• 26.11.2008, 10:58:23
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Offener Brief an Bundeministerin Schmied zum Riesenrundgemälde

Verein "FÜR UNSER PANORMA" protestiert gegen vorgesehene Übersiedlung des Riesenrundgemäldes in geplantes Museum

Innsbruck (OTS) - Hauptthema in Tirol ist seit Wochen die
umstrittene Entfernung des berühmten Innsbrucker Riesenrundgemäldes
aus seinem originalen Rotundenbau am Rennweg in das geplante
Bergiselmuseum. Der Streit ist nun in eine weitere Phase getreten.
Das Bundesdenkmalamt hat in einem Bescheid vom 7. November d.J. die
Verlegung abgelehnt. Der Tiroler Landeshauptmann hat sofort gegen
diesen Bescheid berufen. Die Entscheidung in zweiter Instanz, die
Kultusministerin Schmied zu fällen hat, steht unmittelbar bevor.

Der Verein FÜR UNSER PANORAMA hat in einem offenen Brief an die
Ministerin (s. Anhang) auf die politische Dimension der
bevorstehenden Entscheidung hingewiesen und dabei offene Fragen
betreffend das Vorgehen der Tiroler Behörden zur Sprache gebracht .

Der Entscheidungsspielraum der Ministerin ist nicht groß, da sie
im Rahmen des Denkmalschutzgesetzes zu entscheiden hat, dessen
wichtigster Begriff das öffentliche Interesse an der Erhaltung ist.
Dieses hat auch über wirtschaftlichen Überlegungen zu stehen.
Öffentliches Interesse ist gegeben, wenn ein Denkmal einmalig ist
und ein gutes Beispiel für eine bestimmte Kategorie von Denkmälern
darstellt. Beides trifft in vollem Umfang auf das Riesenrundgemälde
in seiner Rotunde als einem herausragenden Denkmal der Panoramakunst
des 19. Jahrhunderts zu.

Das Argument, das geplante Museum am Bergisel ermögliche eine
bessere museale Präsentation - sprich Kontextualisierung - wurde auf
einer kürzlich in Innsbruck veranstalteten Podiumsdiskussion
entkräftet: "Es ist für mich absolut nicht ersichtlich und nicht
zwingend", so Patrick Deicher vom International Panorama Council,
"wieso das in einem neuen Museum stattfinden muss. Das kann man genau
so gut im alten Panoramagebäude auch machen."

Alle einschlägigen internationalen und nationalen
Organisationen haben gegen die Zerreißung und somit Zerstörung
dieses einmaligen Denkmals protestiert und sich dem Bescheid des
Bundesdenkmalamtes angeschlossen. Ebenso haben Fachleute des In- und
Auslandes ihrer Empörung über das geplante Translozierungsprojekt
mittels Internet-Botschaften Ausdruck verliehen.

Es handelt sich beim Innsbrucker Riesenrundgemälde um ein
unverwechselbares Denkmal der Tiroler Landeskultur. Seine Aufnahme in
die Liste der Welterbedenkmäler wurde beantragt, würde aber durch
eine Zerreißung des Denkmals vereitelt. Die vorgesehene Übersiedlung
in das geplante Museum am Bergisel ist ein Akt willkürlicher
Denkmalverschiebung: Das Gemälde wird verschoben, um den neuen
Museumsbau zu rechtfertigen. Außerdem bedeutet der Transfer ein
unabwägbares Risiko für die über 1000 m2 große Leinwand.

Anhänge zu dieser Aussendung finden Sie als Verknüpfung im
AOM/Original Text Service sowie im Volltext der Aussendung auf
http://www.ots.at .

Rückfragehinweis:

Verein FÜR UNSER PANORAMA
   Fr. Dr. R. Gautron
   Mobil: 0650/ 366 088 1
   mailto:kontakt@innsbruck-panorama.eu
   www.innsbruck-panorama.eu

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