Bis 2013 "Gürtelfinale" umgesetzt
Wien (OTS) - Die Wiener Gürtelstraße hat sich vom "Boulevard des
kleinen Mannes" im 19. Jahrhundert in eine durch Verkehr, soziale
Veränderungen und Spekulation belastete Stadtlandschaft in den 80iger
Jahren entwickelt. Ende der 1980iger Jahre war das Bild des sozialen
Abstiegs zur Kriminalitäts- und Prostitutions-Szene prägend. Darauf
reagierte die Wohnbevölkerung: Im Bereich des Gürtels wohnte Mitte
der 90iger Jahre eine überdurchschnittlich arme Bevölkerungsschicht,
darunter viele AusländerInnen und viele Arbeitslose.
Ein intensives Programm zur Attraktivierung des Gürtels in den
letzten 10 Jahren zeigt nun Erfolge: "Der Gürtel hat sich wieder zu
einer belebten Zone entwickelt - mit einer lebendigen Gastroszene,
neuen Infrastrukturangeboten und spannender Architektur", so Stadtrat
Schicker.****
Ein neues, junges Publikum hat den Gürtel für sich entdeckt: die
Ballspielplätze in der grüne Mittelzone am Margaretengürtel, die
In-Lokale in den revitalisierten Stadtbahnbögen, die Radwege. Der
Urban-Loritz-Platz mit dem markanten Flugdach von Architektin Silja
Tillner ist täglich von pulsierendem Leben erfüllt. Die neue
Hauptbibliothek mit den großzügigen Freitreppen und dem Café mit
Blick über den Gürtel lockt nicht nur alle Lesefreudigen, sie hat
sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Rund um den Gürtel
siedeln sich zunehmend junge dynamische Menschen mit hohem
Bildungsniveau an, so z.B. im 15. Bezirk. Zudem wirkt sich auch die
erfolgreiche Verkehrspolitik der Stadt positiv aus: Seit 2004 ist die
Verkehrsbelastung auf der Wiener Gürtelstraße um 3,7 Prozent
zurückgegangen.
"Vom Beitritt Österreichs zur Europäischen Union hat der Gürtel
nachhaltig profitiert. Dass in den letzten Jahren so viele Projekte
umgesetzt werden konnten, ist auf die großzügige Förderung der ersten
Gürtelprojekte über die EU-Gemeinschaftsinitiative URBION
zurückzuführen. Unter dem Titel "Gürtelfinale" werden im Zeitraum
2007 bis 2013 eine Reihe weiterer Projekte von der EU gefördert. Die
Finanzierung der Maßnahmen wird damit wesentlich erleichtert, deren
Realisierung entscheidend beschleunigt", betont Stadtrat Schicker und
ergänzt: "Von den Mitteln, die von Österreich jährlich an die EU
überwiesen werden, fließt hier ein wichtiger Anteil wieder zurück".
Gürtelfinale
Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Belebungsprogramme wurde
2007 unter dem Titel "Gürtelfinale" ein weiteres
Attraktivierungsprogramm eingeleitet. Auch dieses wird mit
Unterstützung aus EU-Mitteln finanziert. Hierzu zählen folgende
Projekte:
Bereits fertig gestellt:
o Neugestaltung Zentralraum Hernals: 2006 bis September 2008 o Neugestaltung Mariahilfer Platzl: Herbst 2007- Anfang Mai 2008 o Radwege Westgürtel zwischen Europaplatz und Wientalradweg und Fuß- und Radweg auf den Stadtbahnbögen Spittelau: 2007 o Grüner Trittstein 18., Anton-Baumann-Park: Neugestaltung des Parks 2007 o Impulszentrum IP Two: Dieser Standort für kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung ist seit Frühjahr 2003 mit zirka 4.300 Quadratmeter Büro - und Gewerbefläche bezugsfertig. o Skyline: der unbefahrene Ast der Stadtbahnbögen im Bereich Döblinger Gürtel wurde mit einem außergewöhnlichen 180 m langen Bürokomplex überbaut, der entscheidend zur Belebung dieses Bereiches beitragen wird.
In Bau:
o Vorfeldgestaltung Hernalser Gürtel mit Blumentrögen und transparenten Schutzelementen: Umsetzung: Anfang November 2008 bis Frühjahr 2009 o Grüne Trittsteine - Verdichtung durch neue kleine Parks: Vergrößerung des Fritz-Imhoff-Parks in Mariahilf bis 2009. Planungen laufen für die Grünflächen bei der Kirche Maria vom Siege, den Park der Schulbrüder (Geb. Lang Gasse) und Park Haidmannsgasse. o Westbahnhof: Vom modernisierten Bahnhof und der neuen BahnhofCity werden wesentliche Impulse für den 15. Bezirk, hier vor allem für die äußere Mariahilfer Straße erwartet. 2011 soll die neue BahnhofCity fertig sein.
In Planung:
o "New Crowned Hope" - Schindler Award: Aufbauend auf einem Projekt aus dem Jahr 2006 startet demnächst ein internationaler Realisierungswettbewerb für einen Fuß- und Radwegsteg über den Margaretengürtel. Idee dahinter ist eine barrierefreie Verbindung vom Bruno-Kreisky-Park bis zum Grün-Areal zwischen Linke Wienzeile und Gaudenzdorfer Gürtel. Zu diesem Thema wurde vor wenigen Wochen ein Studentenwettbewerb juriertt, der sogenannte "Schindler Award". 125 Arbeiten gelangten in die Endrunde. 14 Projekte aus 10 verschiedenen Ländern wurden ausgezeichnet - was die Internationalität des Bewerbes unterstreicht. o Abrücken der Gürtelfahrbahn im Bereich "Maria vom Siege": Es gibt Überlegungen, die Gürtelfahrbahn zwischen Europaplatz und Gebrüder-Lang-Gasse in die Gürtelmittelzone zu verschieben. Die Kirche "Maria vom Siege" könnte so noch besser zur Geltung kommen. Des weiteren würde den AnrainerInnen zusätzlich ein breites Vorland geboten. o Spange Thaliastraße: Gestalterische Aufwertung des Lerchenfelder Gürtels und künstlerische Akzente sollen die Thaliastraße und die Lerchenfelder Straße optisch verbinden. o Projekt Acconci - Begeh- und bespielbare Rauminstallation von Vitorio Acconci: Errichtet werden soll eine Sport- und Freizeitanlage als intensive Erlebnislandschaft. Es sollen Freiräume entstehen z.B. Spielbereiche, Erholungsinseln und Kommunikationsorte. o Vorfeld Hernalser Hof: Der Platz zwischen Yppenheim, Neubauprojekt Hernalser Hof und Lerchenfelder Gürtel soll neu gestaltet werden, um den "Eingang" zum Brunnenmarkt aufzuwerten. o Aufwertung öffentlicher Raum: Platzgestaltungen (z.B. Johann- Nepomuk-Berger-Platz) und Projekte zur Aufwertung von Fußgängerkorridoren (z.B. Hasnerstraße, Geblergasse) werden ausgearbeitet.
(Schluss) Lay
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
DI Vera Layr
Mediensprecherin StR DI Rudolf Schicker
Telefon: 01 4000-81420
E-Mail: vera.layr@wien.gv.at
Uschi Eripek
Mediensprecherin StR. DI Rudolf Schicker
Telefon: 01 4000-81416
E-Mail: ursula.eripek@wien.gv.at
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