durchgeführt. Blatt
leitet seit 1995 das Institut für Experimentalphysik in Innsbruck,
seit 2003 ist er auch Wissenschaftlicher Direktor am Institut für
Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften (ÖAW). Der Kardinal-Innitzer-Studienfonds würdigte vor
allem Blatts "wegweisende Experimente auf dem Gebiet der
Präzisionsspektroskopie, der Quantenmetrologie und der
Quanteninformationsverarbeitung". 2004 sei es erstmals gelungen, die
Quanteninformation eines Atoms in vollständig kontrollierter Weise
auf ein anderes Atom zu übertragen (Teleportation).

Im Bereich Geisteswissenschaft wird Manfred Bietak ausgezeichnet; der
1940 in Wien geborene Archäologe ist Professor der Ägyptologie an der
Universität Wien und seit 1973 Leiter des Österreichischen
Archäologischen Institutes in Kairo. Schon in jungen Jahren - ab 1961
- nahm er an der UNESCO-Aktion zur Rettung der nubischen Altertümer
in Sayala teil, seit 1966 leitet Bietak vielfältige
Ausgrabungs-Projekte in Ägypten. Im östlichen Nildelta identifizierte
er u.a. die Hyksos-Hauptstadt Avaris und die Ramses-Stadt Pi-Ramesse.
"Besonders bedeutend war die Freilegung eines Palastes aus der
Tuthmosiden-Zeit mit minoischen Wandmalereien", heißt es in der
Begründung der Jury. Bietak legte seine Forschungen immer wieder auch
an renommierten Hochschulen im Ausland dar, so als Gastprofessor am
Pariser College de France und an der Harvard University in Boston.

Publizistik-Preis für Klaus Taschwer

Einen Würdigungspreis für seine Verdienste im Bereich
wissenschaftlich fundierter Publizistik erhält der verantwortlicher
Wissenschaftsredakteur bei der Tageszeitung "Der Standard", Klaus
Taschwer. Der studierte Soziologe, Politikwissenschafter und
Philosoph hat auch für den "Falter", die Berliner "taz" und die
ORF-Reihe "Universum" gearbeitet und ist nach wie vor Mitherausgeber
des Wissenschaftsmagazins "heureka" aus dem Falter-Verlag. Als
Buchautor wurde Taschwer vor allem mit einer Biografie über Konrad
Lorenz bekannt, in der erstmals die Verstrickung des
Nobelpreisträgers in die NS-Ideologie in vollem Umfang dokumentiert
wurde. "Neben reinem Fachwissen und der Fähigkeit zu verständlicher
Darstellung und Analyse ist von den Wissenschaftsjournalisten auch
Verantwortungsbewusstsein verlangt. Klaus Taschwer erfüllt diese
Voraussetzungen in hohem Maß", begründet die Jury des
Kardinal-Innitzer-Preises ihre Wahl.

Acht junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden mit
Förderpreisen ausgezeichnet. (ende)
K200811046
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