- 17.11.2008, 16:07:00
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Projekt "JE_TZT" hilft jungen Menschen aus der Sozialhilfe
Caritas und Volkshilfe fordern weitere geeignete Angebote zur Integration von SozialhilfeempfängerInnen in den Arbeitsmarkt
Wien (OTS) - "Mangelnde Arbeitserfahrung, wenig fachliche
Qualifikation und soziale Unsicherheiten erschweren jungen Menschen
den Einstieg ins Arbeitsleben. Wer ihn nicht schafft, landet schnell
auf dem Abstellgleis.", zieht Andreas Thienel, Leiter
Sozialökonomische Projekte, Caritas der Erzdiözese Wien, anlässlich
der Fachveranstaltung "Potenzial SozialhilfeempfängerInnen - Braucht
das die Wirtschaft?" Bilanz.
Angesichts alarmierender Zahlen in Wien - zwischen 1996 und 2006
hat sich die Zahl der SozialhilfeempfängerInnen laut Statistik
Austria fast verdreifacht - sehen Caritas und Volkshilfe
Beschäftigung dringenden Handlungsbedarf. "Organisationen wie unsere
sind oft die letzten Auffangnetze für Betroffene.", so Walter Kiss,
Geschäftsführer der Volkshilfe Wien. Werner Binnenstein-Bachstein,
Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien, erwartet aufgrund
der derzeitigen Wirtschaftskrise einen regelrechten Ansturm auf die
Einrichtungen der beiden Organisationen.
Präventiv wirkende Beschäftigungsprojekte wie das gemeinsame
Projekt "JE_TZT" seien laut Binnenstein-Bachstein und Kiss notwendig,
um vor allem junge SozialhilfeempfängerInnen mit geringfügigen
Vermittlungshemmnissen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu
integrieren. "Es geht darum, diesen Menschen ein eigenständiges Leben
zu ermöglichen. Mit diesem Projekt zeigen wir der Wirtschaft, dass
wir etwas für sie tun", so Kiss weiter. Beide sehen in der
bedarfsorientierten Mindestsicherung einen guten Anknüpfungspunkt für
das Projekt. Von ihr sei auch der Zugang zum Arbeitsmarkt abhängig,
eine rasche Einigung wäre daher notwendig.
Integration mittels Beschäftigung
"JE_TZT" richtet sich an Arbeit suchende SozialhilfeempfängerInnen
im Alter von 18 bis 35 Jahren. Das Projekt bietet die Möglichkeit -
gefördert von MA 40, ESF/WAFF und AMS Wien - über Praktika bei
Unternehmen in das Arbeitsleben einzusteigen. "Mit diesem Projekt ist
es möglich, junge Menschen die von Sozialhilfe leben müssen in den
Arbeitsprozess zu integrieren.", freut sich Roswitha Kikowsky,
Geschäftsführerin der Volkshilfe Beschäftigung.
Das Projekt setzt auf enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und
Persönliches Coaching. Arbeitplatznahe und potenzialorientierte
Qualifizierung gewährleisten den sicheren Einstieg in den ersten
Arbeitsmarkt und eine dauerhafte Arbeitsintegration. Die
Notwendigkeit dieses Projekts sieht Kikowsky in der Vermittlungsquote
bestätigt: Von August 2006 bis Oktober 2008 wurde mehr als die Hälfte
der ProjektteilnehmerInnen vermittelt.
Auch Menschen mit niedriger Bildung integrieren
Der Pflichtabschluss zählt zu der höchst abgeschlossenen
Ausbildung bei mehr als der Hälfte aller TeilnehmerInnen. "Durch
bessere Integrationsarbeit können auch sie ins Arbeitsleben
zurückgeführt werden, sie zu diskriminieren ist der falsche Weg.",
ist sich Binnenstein-Bachstein sicher. Allerdings wären dafür massive
Investitionen in das Bildungssystem und in die Wirtschaft notwendig.
Auffallend hoch ist die Anzahl der Alleinerzieherinnen unter den
Teilnehmerinnen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu
erleichtern, fordert Binnenstein-Bachstein unter anderem die
Schaffung von mehr Kinderbetreuungsplätzen für Wien.
Auch das AMS Wien steht dem Projekt "JE_TZT" sehr positiv
gegenüber. Nachdem die Integration in den Arbeitsmarkt so erfolgreich
gelingt, wäre auch eine längerfristige Verankerung des Projektes
notwendig stellt dazu Angelika Kircher fest. Allerdings bedürfte
dies jedenfalls der Federführung durch die Stadt Wien, das AMS kann
sich hier nur niederschwellig beteiligen.
Frau Renate Kravina, MA 40, arbeitet im Team der
Fachbereichsleitung Sozialarbeit und Sozialhilfe an der
Weiterentwicklung der Angebote für SozialhilfeempfängerInnen. Sie
bezeichnet die bestehenden abgestuften Beschäftigungsprojekte als
erfolgreiche Praxisbeispiele für die Integration von
SozialhilfeempfängerInnen am Arbeitsmarkt.
Rückfragehinweis:
Projekt JE_TZT Tannhäuserplatz 2/4, 1150 Wien Tel.: 01/982 00 70/0 mailto:office@jetzt.co.at Mag.a (FH) Christine Himmer-Penz Volkshilfe Wien - Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 01/ 360 64-79 mailto:himmer-penz@volkshilfe-wien.at www.volkshilfe-wien.at
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