• 19.11.2008, 16:23:38
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Telekom Austria - Steinzeitmanagement gefährdet Standort und Arbeitsplätze

Wien (OTS) - Erschließung neuer Geschäftsfelder wird systematisch
blockiert - Steuerzahler soll Aktien-Gewinne der Spekulanten
finanzieren - Vorstand nascht über Aktien-Optionen mit

"Die Telekom Austria AG steuert auf eine schwere Krise zu. Schuld
daran ist das Management", betonte der Vorsitzende der
Personalvertretung in der Telekom Austria TA AG, Michael Kolek, am
Dienstag im Zuge der Proteste.

Der Vorstand blockiert, so Kolek, konsequent alle neuen
Geschäftsfelder. Neue Bereiche werden mit der Begründung abgelehnt,
dass es schon jetzt keine Mitarbeiter dafür gibt. Außerdem verweist
das Management stets darauf, dass "die Shareholder (gemeint sind
Spekulanten) es nicht schätzen, wenn sich die Telekom Austria abseits
ihres Kerngeschäfts engagiert."

Statt neue Arbeit zu schaffen, schickt das Management deshalb die
durchgängig arbeitswilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 85
Prozent des Gehalts auf Abruf nach Hause. Mit Mobbing-Methoden
("Passivierung") versucht der Vorstand, die MitarbeiterInnen zur
Kündigung zu bewegen und gleichzeitig Druck auf die Politik zu
machen.

Ziel des Vorstands ist nach wie vor eine Beamtenagentur. Der
Steuerzahler soll für die Mitarbeiter aufkommen, für die das
Management keine Arbeit schaffen will. "Mit Steuergeldern will der
Vorstand so die Gewinn für die Aktionäre und Spekulanten noch weiter
in die Höhe treiben. Gleichzeitig bringt der Vorstand mit der
Rückzugstrategie die Telefon- und Internet-Versorgung des Landes in
Gefahr. Service und Qualität werden sich weiter verschlechtern",
warnt Kolek.

In wenigen Jahren hat die Telekom Austria im Festnetz den
Personalstand von 19.000 auf 9.000 Mitarbeiter um mehr als die Hälfte
reduziert und 10.000 Arbeitsplätze vernichtet. "Kein Wunder, dass bei
diesen Kürzungen auch das Geschäft zurückgeht. Bis 2010 noch einmal
ein Viertel der Arbeitsplätze abzubauen, kommt einem Kahlschlag in
der Infrastruktur gleich. Dabei sind weite Teile der ländlichen
Bevölkerung, Schulen, Gemeinden, Ärzte, Spitäler, Banken, Betriebe
und viele mehr nach wie vor auf das Festnetz angewiesen",
unterstreicht der Betriebsrat: "Das ist Steinzeit-Methode und hat
nichts mit nachhaltigen, zukunftsorientierten Unternehmensstrategien
zu tun."

Die Personalvertretung ist vom Management mit den neuen Plänen
eiskalt überfahren worden. "Der Beschluss im Aufsichtsrat vergangene
Woche, wo durch eine Rückstellung von 630 Mio. Euro der Abbau von
1.250 MitarbeiterInnen ohne Vorankündigung fixiert wurde, war ein
Schlag ins Gesicht. Das Vorgehen verstößt nicht nur gegen das
Aktiengesetz, wonach alle Aufsichtsräte vorab umfassend über Anträge
zu informieren sind. Wir werden auch alle gewerkschaftlichen
Maßnahmen ausschöpfen, um den Beschluss zu bekämpfen", bekräftigte
Kolek.

Koleks Termin-Angebote zu einer persönlichen Aussprache hat
Konzernchef Boris Nemsic bisher konsequent unbeantwortet gelassen.
Die Personalvertretung wartet immer noch auf einen längst
überfälligen Termin beim Vorstand. In den Regionalkreisen wird die
Personalvertretung ebenfalls systematisch vor vollendete Tatsachen
gestellt. Der Protest gegen dieses autoritäre Management-Vorgehen ist
in seitenlangen E-Mails dokumentiert.

Der Betriebsrat ortet hinter der brutalen Rückzugstrategie des
Vorstands eine ungezügelte Gewinnsucht der Manager. Es gehe ihnen
offenbar nur um schnelle Kursgewinne. Nemsic hält laut
Internet-Auskunft alleine 14.331 Aktien. Dazu kommen umfangreiche
Aktien-Options-Programme. "Jeder Euro Kursgewinn beschert ihm
mindestens ein durchschnittliches Jahresgehalt seiner Mitarbeiter",
so die Personalvertretung.

Rückfragehinweis:
Michael Kolek
Zentralausschuss der Telekom Austria TA AG
Lassallestraße 9a, 1020 Wien
Tel: + 43 (0)590591 10501

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