• 29.10.2008, 18:05:05
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ÖH Uni Wien: Parlamentarischer Mitarbeiter als rechter Provokateur

Wahl Grafs zeigt bereits handfeste Konsequenzen

Wien (OTS) - Im Zuge der heutigen Proteste zum sogennanten
"Farbenbummel" deutsch-völkischer Burschenschafter auf der Rampe der
Universität Wien kam es zu einer spontanen Demonstration
antifaschistischer StudentInnen zum Parlament, um auf die Kontinuität
des Deutschnationalismus auf der Universität und im Nationalrat
hinzuweisen.

Bei der friedlichen Kundgebung kam es auf der Rampe des Parlaments zu
einem gewalttätigen Übergriff durch Rechtsextreme. Diese waren zuvor
der Demonstration vermummt gefolgt. Unter den Angreifern befanden
sich mehrere Mitglieder deutschnationaler Studentenverbindungen,
darunter mindestens zwei Mitglieder der rechtsextremen Burschenschaft
Olympia Martin Grafs, die noch wenige Stunden zuvor auf der Unirampe
offensiv Propaganda unter StudentInnen betrieben hatte.

Einer der Provokateure bei der Parlamentsrampe, der Olympe Sebastian
Ploner, wurde in einer parlamentarischen Anfrage vom 14. 3. 2008 von
Martin Graf als "parlamentarischer Mitarbeiter" bezeichnet. Ploner -
auch im Ring Freiheitlicher Jugend aktiv - ist zudem schon als
Mitorganisator des völkischen "Sturmadler"-Jungvolklagers und als
regelmäßiger Kunde des neonazistischen Aufruhr-Versands zu medialer
Halbberühmtheit gelangt (das Nachrichtenmagazin profil berichtete).

Die ÖH Uni Wien zeigt sich erschüttert über das selbstsichere und
gewaltbereite Auftreten der Rechtsextremen und sieht eine starke
Verbindung zwischen der Salonfähigkeit einschlägigen Gedankenguts bis
ins "Hohe Haus", die durch die gestrige Wahl Martin Grafs erneut
befördert wurde, und dem Aufflammen rechtsextremer Gewalttaten in den
letzten Tagen. Am Freitag letzter Woche hatten ca. 25 Neonazis bei
einer antifaschistischen Konzertveranstaltung in Braunau mit
Nazi-Parolen und dem Hissen einer Hakenkreuzflagge provoziert; tags
darauf wurde in Wien eine Veranstaltung des linken Kulturvereins W23
von Neonazis gestürmt. Der heutige Übergriff auf antifaschistische
DemonstrantInnen reiht sich in diese Serie rechtsextremer Gewalttaten
nahtlos ein.

Der Rechtsruck der letzten Wahlen wird somit nun auf der Straße
nachvollzogen: "Im Wissen, sich auf einen breiten rassistischen und
autoritären gesellschaftlichen Konsens stützen zu können, legen
rechtsextreme Gewalttäter jede Hemmung ab. Wie FPÖ und BZÖ den
verlängerten Arm des Stammtisches im Parlament darstellen,
exekutieren gewalttätige Neonazis dessen Willen auf der Straße", so
eine Sprecherin der heutigen antifaschistischen Kundgebung.

Die ÖH Uni Wien hat als gesetzliche Studierendenvertretung die
politische Verantwortung, konsequent gegen Rechtsextremismus
einzutreten und kann insbesondere nicht schweigen, wenn rechtsextreme
Burschenschafter auf antifaschistische StudentInnen los gehen. "Der
Rücktritt Martin Grafs ist spätestens seit heute überfällig."

Rückfragehinweis:
Elena Barta, Tel.: 0650-22.12.188
Selin Naci, Tel.: 01-42.77-19530
Florian Birngruber, Tel.: 01-42.77-19530
Referat für Öffentlichkeitsarbeit, ÖH Uni Wien

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