- 13.11.2008, 10:35:27
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ÖBB plant Streichung der internationalen Bahnanbindung der gesamten Ostregion
Brucker Stadtpolitiker kämpfen für öffentlichen Verkehr
Wien (OTS) - Im wahrsten Sinn des Wortes wollen die ÖBB künftig
über die Ostregion einfach "drüber fahren". Ohne mit den
BürgermeisterInnen der Region östlich von Wien auch nur Rücksprache
zu halten, oder sie wenigstens zu informieren, haben die
Bahnverantwortlichen den Halt sämtlicher EuroCity Zugsverbindungen in
Bruck/Leitha mit Inkrafttreten des neuen Fahrplans gestrichen. Dies
will Bürgermeisterin Christa Vladyka nicht unwidersprochen hinnehmen.
Gemeinsam mit Stadtrat Norbert Payr und den betroffenen Bürgern
kündigt sie Protestmaßnahmen an.
Stadtrat Payr macht seinem Ärger Luft: "Es ist ungeheuerlich, dass
es die ÖBB nicht der Mühe Wert gefunden haben, mit den Gemeinden der
Ostregion vor einer so entscheidenden Verschlechterung wenigstens zu
reden. Wir haben davon lediglich durch vertrauliche Hinweise
erfahren." Vorläufige Tatsache sei allerdings, so Payr, dass die ÖBB
planen, den Halt sämtlicher EuroCity Zugsverbindungen in Bruck/Leitha
zu streichen. Untermauert wird dies auch durch mittlerweile online
gestellte neue Fahrpläne. Payr: "Erst auf Nachfrage bei den ÖBB hat
man das auch bestätigt. Aufgrund der Baustelle in Meidling sei die
Verspätungssituation der Züge aus dem Osten kritisch. Ein Aufenthalt
in Bruck/Leitha koste weitere 3 bis 4 Minuten, die die `angespannte
Fahrzeuglage` am Westbahnhof nicht erlaube. Das Land Niederösterreich
sei laut ÖBB informiert worden, habe aber eine Verschlechterung für
die Ostregion zugunsten einer besseren Zugsführung im Westen
akzeptiert."
Bürgermeisterin Bundesrätin Christa Vladyka skizziert, welche
Auswirkungen die Zugsstreichungen für Bruck hätten: "Die
Bezirkshauptstadt hätte dann keine direkte Verbindung mehr in die
Landeshauptstadt St. Pölten. Die gesamte Region östlich von Wien wäre
an keine internationalen Zugverbindungen mehr angebunden und verliert
darüber hinaus auch alle direkten Bahnverbindungen Richtung
Westösterreich und Westeueropa, sowie alle Verbindungen in Richtung
Osteuropa. Diese Vorgangsweise, die ja für Pendler und Reisende einer
ganzen Region eine dramatische Verschlechterung bedeutet, kann und
will ich als Bürgermeisterin einer Bezirkshauptstadt nicht einfach
hinnehmen."
Auch Stadtrat Norbert Payr findet deutliche Worte: "Wenn die ÖBB
wegen eines Aufenthalts von gerade mal 3 Minuten eine ganze Region
vom internationalen Bahnverkehr kappen will, muss man schon fragen
dürfen, ob die ÖBB ihren Auftrag verstanden haben." Konkret müssten
beispielsweise Reisende, die aus der Ostregion mit dem Zug nach
Budapest fahren möchten, zuerst von Bruck zum Wiener Ostbahnhof
fahren, dann weiter mit der Straßenbahn zum Westbahnhof um von dort
mit einem Eurocity praktisch die gleiche Strecke wieder retour zu
fahren. Payr: "Das ist einfach absurd. So werden die ÖBB sicher
niemanden zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn animieren."
Was die Brucker Bürger und Politiker besonders verärgert: In der
ungarischen Kleingemeinde Hegyeshalom sollen die internationalen Züge
auch weiterhin halten...
Noch hoffen die Brucker Gemeindeverantwortlichen auf eine - wenn
auch späte - Einsicht der ÖBB. Payr: "Wir suchen natürlich das
Gespräch mit den Bahnverantwortlichen. Aber wenn es keine vernünftige
Lösung gibt, schließe ich auch Protestaktionen nicht mehr aus."
Rückfragehinweis:
Helga Longin
PR-Beratung, Consulting & Lobbying
Görgengasse 23/3,1190 Wien
+43/ (0) 676 761 45 46
E-Mail: helga.longin@chello.at
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