• 20.10.2008, 09:09:23
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Umweltorganisationen erheben Einspruch: Geplante Eintiefung der Donau gefährdet wertvollen Naturraum!

- NGOs unisono: Klares NEIN zum Flussbauprojekt der via donau - Dramatische ökologische Verschlechterung für die Donau insgesamt droht

Wien (OTS) - Das "Flussbauliche Gesamtprojekt Donau östlich von
Wien" umfasst flussbauliche Maßnahmen für den rund 48 Kilometer
langen Abschnitt vom Kraftwerk Freudenau bis zur
österreichisch-slowakischen Grenze. Von 21. bis 23. Oktober 2008
findet in dieser Causa die mündliche Verhandlung zur
grenzüberschreitenden UVP statt. Namhafte heimische Umwelt-NGOs
ziehen in dieser Frage an einem Strang und haben im Zuge des
UVP-Verfahrens ihre Einwendungen gegen die geplante Verbauung der
Donausohle eingebracht. Einhelliger Tenor der NGOs: Das Projekt kann
keinesfalls als umweltverträglich eingestuft werden, da es wertvollen
Naturraum gefährdet.

Massiver ökologischer Eingriff

"Die umfangreichen Sohleanpassungen mit den Baggerungen wären ein
massiver ökologischer Eingriff. Außerdem ist das Projekt mit der
europäischen Wasserrahmenrichtlinie nicht vereinbar - weil mit
Sicherheit negative Auswirkungen auf die Fließstrecke und vor allem
auf die Grundwasserkörper entlang der Donau zu erwarten sind.
Abgesehen davon sind die Kosten für dieses Projekt unnötig hoch und
der Nutzen für die Schifffahrt ist fraglich", sagt Gerhard
Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes.

Projekt ist nicht ganzheitlich

"Das Projekt ist nicht ganzheitlich: So fehlen z. B. zur besonders
bedeutsamen Frage der Auflandung der Au (Feinsedimente)
Lösungsansätze. Das Projekt weist gravierende Mängel und Widersprüche
auf - von der Frage der Altlasten bis zum Grundwasser, von der Frage
der Kolmation bis zum Lebensraum gefährdeter Arten wie z. B. der
Sumpfschildkröte. Das Vorgehen von Projektwerber und Behörde
erschwert darüber hinaus den NGOs eine wirkungsvolle und konstruktive
Beteiligung", erklärt Reinhold Christian, Präsident des Forums
Österreichischer Wissenschaftler für Umweltschutz.

Negative Signalwirkung für gesamten Flussverlauf

"Ein Ausbau der Donau zwischen Wien und Bratislava in der
geplanten Form hätte eine negative Signalwirkung auf den gesamten
Flussverlauf und würde der geplanten Umwandlung dieser einzigartigen
Lebensader Europas in einen toten Kanal Vorschub leisten", erläutert
Andreas Wurzer vom WWF.

"Dieses Projekt ist fundamental fehljustiert. Für die Schifffahrt
irrelevante Ausbauwünsche ziehen unnötig harte Eingriffe - mit
negativen Folgen für Umwelt und Natur - nach sich. Nur weil das Paket
auch einige sinnvolle Rückbaumaßnahmen enthält, werden wir diese
Krot´ nicht fressen", betont Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation
VIRUS.

Verstoß gegen die Welterbe-Konvention

"Die flussbaulichen Maßnahmen könnten zur Aberkennung des
Nationalpark-Status gemäß IUCN-Richtlinien und aufgrund der
ökologischen Verschlechterung der Donau auch zu einem Verstoß gegen
die UNESCO-Welterbe-Konvention führen", hebt Christian Schuhböck,
Alliance For Nature, hervor.

"Die Donau östlich von Wien ist ein überregional bedeutender
Lebensraum, ein Herzstück unseres Naturerbes in Niederösterreich. Die
Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen des flussbaulichen Gesamtprojektes
nehmen auf diesen Umstand zu wenig Rücksicht", bemerkt Margit Gross
vom Naturschutzbund NÖ.

Fazit: "Dieses Projekt gefährdet einen der bedeutendsten
Naturräume Österreichs. Wir sprechen uns entschieden für die
Erhaltung der Donau-Auen östlich von Wien und gegen das Projekt der
via donau in der derzeit geplanten Form aus!", so die NGOs unisono.

Rückfragehinweis:
Dr.in Sylvia Steinbauer, Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 01/40 113-21, E-Mail: sylvia.steinbauer@umweltdachverband.at
http://www.umweltdachverband.at

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