• 08.10.2008, 15:54:45
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  • OTS0221 OTW0221

7. Oktober 38/08 - 70 Jahre katholische Demonstration gegen das NS-Regime

Wien (OTS) - 70 Jahre nach der größten Demonstration gegen das
NS-Regime im Dritten Reich, dem Rosenkranzfest am 7. Oktober 1938,
fand am Jahrestag 2008 im und vor dem Stephansdom eine
Gedenkveranstaltung statt.

Der Wiener Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV), die Katholische
Jugend der Erzdiözese Wien (KJ) und der Österreichische
Cartellverband - Wien (ÖCV) veranstalteten am Abend des 70 Jahrestag
des "Rosenkranzfestes 1938" einen gemeinsamen Gedenkgottesdienst im
Stephansdom mit anschließender Kundgebung vor dem Dom. An der
Gedenkveranstaltung unter der Leitung von Kardinal Schönborn nahmen
gut 3.500 Gläubige, darunter zahlreiche Jugendliche aber auch
Zeitzeugen, teil.

Nach dem Anschluss im März 1938 wurden sämtliche nicht
nationalsozialistischen Vereine und Verbände aufgelöst und verboten,
unter anderem sämtliche Studentenverbindungen des MKV und ÖCV.
Dennoch kamen am 7. Oktober 1938 über 7000 junge Menschen, darunter
viele katholische Couleurstudenten, zum traditionellen Rosenkranzfest
in den Dom. Nach der Feier im Dom, bei der Kardinal Innitzer von der
alten Pilgramkanzel predigte: "Einer ist euer Führer, Jesus
Christus!", sangen die jungen Menschen voll Begeisterung am
Stephansplatz und skandierten Rufe wie: "Wir wollen unseren Bischof
sehen!" (in Anlehnung an "Wir wollen unseren Führer sehen!"). Einige
Teilnehmer wurden noch am selben Tag verhaftet, am 8. Oktober 1938
stürmte und verwüstete die Hitlerjugend das Erzbischöfliche Palais
und das Curhaus am Stephansplatz und warf einen Priester aus dem
Fenster des Curhauses. Am 13. Oktober 1938 kam es dann am Heldenplatz
zu einer kirchenfeindlichen und antisemitischen
nationalsozialistischen Massenkundgebung. Die Rosenkranzandacht am 7.
Oktober 1938 war die bedeutendste Demonstration gegen das NS-Regime.

Bei seiner Predigt - wie 1938 von der Pilgramkanzel - erinnerte
Kardinal Schönborn an die mutigen Worte seines Vorgängers. Schönborn:
"Auch heute gilt es zu sagen, ich habe Vertrauen in Euch und in die
Zukunft". Ebenso wie 1938 erhallte zum Abschluss des Gottesdienstes
das Herz-Jesu Bundeslied "Auf zum Schwure Volk und Land" - damals wie
heute - ein Bekenntnis zu Christus und gegen das damalige Regime.

Bei der anschließenden Kundgebung erinnerte ein Zeitzeuge an den
Geschehnisse vor 70 Jahren und appellierte eindringlich an die
anwesenden Jugendlichen "treu zur Kirche zu stehen". Danach stellten
50 Jugendliche der Katholischen Jugend mit leuchtenden Lampions einen
symbolischen Rosenkranz dar, wobei jeder Lampion eine Botschaft
transportierte. Den Abschluss bildete die Ansprache des jungen
Augustinerchorherr und Couleurstudent Petrus Stockinger, der
besonderes die - auch heute notwendige - persönliche Entscheidung
jedes einzelnen für Jesus Christus (und somit gegen die
Gottlosigkeit) betonte.

Rückfragehinweis:
Mag. Gregor Lebschik, Tel.: 0676/461 90 98, lebschik@gmx.at
Mag. Alexander Hölbl, Tel.: 0676/70 37 250; lvors.wstv@mkv.at
Wiener Stadtverband des Mittelschüler-Kartell-Verbandes (MKV) - www.wstv.net

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