• 26.09.2008, 20:12:45
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LIF fordert Ende der Diskriminierung für alle Gehörlosen

Liberale kritisieren schleppende Umsetzung der gesetzliche Gleichstellung von Gehörlosen und fordern massiven Ausbau der Barrierefreiheit

Wien (OTS) - "Bereits seit 2005 ist die völlige Gleichstellung von
gehörlosen Menschen in der Verfassung veranker. Chancengleichheit ist
damit in Österreich ein Menschenrecht für alle Gehörlosen - in der
Praxis sieht es allerdings meist ganz anders aus", kritisiert
LIF-Finanz- und Budgetsprecher Peter Unger. Vor allem beim Zugang zu
Bildung und Informationen und bei der barrierefreien Kommunikation
bestehe dringender Handlungsbedarf, betont Unger. Das LIF unterstütze
deshalb die Forderungen des Österreichischen Gehörlosenbunds, die
heute anlässlich einer Protestaktion am heutigen Europäischen Tag der
Sprachen bekräftigt wurden. "Nicht die Gehörlosigkeit der Menschen
ist das Problem, sondern unser System, das sie in ihrem Fortkommen
behindert", betont Unger. So seien etwa Durchsagen in öffentlichen
Verkehrsmitteln die Norm; Gehörlose seien aber auf Informationen in
Textform (z.B.Lauftexte) angewiesen, erklärt Unger: "Hier besteht
dringender Verbesserungsbedarf. Das LIF setzt sich nachdrücklich für
den Abbau aller Arten von Diskriminierung ein."

Seit zwei Jahren ist die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) 2005
gesetzlich als vollwertige Sprache anerkannt. Um den gehörlosen
Menschen ein Leben ohne unnötige Einschränkugen zu ermöglichen, soll
die ÖGS überall wo möglich Einsatz finden. Unger, der selbst die
Gebärdensprache erlernt hat, fordert auch, diese Möglichkeit
flächendeckend in Schulen anzubieten: "Die Gebärdensprache ist für
Hörende eine Fremdsprache wie alle anderen auch. Wir müssen ihren
Stellenwert und ihre Verbreitung in der Gesellschaft aktiv fördern,
um den gehörlosen Menschen ein möglichst barrierefreies Leben zu
ermöglichen." Gleichzeitig regt Unger an, sämtliche
Internetauftritte öffentlicher Einrichtungen, Fernseh-Sendungen, etc.
in Gebärdensprache zu synchronisieren, um in der Öffentlichkeit
Interesse und ein Bewusstsein für die Bedürfnisse und Anliegen der
Gehörlosen zu schaffen. Anlässlich des aktuellen 95-jährigen
Bestehens des Österreichischen Gehörlosenbundes formuliert Unger ein
konkretes Ziel: "Zum 100-jährigen Jubiläum des ÖGLB in fünf Jahren
sollen sämtliche Diskriminierungen und Benachteiligungen für
gehörlose Menschen der Vergangenheit angehören."

Rückfragehinweis:
LIF - Die Liberalen Presse
Tel.: 0676 / 848 905 406

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | LIF

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