Das Massaker an 180 jüdischen Zwangsarbeitern im burgenländischen Rechnitz im März 1945 konfrontiert den Thyssen-Clan mit seiner Nazi-Geschichte
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, setzt sich Francesca Habsburg,
Kunstmäzenin und Frau von Karl Habsburg, mit den NS-Verstrickungen
ihrer Familie, des milliardenschweren Thyssen-Clans, auseinander. Die
eben auf Deutsch erschienene Familien-Biographie des britischen
Journalisten David Litchfield "Die Thyssen-Dynastie" und ein
Historiker-Symposium in Eisenstadt am kommenden Donnerstag beleuchten
jene Nacht des 24. März 1945, in der mindestens 180 arbeitsunfähige
jüdisch-ungarische Zwangsarbeiter von der örtlichen NS-Elite
liquidiert wurden. Das Massaker hatte im Rahmen eines
"Kameradschaftsfests" stattgefunden, das Margit Batthyány-Thyssen,
Francesca Habsburgs Tante, auf ihrem Schloss im burgenländischen
Rechnitz gegeben hatte. Die Massengräber der Opfer konnten bis heute
nicht ausfindig gemacht werden.
Francesca Habsburg kommentiert die Ereignisse von Rechnitz
erstmals. Seit ungefähr einem Jahr stehe sie in Kontakt mit diversen
Forschungs- und Gedenkintiativen, außerdem habe sie den Historiker
Lothar Beckel damit beauftragt, die Gräber der Opfer mittels
historischer Luftbildaufnahmen und aktueller Satellitenbilder
auszuforschen. Ziel der Forschung sei es, "eine würdige Bestattung
der Opfer zu ermöglichen". Habsburg weiter gegenüber "profil": "In
diesem Umfeld der grausamen Geschehnisse ist es für mich wichtig,
eine menschliche Geste zu setzen." Überdies würde sie es sehr
begrüßen, "dass meine Familie die damaligen Ereignisse von
unabhängigen Historikern aufarbeiten lässt".
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