• 03.12.2008, 08:49:30
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  • OTS0016 OTW0016

Kultur "ins Ungewisse hinab" - Zur Situation des Radio-Symphonieorchesters Wien

Offener Brief des Kunstsenats

Wien (OTS) - Einer öffentlich bekannt gemachten Information
zufolge steht in Kürze die Ausgliederung des RSO aus dem ORF zur
Diskussion. Dieses Orchester ist derzeit das einzige Österreichs, das
regelmäßig und auf hohem Niveau Musik lebender Komponisten, der
klassischen Moderne und selten gespielte Werke der Vergangenheit
aufführt. Es stellt daher einen unverzichtbaren Faktor im
österreichischen Kulturleben dar.

Viele europäische Rundfunkanstalten erhalten ihre Orchester um
derartige Aufgaben zu erfüllen. Es herrscht Einigkeit darüber, dass
dieser Bereich unter den gegebenen Voraussetzungen nur jenseits
kommerzieller Zwänge erschlossen und gepflegt werden kann.

Folgerichtig sind Orchester, die sich ihm widmen, in Institutionen
verankert, die einen öffentlichen Auftrag haben das vitale Kulturgut
und Kulturerbe nachhaltig zu pflegen.

Der ORF ist eine solche. Das RSO besteht in seinem Rahmen seit 40
Jahren und erfüllt den Kulturauftrag seither offensichtlich in
vorbildlicher Weise.

Das neue Regierungsprogramm bekräftigt die "Selbstverpflichtung
zur Berücksichtigung österreichischer Musik - und Filmproduktionen".
Darüber hinaus stellt es fest, dass "Beteiligungen und
Ausgliederungen auf ihre Notwendigkeit zu hinterfragen" sind.

Für den Fall einer Ausgliederung des RSO existieren keinerlei
langfristig verbindliche finanzielle und strukturelle Konzepte, die
eine weitere Erfüllung der genannten Aufgaben garantieren. Eine nicht
ausreichend geprüfte Entscheidung in dieser Richtung würde einer
Existenzgefährdung des Orchesters Vorschub leisten und es zwingen,
sich in der Programmierung populistischen Tendenzen zu beugen.

Um es nicht zum Spielball von Spekulationen werden zu lassen,
sondern es seinem Aufgabenbereich zu erhalten und in seinem
gegenwärtigen Bestand zu sichern, ist heute mehr denn je eine
explizite Verankerung des RSO im Rundfunkgesetz zu fordern.

Für den Kunstsenat der Präsident Hans Hollein

insbesondere die Mitglieder Friedrich Cerha, Heinz Karl Gruber und
Kurt Schwertsik

Rückfragehinweis:

Eva Jussel                   Heinz Karl Gruber
   Sekretärin des Kunstsenats   Pönningerweg 11, 1160 Wien
   Wassergasse 19/7, 1030 Wien  Mobile: 0664 312 34 65
   Mobile: 0699 1 96 77 844     Tel./Fax : 914 94 55
   Email: office@kunstsenat.at  Email: studio@khgruber.comw
   ww.kunstsenat.at

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