- 18.11.2008, 12:28:38
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Kdolsky: Sorgsamer Einsatz von Antibiotika beugt Resistenzen vor
1. Europäischer Antibiotikatag soll Bewusstsein in der Öffentlichkeit stärken
Wien, 18.November 2008 (OTS) - "Das Gesundheitsressort verfolgt
seit Jahren eine Strategie zur effizienten Bekämpfung der
Antibiotika-Resistenz", sagte heute, Dienstag, Gesundheitsministerin
Dr. Andrea Kdolsky in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Univ.
Prof. Dr. Josef Köfer, AGES-Bereichsleiter Veterinärmedizin, und
Univ. Prof. Dr. Helmut Mittermayer, Institut für Hygiene,
Mikrobiologie und Tropenmedizin, anlässlich des 1. European
Antibiotic Awareness Day (EAAD).
Österreich hätte das Problem der Antibiotika-Resistenzen bereits
früh erkannt und mit zahlreichen Maßnahmen dafür gesorgt, dass die
heimischen Ergebnisse hinsichtlich Resistenzraten ausgewählter Keime
entweder im oder über dem EU-Durchschnitt liegen, so die Ministerin.
Im ambulanten Bereich verzeichne Österreich den drittniedrigsten
Verbrauch von Antibiotika in ganz Europa, stellte Mittermayer fest.
Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Resistenzen sei die
Erstellung des jährlichen AURES-Berichtes (Österreichischer
Resistenzbericht) sagte die Gesundheitsministerin. "Im jährlichen
AURES-Bericht werden Daten und Analysen aus dem Human-, Veterinär-
und Pflanzenbereich zusammen gefasst und öffentlich zugänglich
gemacht. Wir haben damit ein wichtiges Instrument zur erfolgreichen
Überwachung und Bekämpfung von Antibiotikarestizenzen geschaffen", so
Kdolsky. Weitere Aktivitäten in diesem Zusammenhang seien u.a. die
Einrichtung einer Referenzzentrale für Krankenhaushygiene und
Antibiotikaresistenz und die Errichtung von Arbeitsgruppen zur
laufenden Umsetzung der EU-Empfehlung zum umsichtigen Umgang mit
antimikrobiellen Substanzen sowie der EU-Zoonose-Richtlinie.
So werden seit 2005 auf Grund des Zoonosengesetzes die Resistenz
von Zoonoseerregern - wie z.B. Salmonellen oder Campylobacter-Erreger
- in der österreichischen Nutztierpopulation erfasst und in ein
Antibiotika-Mengenströme-Überwachungssystem eingespeist. Prof. Köfer
machte auf das europaweite Verbot von antibiotischen
Leistungsförderern bei Nutztieren aufmerksam, das einen wichtigen
Beitrag zum Schutz des Menschen darstelle. Ein kompletter Verzicht
von antibiotischen Arzneimitteln bei Tieren sei jedoch aus Gründen
des Tierschutzes und zum Schutz der Menschen vor Zoonosen sowie zur
Gewährleistung einwandfreier Qualität tierischer Lebensmittel nicht
zielführend, so Köfer weiter.
"Antibiotika haben seit Ihrer Entdeckung viele Leben gerettet und
haben einen hohen Stellenwert bei der Behandlung eingenommen, aber um
ihre Wirksamkeit zu behalten, müssen wir sorgsam damit umgehen. Es
sei wichtig, dass nur die zuständigen Ärzte, da sie über die
möglichen Resistenzen laufend informiert sein müssen, Antibiotika
verschreiben dürfen, damit keine Selbsttherapien vorgenommen werden",
so Kdolsky. "Erreger und Keime machen an den Grenzen nicht halt.
Daher sind Initiativen des 'European Centre for Disease Prevention
and Control' wie der 1. Europäische Antibiotikatag unverzichtbar für
europaweite gemeinsame Anstrengungen für die Gesundheit der
Bevölkerung", schloss die Gesundheitsministerin.
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend Daniela Klinser Pressesprecher Radetzkystraße 2, 1030 Wien Tel: +43/1/71100-4306 Fax: +43/1/71100-14305 E-Mail: daniela.klinser@bmgfj.gv.at http://www.bmgfj.gv.at
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