- 04.12.2008, 13:32:57
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500 Arbeiter bei Demonstration gegen Jobabbau in Post und Telekom
Präsidenten von ÖGB und AK stellen sich hinter Telekom-Belegschaft - Kolek fordert Vorstand noch einmal zu ernsthaften Verhandlungen auf
Wien (OTS) - 500 Arbeitnehmer und Gewerkschaftsvertreter haben am
Donnerstag vor der Telekom-Zentrale gegen die Streichung von
tausenden Arbeitsplätzen und die unmenschliche "Passivierung" von
arbeitswilligen Kolleginnen und Kollegen demonstriert. Sowohl der
neue gf. ÖGB-Präsident Erich Fogler und AK-Präsident Herbert Tumpel
als auch Postgewerkschaftschef Gerhard Fritz (FSG) und
ÖGB-Vizepräsidenten Norbert Schnedl (FCG) haben sich dabei hinter die
Telekom Austria-Belegschaft gestellt.
Die Telekom-Personalvertretung hat den Vorstand neuerlich zu
ernsthaften Verhandlungen aufgefordert. Die sinnlose Freistellung von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für die der Vorstand nicht bereit
ist, Beschäftigung zu schaffen, lehnt die Personalvertretung weiter
ab.
ÖGB-Präsident Foglar verlangt vom Telekom-Vorstand, sich dem
flächendeckenden Breitband-Ausbau in Österreich zu widmen statt noch
einmal 1.250 Jobs wegzukürzen: Mitarbeiter wie Eisenbahn-Waggons auf
das Abstellgleis zu schieben, sei "unmenschlich, entwürdigend und ein
Skandal".
Foglars Aufforderung deckt sich mit dem neuen Regierungsprogramm.
Dieses verpflichtet die Staatsholding ÖIAG zur "Sicherung Österreichs
als Wirtschafts- und Forschungsstandort sowie zur Sicherung und
Schaffung von Arbeitsplätzen". Die Telekom Austria steht nach wie vor
zu 27,4 Prozent im staatlichen Eigentum.
AK-Präsident Tumpel verwies darauf, dass Post und Telekom alleine
in den vergangenen drei Jahren weit über eine Milliarde Euro an
Dividenden ausbezahlt hätten. Damit unterstrich Tumpel einmal mehr,
dass es sich bei den Unternehmen um gesunde Konzerne handle. Die
geplanten Kürzungen seien völlig sinnlos. Das Management solle sich
nicht auf ein Kerngeschäft zurückziehen sondern kreative Ideen zur
Expansion entwickeln.
Der Vorsitzende der Postgewerkschaft Gerhard Fritz (FSG) spricht
von einem Kahlschlag bei Post und Telekom. Manager riefen bewusst
eine Panikstimmung herbei, nur um den Shareholder Value noch weiter
zu erhöhen. "5000 Menschen sollen in der Versenkung verschwinden,
damit sie nicht in den Bilanzen von Post und Telekom aufscheinen. Das
ist eine Strategie des Wahnsinns", so Fritz.
"Die österreichische Post und Telegrafenverwaltung ist eine 128
Jahre alte Institution. Jetzt ist es erstmals soweit, dass das
Management nur noch Profite machen will und nicht mehr auf die
Versorgung der österreichischen Bevölkerung wert legt", kritisierte
der Vorsitzende der Personalvertretung in der Telekom Austria TA AG,
Michael Kolek vor den Demonstranten: "Aufgabe des Managements wäre es
gerade in der Wirtschaftsflaute Investitionen zu tätigen, so wie die
Regierung das tut. Der Vorstand und Aufsichtsrat der ÖIAG macht genau
das Gegenteil. ÖIAG-Chef Peter Michaelis hat alles verkauft",
prangerte Kolek an.
Deutliche Wort auch vom ÖGB-Vizepräsidenten Schnedl (FCG): Geht es
nach dem Management, wird es bei der Post und Telekom bald mehr
fliegendes Personal geben wie bei der AUA. Das ist
Raubtier-Kapitalismus."
Die Personalvertretung der Telekom Austria hat jetzt vom Vorstand
ergebnisoffene Gespräche über die Zukunft des Festnetzes
eingefordert: "Scheinverhandlungen sind eine Provokation. Es reicht.
Wir lassen uns nicht länger an der Nase herumführen", betonte Kolek.
Sollte der Vorstand die Personalvertretung in einer nächsten Runde
wieder nur hinhalten wollen, schließt Kolek auch interne
Protestmaßnahmen nicht mehr aus.
Rückfragehinweis:
Michael Kolek
Zentralausschuss der Telekom Austria TA AG
Lassallestraße 9a ,1020 Wien
Tel:+ 43 (0)590591 10501
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