• 11.11.2008, 10:48:46
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Langzeitstudie: Verzehr von Gentech-Mais verringert Fruchtbarkeit

Greenpeace fordert sofortigen Zulassungsstopp für Gentech-Pflanzen

Wien (OTS) - Die Fruchtbarkeit von Mäusen, die mit der
gentechnisch veränderten Maissorte NK603xMON810 des US-Agromultis
Monsanto gefüttert wurden, ist signifikant beeinträchtigt. Das sind
die Ergebnisse einer heute vom österreichischen
Gesundheitsministerium in Wien veröffentlichten Langzeit - Studie. Im
Gegensatz zu Artgenossen, die mit herkömmlichem Mais gefüttert
wurden, gebaren die Tiere weniger und schwächlichere Junge. Die
Umweltorganisation Greenpeace fordert einen sofortigen
Zulassungsstopp für gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU.

"Die Diskussion um gentechnisch veränderte Lebensmittel bekommt ab
heute eine neue, schreckliche Dimension. Was sich im Tierversuch
abzeichnet, kann unter Umständen auch für den Menschen gelten.
Stellen Sie sich nur vor, dass Paare ihren Kinderwunsch begraben
müssen, weil sie durch den Verzehr gentechnisch veränderter
Lebensmittel unfruchtbar wurden", warnt Philipp Strohm,
Gentechnik-Sprecher von Greenpeace, "Zudem stellt sich die Frage, ob
der Hersteller der Maissorte, der Biotech-Konzern Monsanto, von der
Gefahr wusste und wie es in der EU zu einer Zulassung kommen konnte",
so Strohm

Die im Auftrag des Gesundheitsministeriums von der
Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführte Studie
"Biological effects of transgenic maize NK603xMON810 fed in long term
reproduction studies in mice" wurde heute im Rahmen einer Tagung in
Wien präsentiert. Es handelt sich dabei um einen zwanzig-wöchigen
Fütterungsversuch an Mäusen mit der Maissorte NK603xMON810 nach der
RACB-Methode (Reproductive Assessment by Continuous Breeding). Dabei
werden Elterntiere über mehrere Würfe beobachtet. Bereits nach dem
dritten Wurf kamen signifikant weniger und schwächlichere Junge zur
Welt, als bei der mit herkömmlichem Mais gefütterten
Vergleichsgruppe. Die Studie ist eine der ersten
Gentechnik-Langzeitstudien überhaupt.

Bei dem im Versuch eingesetzten Gentech-Mais NK603xMON810 von
Monsanto handelt es sich um eine Kreuzung zweier Arten der
gentechnischen Veränderung. Die Pflanze soll einerseits gegen
Unkrautvernichtungsmittel beständig sein und andererseits selbst ein
Gift gegen Schädlinge produzieren.

Die zuständige EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) gab 2005
Grünes Licht für die Zulassung der Maissorte als Nahrungs-, und
Futtermittel. Die EFSA kam damals zu dem Schluss, es sei
"...unwahrscheinlich, dass NK603xMON810 - Mais die Gesundheit von
Menschen und Tieren negativ beeinflusst..."

"Die Tatsache, dass die EFSA bei ihren Bewertungen von gentechnisch
veränderten Lebensmitteln allein auf die Daten des Antragstellers
vertraut und keine eigenen Langzeit-Studien durchführt, ist grob
fahrlässig und führt zu fatalen Fehlern. Die EFSA muss wegen
Inkompetenz vorerst geschlossen und alle bisher zugelassenen
Gentech-Pflanzen müssen vom Markt genommen werden. Bei der Sicherheit
unserer Nahrungsmittel darf es kein Pardon geben", fordert Strohm
abschließend.

Rückfragehinweis:

Greenpeace CEE
   Steffen Nichtenberger, Pressesprecher
   Tel: +43 (0)664 612 67 03
   mailto:steffen.nichtenberger@greenpeace.at
   
   Philipp Strohm, Gentechnik-Sprecher, 
   Tel: +43 (0)664-6126721

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