"Beeindruckende Persönlichkeiten im Dienst der Wissenschaft"
Wien (OTS) - Bundesminister Dr. Johannes Hahn überreicht heute im
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung hohe staatliche
Auszeichnungen an eine Reihe von Wissenschaftern, die sich sowohl in
Forschung als auch in Lehre besonders verdient gemacht haben, wie
etwa im Bereich Wissenschaft und Ethik, der Geschichte vom
Mittelalter bis zur Neuzeit, der Politik genauso wie in der Welt der
Pflanzen und der Fotografie.
Mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
Österreich wird Universitätsprofessor Dr. Peter KAMPITS
ausgezeichnet. Seit 1977 lehrt Kampits am Philosophischen Institut
der Universität Wien, dessen Vorstand er auch war. Besondere
Verdienste erwarb sich der Dekan der Fakultät für Philosophie und
Bildungswissenschaft auf dem Gebiet der Existenzialphilosophie um
Albert Camus. In diesem Kontext hat er einen besonderen Input durch
Ethik in den Wissenschaften und angewandte Ethik in der Wirtschaft in
die Szenerie gebracht. Der interdisziplinäre Zugang in der
Wissenschaft ist ihm ein großes Anliegen, wobei er in seiner
Forschungsarbeit Paul Sartre einen großen Schwerpunkt gewidmet hat.
Die Auseinandersetzung mit dem französischen Schriftsteller und
Philosophen zeigt sich etwa in seinem Text der Willensfreiheit, wo er
auf die Debatte um Schöpfung und Evolution eingeht.
Dr. Leopold AUER, Honorarprofessor für Historische Hilfswissenschaft
am Institut für Geschichte der Universität Wien und seit 1999
Direktor der Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wird heute mit
dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
geehrt. Auer war jahrlang sehr engagiert für den Internationalen
Archivrat tätig, er ist Sekretär für das Publikationswesen und war
von 1996 bis 2000 Mitglied des Committee on Archival Legal Matters.
Darüber hinaus ist der Wissenschafter Delegierter im Beirat der
Forschungsstelle für die Geschichte des Mittelalters der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender des
Beirates des International Institute for Archival Science, Maribor.
Seine Forschungsarbeit spannt sich von archivwissenschaftlichen
Belangen, zu mittelalterlicher und neuzeitlicher Geschichte, zur
Diplomatie- und Reichsgeschichte sowie zu Forschungen zur
Staatennachfolge.
An Universitätsprofessor Mag. Dr. Robert KRIECHBAUMER wird das
Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. Er
gehört zu jenen Wissenschaftern, die sowohl in Forschung als auch in
Lehre immer wieder neue Projekte gestartet haben und seine Tätigkeit
nie auf den universitären Bereich eingeschränkt hat. Neben seiner
Lehrtätigkeit am BORG Salzburg bzw. seit 1982 hauptberuflich an der
nunmehrigen Pädagogischen Hochschule in Salzburg im Fachbereich
Geschichte war Kriechbaumer 1992 Mitgründer des Forschungsinstituts
für politisch-historische Studien der Dr.
Wilfried-Haslauer-Bibliothek und ist seither Vorsitzender des
Wissenschaftlichen Beirats jenes Instituts. Er war aber auch
Generalsekretär des Katholischen Hochschulwerks und der Salzburger
Hochschulwochen sowie viele Jahre Geschäftsführer der
Salzburg-Kommission. Von 1997 bis 2005 führte Kriechbaumer auch den
Vorsitz des wissenschaftlichen Beirats des DDr.
Herbert-Batliner-Europainstituts.
Über den Berufstitel `Professor´ darf sich Wolfgang ADLER freuen. Der
Meister des Fleischergewerbes und Bundeskontrolleur bzw.
Sachverständige bei der Agrarmarkt Austria zählt seit Jahrzehnten zu
den anerkannt besten Pflanzenkennern der Flora in Österreich.
Gemeinsam mit zwei Botanikern ist Adler die Herausgabe einer neuen
Flora für Österreich gelungen, zuvor hatte es mehr als 80 Jahre lang
kein wissenschaftliches Pflanzenbestimmungsbuch unseres Landes
gegeben. Eine empfindliche Lücke konnte somit geschlossen werden. In
der zweiten Auflage gelang nicht nur eine Erweiterung auf
Liechtenstein und Südtirol, sondern vor allem auch die
Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse der Systematik und
Taxonomie. Ansehen in der Wissenschaft wurde Adler aber auch durch
seinen "Naturwanderführer" für Wien und das Salzkammergut zuteil. In
seinem Buch "Wiens Pflanzenwelt" bringt Adler nicht weniger als 650
häufige bzw. geschützte Pflanzenarten Wiens in Text und Bild dem
Publikum näher. Eine einmalige wissenschaftliche Leistung gelang ihm
auch mit der Publikation "Die Flora Wiens gestern und heute", worin
er die wild wachsenden Farn- und Blütenpflanzen der Stadt von der
Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende mit Akribie
beschrieben und dokumentiert hat. Keine Überraschung ist es
demzufolge, dass Adler als einer der wichtigsten Mitarbeiter bei der
Kartierung der Flora Mitteleuropas herangezogen wurde.
`Professor´ wird auch Mag. Josef KOLARZ-LAKENBACHER. Der Leiter von
Siemens Niederösterreich hat sich besonders für die Fachhochschulen
engagiert. Er ist Mitglied von Studienentwicklungskommissionen
mehrerer Fachhochschulen in Niederösterreich, womit er die
inhaltliche Ausrichtung maßgeblich mitgestaltet. Auf seine Initiative
geht auch der neugeschaffene Beirat Industriellenvereinigung/NÖ.
Landesschulrat zurück. Sein Engagement gilt aber auch der
Kulturpflege und -gestaltung, sei es als Mitglied des Fördervereins
Kulturbezirk St. Pölten oder als Beirat des Instituts "Neue Impulse
durch Kunst in Pädagogik" in Perchtoldsdorf. Die Kunstrichtung
Fotografie scheint ihm besonders am Herzen zu liegen: So hat er
beispielsweise bei Andreas Weidner in der Bretagne die
Schwarz-Weiß-Fotografie nach der Zonenmessmethode mit der
Großbildkamera studiert. Lehraufträge am Euregio College für
Fotografie waren die logische Folge, wodurch er sein künstlerisches
Werk weitertragen kann.
"Ich freue mich diese beeindruckenden Persönlichkeiten im Dienst der
Wissenschaft für ihre Leistungen und ihr außergewöhnliches Engagement
auszeichnen zu dürfen", gratuliert Wissenschaftsminister Hahn.
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Öffentlichkeitsarbeit/Jirku
Tel.: 01/53120/2881
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