- 19.11.2008, 10:27:15
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GLOBAL 2000 fordert vom Lebensmittelhandel Klarstellung zu Antibiotika-Äpfeln
KonsumentInnen haben Anrecht auf antibiotikafreies Obst.
Wien (OTS) - Mit größter Verwunderung reagiert die
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 auf die überraschende Nachricht
der Handelskette SPAR, Streptomycin-behandelte Äpfel zu vermarkten.
"Tatsächlich hätten nämlich solche Äpfel gar nie im SPAR-Sortiment
aufscheinen dürfen", kritisiert GLOBAL 2000-Biochemiker Helmut
Burtscher, "denn SPAR hatte im heurigen Frühjahr öffentlich bekannt
gegeben, nur Äpfel aus unbehandelten Kulturen anzubieten."
Gleichlautende Bekenntnisse kamen auch von den beiden anderen
Handelsriesen REWE und Hofer, obwohl zum damaligen Zeitpunkt noch
alle Beteiligten davon überzeugt waren, dass Antibiotika-Rückstände
in den Äpfeln ausgeschlossen seien. Mit dieser Entscheidung entsprach
der Handel nicht zuletzt auch den Wünschen der Kunden. Denn wie eine
repräsentative Umfrage im Auftrag von GLOBAL 2000 ergab, kaufen zwei
Drittel der ÖsterreicherInnen ihre Äpfel lieber bei jenen
Supermärkten, die mit Antibiotika produzierte Äpfel erst gar nicht im
Angebot haben. Nun deutet alles darauf hin, dass die Handelskette
SPAR trotz ihrer Versprechungen schon seit Erntebeginn Äpfel aus
Antibiotika-Anlagen bezieht, während sie die KonsumentInnen im
falschen Glauben lässt, es handle sich ausschließlich um
Antibiotika-freie Äpfel. "Eine solche Vorgangsweise ist irreführend
und daher als unethisch abzulehnen", so Burtscher.
Vor diesem Hintergrund verlangt GLOBAL 2000 von SPAR, der REWE-Gruppe
und Hofer dringend eine Klarstellung zu folgenden Fragen:
Seit wann und in welchem Umfang führt die Handelskette SPAR Obst in
ihrem Sortiment, das aus Antibiotika-behandelten Kulturen stammt?
Wann und in welcher Form wird SPAR seine Kunden darüber informieren,
in welchen SPAR-Filialen Äpfel mit Antibiotika-Rückständen vermarktet
werden?
Haben REWE und Hofer ebenfalls Äpfel aus Antibiotika-Kulturen in
ihrem Sortiment? Falls nein, wie wird garantiert, dass Äpfel aus
jenen rund 190 Hektar Anbaufläche, die mit Antibiotika behandelt
wurden, nicht in ihr Sortiment gelangen?
GLOBAL 2000 fordert den Handel auf, angesichts der aktuellen
Erkenntnisse über Antibiotika-Rückstände im Obst, ihr Bekenntnis zur
Antibiotika-freien Produktion zu erneuern und sich zu verpflichten,
mit Streptomycin behandeltes Obst in Zukunft nicht (mehr) zu
vermarkten. Zur Unterstützung der Betriebe muss außerdem die Politik
aktiv werden und den Obstbauern Verluste zu 100 Prozent abgelten, die
durch Rückschnitt und Rodung zur Feuerbrandbekämpfung entstehen.
Rückfragehinweis:
GLOBAL 2000 Biochemiker: DI Dr. Helmut Burtscher 0699/14 2000 34
GLOBAL 2000 Presse: Mag. Ruth Schöffl 0699/14 2000 19 und Lydia Matzka-Saboi, 0699/14 2000 26, presse@global2000.at
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