• 03.11.2008, 12:28:06
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Leopold Museum erinnert an Tod Richard Gerstls vor genau 100 Jahren -BILD

Sonderführungen durch die größte Gerstl-Sammlung am Dienstag, 4. November

06 Richard Gerstl Saal - Raumansicht 'Wien 1900', Leopold Museum, Wien

Wien (OTS) - Das Leopold Museum lädt anlässlich des Todestages von
Richard Gerstl (1883-1908), dem "jungen Wilden" der Wiener Kunst um
1900, zu Spezialführungen. Am 4.11. vor genau 100 Jahren nahm sich
der nur 25-jährige Künstler aufgrund einer tragischen Liebesaffäre
mit Mathilde Schönberg, Frau des Komponisten Arnold Schönberg, das
Leben. Das Leopold Museum in Wien besitzt die bedeutendste Sammlung
der Werke Gerstls und sieht seine Leistungen als essentiellen
Bestandteil der österreichischen Kunst des beginnenden 20.
Jahrhunderts.

Prof. Leopold baut die größte existierende Gerstl Sammlung auf

Professor Dr. Rudolf Leopold erkannte das Genie Gerstl und konnte
ab den 50er-Jahren wesentliche Hauptwerke erwerben und so die größte
existierende Gerstl-Sammlung aufbauen.

Neupräsentation in Leopold Museum, Sonderführungen

Diese befindet sich heute im Leopold Museum in Wien, wo man am
Dienstag mit Sonderführungen dem frühen Tod Gerstls - er wurde 25
Jahre alt - gedenkt. Im heurigen Sommer wurde im Rahmen der
Neuaufstellung der Sammlung Leopold "Wien 1900" auch ein Gerstl-Saal
mit vielen interessanten Informationen gestaltet, u.a. kann man über
Hörsäulen die Bilder zur Musik (Vertonung der Gedichte Stefan
Georges) von Arnold Schönberg betrachten.

Parallel dazu läuft seit dem 31. Oktober die Sonderausstellung zum
90. Todestag von Egon Schiele. Gerstl, Kokoschka und Schiele gelten
heute als die "Jungen Wilden" der Zeit des Wien nach 1900. Alle drei
verfolgten, jeder für sich, eigenständige Wege.

Richard Gerstl wurde am 14.9.1883 in Wien geboren. Ab 1898 besuchte
er die "Allgemeine Malschule" von Christian Griepenkerl an der
Akdemie der bildenden Künste. Gerstl interessierte sich besonders für
Fremdsprachen, Philosophie sowie Musik und Literatur. 1906 bekommt er
an der Akademie ein eigenes Schulatelier zur Verfügung gestellt, es
entstehen bald darauf die ersten Landschaftsdarstellungen nach Wiener
Motiven.

Gerstl und Schönberg

1906 lernte er auch Arnold Schönberg und dessen Frau Mathilde
kennen. Mit deren Bekannten und Schülern teilte er musikalische und
künstlerische Anschauungen, Vorlieben und Bewunderungen. Gerstl nimmt
sehr rege am Wiener Kunstleben teil und malt immer wieder
(Selbst-)Portraits, u.a. auch die sehr bekannten Bildnisse der
Familie Schönberg.

Gerstl begeht als 25-Jähriger Selbstmord

Die Sommerferien 1907 verbrachte er mit den Schönbergs in Gmunden
am Traunsee. Aus dieser Zeit sind bedeutende Landschaftsdarstellungen
erhalten. 1908 wiederholte sich der Aufenthalt im Salzkammergut,
diesmal kommt es allerdings aufgrund der bekannt gewordenen
Liebesbeziehung zu Mathilde Schönberg zum Bruch mit Arnold Schönberg.
Mathilde Schönberg verließ Gerstl nach kurzer Zeit und kehrte zu
ihrer Familie zurück. Gerstl, der daraufhin von seinen Bekannten und
Freunden aus dem Schönberg-Kreis gemieden wird, beendete diese
Isolierung, indem er sich in der Nacht vom 4. auf den 5. November
1908 im Atelier in der Liechtensteinstraße erhängte.

Die im Atelier vorhandenen Bilder - viele Werke hatte Gerstl noch
zu Lebzeiten zerstört - wurden in Kisten verpackt und bei einer
Spedition eingelagert. 23 Jahre waren sie dort verpackt, erst 1931
wurde in der Neuen Galerie in Wien die erste Gerstl-Ausstellung
eröffnet.

* Termine Sonderführungen: Di, 4.11.2008, 12.00 Uhr und 15.00 Uhr
   Infos zu den Führungen unter T 0043 52 570 1525 oder  
   kunstvermittlung@leopoldmuseum.org

 * Gerstl-Saal, "Wien 1900", Ebene 4
   Leopold Museum Wien 
   MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
   www.leopoldmuseum.org
   täglich 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at .

Rückfragehinweis:

Mag. Klaus Pokorny 
   Presse / Public Relations
   Museumsplatz 1, 1070 Wien 
   Tel. 0043 1 525 70 - 1507
   Fax 0043 1 525 70 - 1500
   mailto:presse@leopoldmuseum.org
   www.leopoldmuseum.org

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