• 21.10.2008, 09:17:27
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Creditreform Privatinsolvenzstatistik 1.-3. Quartal 2008: Jeden Tag 38 Insolvenzen, dennoch kein Grund zur Panik

Steigende Privatinsolvenzen bedeuten ein funktionierendes System der Entschuldung und des Neustarts

Wien (OTS) - Die endgültigen Zahlen der Insolvenzstatistik von
Creditreform für das 1. bis 3. Quartal 2008 zeigen ein weiteres
Ansteigen der Privatinsolvenzen: 7.206 neue Personen wurden insolvent
- das entspricht einem Plus von 11,2% gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres. In 88% oder 6.387 Fällen wurde ein
Schuldenregulierungsverfahren eröffnet. Hauptursache für den seit
mehreren Jahren starken Anstieg ist primär der seit kurzem zu
beobachtende Abbau des Rückstandes an insolventen Privatpersonen.
Dieser Abbau ist auf die personelle und finanzielle Aufstockung der
staatlich anerkannten Schuldnerberatungen zurückzuführen.
Zu den Insolvenzursachen zählen neben der Selbständigkeit - jeder
dritte gescheiterte Selbständige geht auch privat in Konkurs - vor
allem das Selbstverschulden durch fehlende private Finanzdisziplin.
Panikmache mit einer angeblichen Verschlechterung der Armutssituation
in Österreich ist nicht angebracht. Rainer Kubicki, Geschäftsführer
von Creditreform fordert daher: "Konsumenten müssen durch Information
und Aufklärung dazu fit gemacht werden, dass sie für die Beurteilung
und Abwicklung ihres persönlichen Konsumverhaltens selbst
verantwortlich sind. Auch im Straßenverkehr wird man in der
Fahrschule ausgebildet - andernfalls ist man für sich und andere eine
Gefahr. Man darf nicht den Gläubigern und der kreditgebenden
Wirtschaft die alleinige Verantwortung für die Verschuldung in die
Schuhe schieben." Wie man an der aktuellen Wirtschaftslage beobachten
kann, ist der permanente Geldfluss und -austausch durch gegenseitiges
Kreditgeben so lebensnotwendig für eine funktionierende
Marktwirtschaft wie der Blutkreislauf für den Menschen. Ohne Kredit
gibt es keinen Konsum.

Privatinsolvenzen: Das Bundesländerranking

Der Bundesländervergleich zeigt, dass Wien (+28,7%, 2.657 Fälle)
und Kärnten (+18,5%, 558 Fälle) die negativen Spitzenreiter waren.
Ebenfalls starke Zuwächse an Privatkonkursen wurden aus der
Steiermark (+16,0%, 616 Fälle) und Vorarlberg (+15,1%, 511 Fälle)
gemeldet. Positiv fielen Tirol (-13,0%, 657 Fälle) und Oberösterreich
(-4,4%, 962 Fälle) aus der Reihe.
Die Creditreform-Insolvenzquote (durchschnittliche Insolvenzen je
10.000 erwachsene Einwohner) ergab bei den Privaten folgendes Bild:
Wien (19,5) und Vorarlberg (17,9 Privatinsolvenzen pro 10.000
Er-wachsene) bildeten auch bei der Insolvenzbetroffenheit im
Privatkonkursbereich das Spitzenduo. Unter dem Österreichdurchschnitt
von 10,7 Insolvenzen je 10.000 Erwachsene lagen Niederösterreich
(5,6), die Steiermark (6,2) und das Burgenland (6,7 Insolvenzen pro
10.000 Erwachsene).

Mangels Masse abgewiesene Konkursanträge sanken weiter

Positiv ragte aus dieser Bilanz der Rückgang an mangels Masse
abge-wiesenen Privatkonkursanträgen um 18,8% (819 Fälle) heraus.
Diese Zahl weist darauf hin, dass die Anzahl von Personen, die sich
zumindest ihre Zahlungsunfähigkeit rechtzeitig eingestanden und die
Möglichkeit des Privatinsolvenzverfahrens zur Entschuldung in
Anspruch nahmen, zugenommen hat. Und das ist durchaus positiv zu
sehen: Je früher man nämlich die Ver- und Überschuldung selbst
erkennt und sich eingesteht, desto besser gelingen die Entschuldung
und der Neustart in ein finanziell geregeltes Leben.

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Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard M. Weinhofer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
Creditreform Österreich
Tel.: +43-1-218 62 20-550
mailto: g.weinhofer@wien.creditreform.at
www.creditreform.at

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